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Bücher zum Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Sterbebegleitung, Hospizarbeit contra Sterbehilfe, Euthanasie
Auf dieser Seite finden Sie ausgewählte Bücher zum Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Sterbebegleitung, Hospizarbeit contra Sterbehilfe, Euthanasie. Weitere Themen finden Sie in der kompletten Literaturübersicht. Die hier vorgestellten Bücher bieten einen Überblick und Orientierungshilfe über die einzelnen Bioethik-Themenbereich. Die Titel wurde nach den Leitlinien
der InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland ausgewählt und repräsentieren größtenteils diese Standpunkte. Bücher, bei denen dies nicht der Fall ist, wurden mit einem entsprechenden Hinweis versehen.
Diese Buchhinweise sollen dazu anregen, sich auch kritisch mit den Argumenten umstrittener Positionen in bioethischen Debatten auseinanderzusetzen.
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Vorsorgevollmacht / Patientenverfügung
Patientenverfügungen
Unterschiedliche Regelungsmöglichkeiten zwischen Selbstbestimmung und Fürsorge.
von Arnd T. May, Ralph Charbonnier (Hrsg.)
Reihe "Ethik in der Praxis / Practical Ethics - Kontroversen / Controversies" Bd. 21, 2005
Broschiert - 232 Seiten - Lit-Verlag
Erscheinungsdatum: Januar 2005
Inhalt (Aus dem Klappentext):
Patientenverfügungen sollen die Wünsche und Werte der Patienten zum Ausdruck bringen und die Patientenautonomie stärken. Welche medizinischen Behandlungen sollen weitergeführt bzw. abgebrochen werden, wenn Patienten sich nicht mehr äußern können?
Bei den Überlegungen, die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen durch eine gesetzliche Verankerung zu stärken, stellen sich weitreichende ethische und rechtliche Fragen: Wie verhalten sich die ethischen Prinzipien der Selbstbestimmung des Patienten und der ärztlichen Fürsorge zueinander? Wie ist die Reichweite einer Patientenverfügung zu bestimmen: Soll sie auch für Patienten im Wachkoma und für demenzkranke Menschen gelten? Müssen Wirksamkeitsvoraussetzungen wie eine Beratung bei der Erstellung einer Patientenverfügung oder die schriftliche Form gegeben sein? Welche Bedingungen sollen an den Entscheidungsfindungsprozess gestellt werden: Wann ist das Vormundschaftsgericht einzuschalten? Sollte eine Ethik-Beratung vorgeschrieben werden?
Vor dem Hintergrund philosophischer Überlegungen werden Regelungsvorschläge einschlägiger Kommissionen vorgestellt und mit exemplarischen Falldarstellungen aus der medizinischen Praxis konfrontiert. Die politische Debatte im Deutschen Bundestag und die Stellungnahme des Nationalen Ethikrats werden dokumentiert.
Kommentar Chr. Frodl (IG Kritische Bioethik Bayern):
Das Buch bietet durch die vielfältigen Beiträge von insgesamt 21 Autoren aus den unterschiedlichsten Bereichen eine gute Mischung für einen Überblick über die Problematik des Für und Wider von Patientenverfügungen. Es zeigt neben dem Stand der Diskussion über die rechtliche Verbindlichkeit auch die Schwierigkeiten auf, die mit dem komplexen Problem der Patientenautonomie verbunden sind, insbesondere wenn es um das selbstbesitmmte Sterben geht.
Es ist damit sowohl für Einsteiger in die Thematik als auch für "Fortgeschrittene" im Thema sehr lesenswert. Es bietet zudem viele Anregungen, sich selbst einen eigenen Standpunkt zu bilden. Denn mit abfassen einer Patientenverfügung sind keineswegs alle Probleme einfach gelöst, wie in der Öffentlichkeit vielfach vermittelt wird.
Zum Thema Vorsogevollmacht / Patientenverfügung gibt es demnächst weitere Literaturhinweise. Wir bitten um etwas Geduld.
Sterbebegleitung / Hospizarbeit
Würdig leben bis zuletzt
Sterbehilfe - Hilfe beim Sterben - Sterbebegleitung - Eine Streitschrift
von Katrin Göring-Eckardt (Herausgeberin)
Broschiert: 199 Seiten
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Erscheinungsdatum: Februar 2007
Kurzbeschreibung: (Verlagsinfo und eigene Ergänzung)
Das Thema Sterbehilfe sachlich und differenziert dargestellt. Eine mutige Streitschrift, die eindeutig Position bezieht.
Zielgruppe: Betroffene, ehrenamtliche und professionelle Mitarbeitende im Hospizbereich, an gesellschaftspolitischen Fragen Interessierte
Dieses Buch ist informativ, provokant und bezieht eindeutig Position. Das Thema: Sterbehilfe versus Sterbebegleitung. Die Herausgeberin, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt, stellt hier die wichtigsten Aspekte zu dem hochaktuellen gesellschaftlichen Tabu-Thema vor. Die Beiträge sind verfasst von AutorInnen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen wie Seelsorge, Rechtsprechung, Hospiz, Ethik, Medizin, Kirche. Die Stellungnahme des Nationalen Ethikrates (2006) ist ebenso enthalten wie ein Fachbeitrag aus dem benachbarten Ausland (Niederlande). Ergänzt wird das Buch mit Hinweisen auf Ratgeber zur Hospizbewegung und Hinweisen auf Formulare für Patientenverfügungen.
AutorInnen sind: Katrin Göring-Eckardt, Alfred Simon, Michael C. Neubert, Ulrike Riedel, Inge Weißgerber, Henk Jochemsen, Birgit Jaspers, Christoph Kähler, Stephan Sahm / Steffen Simon, Monika Müller, Huber Böke, H. Christof Müller-Busch.
Kommentar Chr. Frodl, IG Kritische Bioethik Bayern:
Ein lesenswerter und wichtiger Beitrag in der aktuellen Debatte zum Thema Sterbehilfe! Diese Buch bietet durch die Themenvielfalt und die gute Gliederung einen relativ schnellen Überblick in sämtliche relevanten Bereiche zum Thema Sterben. Neben theoretischen Erläuterungen stellen viele Beispiel aus der Praxis den Bezug her zu einem Sterben in Würde mittels Sterbebegleitung, Palliativmedizin und Hospizarbeit contra Sterbehilfe, Euthanasie. Dabei bleibt die Sprache stets auch für Laien verständlich. Damit ist es besonders auch für diejenigen sehr empfehlenswert, die sich mit dem Themenkomplex "Sterben in Würde" erstmals befassen wollen.
Zeit des Abschieds Sterbe- und Trauerbegleitung
Aus der Hospizbewegung
von Monika Specht-Tomann, Doris Tropper
Broschiert - 288 Seiten - Verlag Königsfurt
Erscheinungsdatum: März 2005
Erfolgstitel in neuer Ausgabe.
Kurzbeschreibung
Die Zeit des Abschieds gehört zu den schmerzhaftesten, die wir in unserem Leben bewältigen müssen. Viele stehen hilflos davor, wissen nicht, wie sie reagieren, was sie sagen, was sie tun sollen.
Dieses Buch zeigt, wie man die Ohnmacht überwinden kann und hilft, sich angemessen zu verhalten und die richtigen Worte zu finden. Theoretische Arbeiten, Berichte aus der Praxis sowie Erfahrungen der Autorinnen bieten dem Leser vielfältige Bausteine zum Thema Abschiednehmen, Tod, Trauer und Neuanfang: praktikable Ansätze für die persönliche Gestaltung einer persönlichen Sterbe- und Trauerbegleitung.
Auch für diejenigen, die die Chance der Begleitung verpaßt haben, bietet das Buch die Gelegenheit, die Dinge im Rückblick besser zu begreifen.
Der fundierte Ratgeber richtet sich an pflegende Angehörige, Seelsorger sowie professionelle Helfer in Krankenhäusern, Hospizen und Altersheimen.
Die Autorinnen Dr. Monika Specht-Tomann, geb. 1950, Psychologin und Physiotherapeutin und Doris Tropper, Jahrgang 1958, Journalistin, in der Erwachsenenbildung tätig, leben in Graz und sind seit Jahren in der Aus- und Weiterbildung für soziale Berufe tätig. Sie waren maßgeblich an Aufbau und Organistation der Hospizbewegung in der Steiermark beteiligt.
Den Sinn des Todes fassen
Mut zur Begleitung Sterbender
von Markus Treichler (Hrsg)
Gebundene Ausgabe - 120 Seiten - Urachhaus
Erscheinungsdatum: September 2002
Inhalt (Quelle: Klappentext und Verlagsinfo)
Wurde der Tod in früheren Zeiten als Schicksal hingenommen und bereitete der Mensch sich darauf vor, wenn er ihn nahen fühlte, um dann im Kreise seiner Nächsten zu sterben, wird dieses wichtigste individuelle Ereignis heute weitgehend verdrängt. Warum wollen wir vom Tod nichts wissen, warum fürchten wir uns davor, seinem Anblick standzuhalten? Warum sind wir so schwer dazu bereit, uns nahestehenden Menschen in diesen Stunden beizustehen?
Gerade in einer Zeit, die zunehmend für das "Recht auf einen würdigen Tod", ja für Sterbehilfe auf Wunsch plädiert, stellt sich die Frage, was ein "würdiger Tod" ist. Da ist es von Bedeutung, welches Bild wir selbst vom Tod, vom Leben und vom Menschen haben.
"Der große Tod, den jeder in sich hat, das ist die Frucht, um die sich alles dreht." Rilkes Wort kann auf eindrückliche Weise erlebbar werden, wenn man den Mut hat, einen Sterbenden zu begleiten, mit ihm durchzumachen, was seine Bestimmung ist.
Erspüren wir, was für den Sterbenden noch wichtig ist, was er uns noch sagen möchte, oder erleben wir, wie er sich durchringt und sein Leben vollendet, dann kann das Geschehen die bis dahin vielleicht nie erlebte Gewißheit in uns begründen, daß wir nicht eingeschlossen sind in die engen Grenzen von Geburt und Tod. Das "Leben" weitet sich in neue Daseinsbereiche.
Leben in Würde bis zuletzt
von Dorothee Döring
Broschiert - 234 Seiten - Bonifatius Druckerei
Erscheinungsdatum: August 2002
Kurzbeschreibung:
Mit einem Geleitwort des Vorsitzenden der Deutschen Hospiz-Stiftung, Prof. Dr. Friedhelm Farthmann.
Über Sterben, Tod und Trauer wird viel geschrieben, aber wenige derer, die diesen Komplex behandeln, sind erlebnismäßig so nah dran. Die von der Autorin geschilderten "Fallbeispiele" sind authentisch und geben eine große Bandbreite des Erlebens und Erleidens des individuellen Sterbens wieder. Und diese Vielfalt ist eine Quelle unermeßlicher Erfahrungen. Konkurrenzlos dürfte daher das Kernstück des Buches sein, das vom patientennahen Einsatz der Autorin als Sterbebegleiterin und ihren erlebten Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod berichtet, von dem unendlichen Vertrauensbeweis der Sterbenden, von deren Hilflosigkeit, vom körperlichen Verfall, aber auch von unglaublichem seelischem Wachstum.
Die Autorin erklärt Aufgaben und Funktionen der Sterbebegleiter und geht einfühlsam auf die psychischen Veränderungen von Menschen im Angesicht des Todes ein.
Die moderne Hospizbewegung in Deutschland auf dem Weg ins öffentliche Bewußtsein
von Oliver Seitz, Dieter Seitz
Broschiert - 420 Seiten - Centaurus
Erscheinungsdatum: 2002
Kurzbeschreibung:
Die moderne Hospizbewegung - "rounded care" - begleitet schwerstkranke, sterbende und trauernde Menschen. Bisher wurde dieser Bewegung trotz ihrer mehr als 30ig-jährigen Existenz in Deutschland noch keine umfassende historische Studie gewidmet.
In diesem Buch wird erstmals der schwierige Weg der Hopizbewegung in Deutschland vom Tabuthema zum anerkannten gesellschaftlichen Problem nachgezeichnet und die hochaktuelle Fragestellung der "rounded care" an unsere hedonistische Gesellschaft aufgegriffen. Die Autoren beantworten vielfältige Fragen zur Entwicklung der Bewegung in Deutschland, zu Träger, Exponenten und Hospizinitiativen, zu Reaktionen der Öffentlichkeit (Kirche und Medien), zu Ideen, Konzepten und Inhalten der "modernen Hospizbewegung", zu Unterschieden zu spätantiken und mittelalterlichen Vorläufern.
Das Buch ist eine höchst nützliche Bestandsaufnahme, so dass es als eine Art Standard für weitere Erarbeitung betrachtet werden kann. Es wendet sich an betroffene und interessierte Personen, Ärzte, Pflegende, Seelsorger und Mitarbeiter der Hospizbewegung.
Im Himmel welken keine Blumen
von Johann-Christoph Student
Broschiert - Herder, Freiburg
Erscheinungsdatum: März 2005
Kurzbeschreibung:
Rebellierend und zärtlich, weise und traurig: so begegnen Kinder dem Tod. Ein sensibles Buch, das Erfahrungen weitergibt und trostreiche Perspektiven eröffnet. Mit einem Beitrag über Kinder-Hospize.
Professor Dr. med. Johann-Christoph Student leitet das Hospiz Stuttgart. Führend in der deutschen Hospizbewegung.
Sterbebegleitung und Sterbehilfe.
von Werner Schell, Wolfgang Schell
Broschiert - 390 Seiten - Schlütersche
Erscheinungsdatum: September 2002
Kurzbeschreibung:
Werner Schell informiert in diesem Buch vor allem über die einschlägigen Gesetze, Rechtsprechung, Deklarationen (Erklärungen), Richtlinien und Stellungnahmen (Statements) zum Thema. Ergänzt werden diese Texte unter anderem durch folgende Buchabschnitte: Vorsorgliche Erklärungen, Hirntoddiagnostik und Bioethik-Konvention. Die Leserinnen und Leser werden damit in die Lage versetzt, selbst zu bewerten und danach ihr Handeln zu bestimmen. Diese 3., aktualisierte und erheblich erweiterte Form bietet weitere interessante Gerichtsentscheidungen und Stellungnahmen bzw. Statements. Jetzt kann sich der Leser noch umfassender über die rechtlichen Probleme und die sich daraus ableitende Notwendigkeit zur gesetzlichen Regelung bestimmter Fragestellungen informieren. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich im Dschungel der Perspektiven und Meinungen zum schwierigen Arbeitsfeld "Sterbebegleitung und Sterbehilfe" einen Überblick verschaffen wollen.
Lexikon Hospiz.
von Christoph Drolshagen (Herausgeber)
Gebundene Ausgabe - 192 Seiten - Gütersloher Verlagshaus
Erscheinungsdatum: September 2003
Kurzbeschreibung
Das erste Lexikon zum Thema Hospiz: 150 Stichworte: aktuell - präzise - kompetent!
Die Zielgruppe: Ehren- und hauptamtlich Tätige im Hospizbereich, Pflegepersonal im Krankenhaus und Altenheim, SeelsorgerInnen
PatientInnen und Angehörige.
Dieses Buch ist das erste Lexikon zum Thema. Es bietet mit einer übersichtlichen Nomenklatur die wichtigsten Informationen über alle Bereiche der Hospizarbeit, Palliativpflege und -medizin. Das Grundlagenwerk zeichnet sich in besonderem Maße aus durch kompetente Autorinnen und Autoren unterschiedlichster Professionen, die aus ihrer alltäglichen Praxiserfahrung heraus die Einzelstichworte bearbeitet haben und bildet den aktuellen Stand der Hospizarbeit und ihre Rahmenbedingungen ab.
Hospiz als Idee und Bewegung, Spiritualität in der Sterbebegleitung, das soziale Netz der Kranken, psychosoziale Unterstützung der Sterbenden und ihrer Angehörigen, palliative Pflege und Palliativmedizin, ethische Fragestellungen, Ehrenamt und Finanzierung und vieles mehr: Dies sind die Themenfelder, die für jeden von unverzichtbarer Bedeutung sind, der sich in der Hospizarbeit engagiert oder ihr begegnet .
Die Autorinnen und Autoren: Klaus Aurnhammer, Georg Beule, Sylvia Brathuhn, Christiane Dommach, Christoph Drolshagen, Peter Ehscheidt, Elke Freudenberg, Paul Herrlein, Christiane Krebs, Anita Meyer-Liell, Brian Müschenborn, Ursula Phillip, Catrina E. Schneider, Thilo Spychalski, Wolfgang Stieghorst.
Über den Autor
Christoph Drolshagen, geboren 1959, Theologe, Pastoralpsychologe, Krankenhaus-Seelsorger, Zusatzqualifikation zum Supervisor; nach pastoraler Tätigkeit in der Gemeinde Bildungsarbeit, Supervision, Coaching und Projektbegleitung in Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen; seit 1999 Stabsstelle »Fachberatung Hospiz« bei der Marienhaus GmbH, Waldbreitbach (bei Düsseldorf).
Sterbehilfe, Euthanasie
"Tod den Idioten" - Eugenik und Euthanasie in juristischer Rezeption vom Kaiserreich zur Hitlerzeit
von Christian Merkel
Taschenbuch, 330 Seiten
Verlag: Logos Berlin
Erscheinungsdatum: September 2006
Kurzbeschreibung
"Schöner leben", schöner sterben", Alte, Behinderte, Kranke, "geistige Idioten" und andere "nutzlose Ballastexistenzen" durch Vernichtung ihres "lebensunwerten" Lebens beseitigen, für ein ßozialverträgliches Ableben" sorgen - die Diskussionen um Euthanasie und Eugenik hören nicht auf, in Deutschland hohe Wellen zu schlagen. Die Überlegungen zu Euthanasie im 19. und frühen 20. Jahrhundert mündeten im NS-Terror: Während des Zweiten Weltkriegs ließ Adolf Hitler "Idioten" massenhaft ermorden. Hitler gab durch Führererlass die Euthanasie-Ermächtigung zur "Aktion T 4", der bekanntesten Tötungsaktion an Kranken und Behinderten. Die Verbrechen unter dem Deckmantel der Euthanasie brachten vielen Tausend Opfern den Tod. Die vorliegende Arbeit erhebt den Anspruch, die juristischen Euthanasiebeiträge umfassend zusammengetragen und systematisch geordnet zu haben. Sie geht folgenden Fragen nach: Welchen Tatbeitrag leisteten die Juristen? Was brachte die Vertreter des Rechts dazu, so zu denken? Wie argumentierten die Rechtskundigen, wie gingen sie auf den philosophischen Zeitgeist oder die Haltung der Kirchen ein? War die "Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens" eine juristische Erfindung? Haben die Rechtsgelehrten gar eine besondere Schuld auf sich geladen, die die deutsche juristische Diskussion um Sterbehilfe auch heute noch belastet? Merkel untersucht, ob es eine eigentümliche Schwäche der deutschen Juristen gegenüber euthanatischen Konzepten gibt. Mit der Konzentration auf die juristische Rezeption des Euthanasiegedankens betritt das Buch wissenschaftliches Neuland auf einem hoch aktuellen und spannenden Gebiet.
Keiner stirbt für sich allein
Sterbehilfe, Pflegenotstand und das Recht auf Selbstbestimmung
von Oliver Tolmein
255 Seiten, Broschiert
Verlag: Bertelsmann, München
Erscheinungsdatum: 3. Januar 2006
Kurzbeschreibung
Lebenshilfe ist Sterbehilfe. Nur wer in Würde lebt, kann in Würde sterben.
Die hochemotionale Diskussion um Sterbehilfe ist viel zu oft nur ein Plädoyer für den schnellen Tod. Mit dieser provokanten These weist Oliver Tolmein der Debatte um ein selbstbestimmtes Sterben eine neue Richtung: Ein würdevoller Tod ist nur möglich, wenn die Verhältnisse im Leben würdevoll sind – das gilt besonders für die letzten Monate und Wochen, die einem Schwerkranken bleiben. Tolmein erläutert den Zusammenhang zwischen mangelhafter Schmerztherapie, der Versorgungslage in Alten- und Pflegeheimen und würdevollem Sterben. Die Debatte darf nicht vorrangig um den Abbruch künstlicher Ernährung kreisen oder um die Legalisierung von Eingriffen oder Unterlasssungen, die den Tod beschleunigen. Pflegenotstand, Kostendämpfung und der technokratisch-kalte Umgang mit dem Tod sind die eigentlichen Hindernisse für ein selbstbestimmtes Lebensende. Statt des Rechts auf „Hilfe zum Sterben“ muss das Menschenrecht auf gute Pflege und intensive Schmerzbehandlung unheilbar Kranker stehen. Tolmein hat Zeit mit Sterbenden in palliativ-medizinischen Abteilungen und Hospizen verbracht, mit Psychologen, Ärzten und Angehörigen gesprochen, für die Sterben Alltag und permanente Herausforderung ist. Er analysiert Möglichkeiten und Gefahren von Patientenverfügungen, beschreibt Realität und Rechtslage der Sterbehilfe in Europa und Amerika. Mit einer schweren Krankheit zu leben bedeutet nicht notwendig zu leiden, Voraussetzung für ein gutes Lebensende ist die Annahme des Todes. Wenn das Sterben wieder Platz im Leben haben darf, eröffnen sich Perspektiven für ein würdiges Lebensende.
Sterbehilfe bedeutet nicht die letzte Spritze, die abgebrochene künstliche Ernährung, den kostengünstigen, emotionsfreien, schnellen Tod. Oliver Tolmein plädiert für die Wertschätzung des Lebens auch bei schwerer Krankheit und im Sterben, für einen schmerzfreien, menschlich intensiven begleiteten letzten Weg. Ein Buch, das in der aktuellen Diskussion einen neuen Wertmaßstab setzt.
Kurzkommentar Chr. Frodl (IG Kritische Bioethik Bayern):
Dieses Buch ist eines der wenigen Werke, das einen ganzheitlichen Ansatz beschreibt und auch die menschenwürdige Pflege als wichtigen Faktor in der Sterbehilfedebatte ansieht! Als richtungsweisendes Buch in der aktuellen Diskussion absolut empfehlenswert.
Aktive und passive Sterbehilfe
Medizinische, rechtswissenschaftliche und philosophische Aspekte
von Felix Thiele (Hrsg.)
Broschiert - 285 Seiten - Verlag Fink (Wilhelm)
Erscheinungsdatum: April 2005
Inhalt (Quelle: Verlagsinfo und Klappentext)
Nach der gesetzlichen Regulierung der aktiven Sterbehilfe in den
Niederlanden und in Belgien mehren sich auch in Deutschland die Stimmen,
die eine Legalisierung der aktiven Sterbehilfe fordern. Diese wird in
Deutschland jedoch weitgehend abgelehnt, wobei sich die Kirchen, aber
auch die Ärzteverbände als Wortführer in der Auseinandersetzung etabliert zu
haben scheinen. Dieser Sammelband soll einen Beitrag dazu leisten, die
komplexe Problematik der Sterbehilfe zu erläutern und jenseits von Emotionen
und Ideologien eine sachliche Diskussion über die moralischen Probleme zu
ermöglichen.
Nach einer ausführlichen Einleitung in die Debatte beginnt der Band mit einem Bericht über die praktischen Erfahrungen mit der
Palliativmedizin und der Sterbehilfe. Darauf folgen rechtswissenschaftliche
Überlegungen, ob und in welcher Form die niederländische Regelung auf
Deutschland übertragbar ist. Ein schwieriges und gesondert diskutiertes
Problem in diesem Kontext stellt der Fall schwerstgeschädigter Neugeborener
dar. Abschließend werden die philosophischen Implikationen von
Lebensverlängerung und Sterbehilfe erörtert.
Kommentar Chr. Frodl (IG Kritische Bioethik Bayern)
Die Autoren - Mediziner, Juristen und Philosophen, beschäftigen sich seit langem aus praktischer und
theoretischer Sicht mit der Sterbehilfeproblematik. In diesem Band sind vertreten:
Felix Thiele, Dieter Birnbacher, Günther Patzig, Jürgen Mittelstraß, Klaus Kutzer, Friedhelm Hufen, Jeantine E. Lunshofen, Hans-Ludwig Schreiber und Dietrich Kettler.
Im Anhang wird die aktuelle Stellungnahmen zur Sterbehilfe der Bioethik-Kommission Rheinland-Pfalz dokumentiert. Der hier 138-seitige Bericht, der fast die Hälfte des ganzen Buches ausmacht, stellt laut Herausgeber das erste Gutachten einer
auf politischen Auftrag arbeitendene Kommission in Deutschland dar, das sich für eine Liberalisierung der Sterbehilfe-Regelung in Deutschland ausspricht.
Als zweiter Anhang sind die "Grundsätze der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung" vom Frühjahr 2004 enthalten.
Kritische BioethikerInnen dürften sicher nur bedingt der Meinung einzelner Autoren zustimmen, konkret z.B. Herrn Dieter Birnbacher, der ein Verfechter der aktiven Sterbehilfe ist.
Dennoch oder gerade deswegen bietet dieses Buch durchaus lesenswerte Beiträge zur aktuellen Debatte.
Denn wie bereits aus dem Klappentext ersichtlich ist, soll es gerade Ziel des Bands sein, sich "jenseits von Emotionen
und Ideologien" auch mit umstrittenen Thesen zur Sterbehilfe auseinander zu setzen. An der ablehnenden Haltung überzeugter kritischer BioethikerInnen bezügliche der aktiven Sterbehilfe
dürfte das hoffentlich nicht viel ändern...
Sterben in Würde
Beiträge zur Debatte über Sterbehilfe
von Rainer Beckmann, Mechthild Löhr, Julia Schätzle (Hg.)
Broschiert - 303 Seiten - SINUS-Verlag
Erscheinungsdatum: August 2004
Klappentext:
Wie kann ein "Sterben in Würde" gelingen?
Durch "passive" oder "aktive Sterbehilfe",
durch ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung?
Wo bleiben Selbstbestimmung und Autonomie?
Wenn es ums Sterben gehts, gibt es keine einfachen Antworten - aber Perspektiven.
Sterben ist etwas anderes als Getötetwerden. Sterben gehört zum Leben. Begleitung, Palliativnedizin und Hospizbetreuung sind Bausteine für ein Sterben in Würde.
In der vorliegenden Sammlung von Aufsätzen erschließt sich die Sterbehilfe-Debatte in ihren vielfältigen Facetten:
medizinische, gesellschaftspolitische, philosophische, theologische und juristische Aspekte werden erörtert.
Die vorliegende Dokumentation ist - um weitere Beiträge ergänzt - die zu Beginn des Jahres 2004 von den
"Christdemokraten für das Leben (CDL)" und der "Konrad-Adenauer-Stiftung" durchgeführten Symposiums.
Mit Beiträgen von:
Norbert Arnold, Matthias Beck, Rainer Beckmann, Christoph Böhr Ute Borchers-Siebrecht,
Ulrich Eibach, Christian Herrmann, Hans W. Intorp Henk Jochemsen, Roland Kipke,
Eerhard Klaschik, Christoph Ostgathe, Franco Rest, Reinhard Schächter, Robert Spaemann,
Manfred Spieker, Hubert Windisch
Im Anhang: die einschlägigen Gesetzesbestimmungen und die Richtlinien der Bundesärztekammer,
Fallbeispiele, Glossar
Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Wege zur liberalen Eugenetik?
von Jürgen Habermas
Broschiert - 125 Seiten - Suhrkamp
Erscheinungsdatum: 2001
Töten oder sterben lassen? Worum es in der Euthanasiedebatte geht.
von Cordelia Spaemann, Martin. Schmidt, Robert Spaemann (Herausgeber)
Broschiert - 127 Seiten - Herder, Freiburg
Erscheinungsdatum: September 1997
Kurzbeschreibung:
Menschenwürdig sterben, das ist der Wunsch aller. Müssen dazu Ärzte ihr Berufsethos opfern und aktiv zu einem 'guten Tod' verhelfen? Soll Töten auf Verlangen erlaubt werden? Wann wird der humane Impuls zur Unmenschlichkeit? Wo verläuft die Grenze zwischen Töten und Sterbenlassen, zwischen dem Kampf gegen das Leiden und der Beseitigung von Leidenden? Das engagierte Plädoyer eines bedeutenden Gegenwartsphilosophen und Ethikers.
Töten aus Mitleid?
Über das Recht und die Pflicht zu sterben
von Theo R. Payk
Broschiert - 247 Seiten - Reclam, Leipzig
Erscheinungsdatum: April 2004
Verlagsinfo (Quelle: www.reclam.de)
Theo R. Payk verfolgt die tradierten und neuesten Argumentationslinien für und gegen die aktive Sterbehilfe. Die kontroversen Auffassungen über den Wert des Lebens und die Würde des Sterbens werden anhand kulturhistorischer Exkurse unter anderem zur Begräbniskultur, zum Suizid, zum Ritualmord, zum Märtyrertod, zum Amok, zur Geschichte der Hospizbewegung und der Palliativmedizin dargestellt.
Payks Streitschrift ist gegen die Freigabe der aktiven Sterbehilfe gerichtet, denn diese würde die Hemmschwelle zur Tötung absenken und das Gewissen von Ärzten gegenüber der Euthanasie immunisieren. Der Autor plädiert vielmehr für die Entwicklung der palliativen, sterbebegleitenden Heil- und Pflegekunde und für eine Ausweitung der Hospizbewegung.
Auf der Verlagswebseite finden Sie das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe.
Sterbebegleitung, Sterbehilfe, Euthanasie
von Peter Heusser, Björn Riggenbach
Gebundene Ausgabe - 240 Seiten - Haupt
Erscheinungsdatum: Dezember 2002
Kurzbeschreibung
Altern, terminale Krankheit, Sterben und Tod sind in unserer Gesellschaft längst keine Tabus mehr. Mit Hinweis auf die Autonomie des Menschen wird heute gar die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe propagiert. Schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen, die betroffenen Berufsgruppen und die Öffentlichkeit stehen vor schwerwiegenden Entscheidungen; dabei bleiben zentrale Fragen - nach dem Menschenbild, dem Sinn von Leiden und Sterben, nach der Existenz jenseits von Geburt und Tod - bisher ohne gültige Antwort. Ihre wissenschaftliche Bearbeitung ist aber möglich, und sie ist bitter nötig.
Solchen Fragen und der wachsenden Bedeutung einer menschlich umfassenden Palliativmedizin ist das Buch gewidmet, in dem die Beiträge eines Symposiums der Universität Bern versammelt sind. Am Beispiel der anthroposophisch erweiterten Medizin wird insbesondere gezeigt, dass eine menschenwürdige Sterbebegleitung unter Verzicht auf aktive Sterbehilfe prinzipiell möglich ist.
Sterbehilfe im säkularen Staat.
Broschiert - 193 Seiten - Suhrkamp
Erscheinungsdatum: Mai 1998
Kurzbeschreibung: (Quelle: Literaturliste Dr. Martin Kalusche, www.bioethische-informationen.de)
Der Autor, bis 1998 Professor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Universität Mainz, plädiert auf hohem
intellektuellen Niveau für eine Liberalisierung unserer Rechtsordnung zugunsten aktiver Sterbehilfe. Dieses
Buch macht deutlich, daß die Auseinandersetzung mit ihm alles andere als ein Kinderspiel ist. Der Klappentext
zeigt dabei eindeutig die polemische Tendenz des Titels, der sich in andere Publikationen des Suhrkamp-Verlages
einreiht (vgl. stw 929, 943, 1215 u. a.): „Die Diskussion um die Voraussetzungen zulässiger Sterbehilfe ist
in Deutschland von Dogmen und Vorurteilen bestimmt. Im Gegensatz zu den tonangebenden Rechtswissenschaftlern
und Medizinern macht der Autor die realen Interessen der leidenden Menschen zum Ausgangspunkt
seiner ethischen Überlegungen. Er plädiert für eine Liberalisierung der Sterbehilfevorschriften in Rechtsordnung
und ärztlicher Standesmoral.
Tödliches Mitleid
von Klaus Dörner
Broschiert - 236 Seiten - Paranus Verlag
Erscheinungsdatum: 2002
Kurzbeschreibung:
"Tödliches Mitleid" erschien 1988 erstmalig und dann noch in zwei weiteren Auflagen - es ist wohl die wichtigste und zugleich persönlichste sozialgeschichtliche Analyse der Bedingungen, die die Massenvernichtung der "Gemeinschaftsfremden" im Nationalsozialismus ermöglichten.
Ergänzt wird diese komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe um den 1933 erschienenen Beitrag von Dr. phil. Dr. jur. Rudolf Kraemer: "Kritik der Eugenik - Vom Standpunkt des Betroffenen" - ein wirklich erstaunliches, lange unbekannt gebliebenes Dokument.
Euthanasie im NS-Staat. Die Vernichtung lebensunwerten Lebens.
von Ernst Klee
Broschiert - Fischer (Tb.), Frankfurt
Erscheinungsdatum: 1999
Kurzbeschreibung:
In mehrjähriger Arbeit ist es Ernst Klee bei der Suche nach Dokumenten zur sogenannten Euthanasie gelungen, bisher noch nie publiziertes Material zu entdecken. So ist es erstmals möglich geworden, umfassend die Tötung von geisteskranken, alten und behinderten Menschen zu dokumentieren und auch das Schicksal der Fürsorgezöglinge, Alkoholkranken, Arbeitslosen und der anderen »Gemeinschaftsunfähigen« oder »Asozialen« nachzuzeichnen. Das Buch bringt nicht nur neue Tatsachen, sondern korrigiert auch in vielen Punkten die bisher erschienene Literatur zu diesem Thema. So beginnt die »Euthanasie« nicht erst im Jahre 1940 in der ersten Vergasungsanstalt Grafeneck, sondern bereits viel früher. Erstmals wird ausführlich gezeigt, wie raffiniert die Tötungen nach dem sogenannten Euthanasie-Stop weitergingen, und wie sich Wissenschaftler, Ärzte, Richter, Staatsanwälte und die Vertreter beider Kirchen dazu verhielten. Klee rekonstruiert im Detail den Alltag in der Tötungsanstalt Grafeneck, schildert, wie die Patienten auf ihr bevorstehendes Schicksal reagierten, was ihre Mörder sagten, und was jene berichten, die der Vergasung entgehen konnten. Die »Ausmerzung« der »Ballastexistenzen« war keine Erfindung der Nationalsozialisten. Die öffentliche wie die private Fürsorge hatten ihre Opfer bereits lange vor 1933 zu »lebensunwertem Leben« erklärt und zur Sterilisierung freigegeben, bevor sie dann später der Tötung ausgeliefert wurden.
Medizin ohne Menschlichkeit
von Alexander Mitscherlich, Fred Mielke
Broschiert - Fischer (Tb.), Frankfurt
Erscheinungsdatum: 1997
Kurzbeschreibung
Die Liste der aufgedeckten Verbrechen, die oft zum Tode führten, ist lang; neben Unterdruck- und Unterkühlungsversuchen, Fleckfieberimpfstoff-Experimenten, Sulfonamid-, Phlegomone- und Knochentransplantationsversuchen fanden "Forschungen" mit Giftgasen statt. Gegenstand des Nürnberger Ärzteprozesses waren auch das abwegige anthropologische Projekt einer jüdischen Skelett- und Schädelsammlung für die "Reichsuniversität" Strassburg sowie das NS-"Euthanasie"-Programm und die Massensterilisationen. Die Absicht der von Mitscherlich und seinem Assistenten Mielke herausgegebenen Dokumentation des Nürnberger Ärzteprozesses, zielte nicht auf juristische Fragen ab. Die veröffentlichten Dokumente zeigen vielmehr die "wissenschaftliche" Arbeitsweise, den ärztlichen Stil im Umgang mit den Patienten bzw. Versuchspersonen, das Milieu, in dem sich die Verbrechen entfalten konnten, die Qualität der "Forschungs"-Arbeiten, die rassenpolitischen und eugenischen Ziele, die ausschlaggebend waren, sowie die persönlichen und politischen Geschehnisse und Hintergründe.
Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer
von Ernst Klee
Broschiert - 525 Seiten - Fischer (Tb.), Frankfurt
Erscheinungsdatum: März 2001
Kurzbeschreibung
"Die Machthaber des Dritten Reiches boten Medizinern etwas unerhört Verlockendes, in der Welt bis dahin Einmaliges: Statt Meerschweinchen, Laborratten und Versuchskaninchen konnten sie Menschen massenhaft zu Versuchszwecken benutzen."
Ernst Klee
Für dieses Buch, das auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste stand, erhielt Ernst Klee den Geschwister-Scholl-Preis.
(Weitere Kommentare unter dem Link)
Gestern "lebensunwert" - heute "unzumutbar". Wiederholt sich die Geschichte doch?
von Herbert Csef, Anneliese Funnemann, Alexander Lohner, Ingolf Schmid-Tannwald (Herausgeber)
Broschiert - Zuckschwerdt
Erscheinungsdatum: August 2000
Kurzbeschreibung:
Die Abwertung menschlichen Lebens als "lebensunwert" führte zur aktiven Euthanasie in der NS-Zeit. Diese Methode wiederum hatte Modellcharakter für die Ermordung vor allem "rassisch minderwertiger" oder "unproduktiver" gesunder Menschen. Heute führt eine erneute Fremdbewertung menschlichen Lebens zur massenhaften vorgeburtlichen Kindstötung. In allgemein verständlicher und kompetenter Weise werden die geistigen Hintergründe, die praktische Durchführung und die Finanzierung dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit im vorliegenden Buch dargestellt. Dabei zeigen sich vielfältige und erschreckende Parallelen.
Muß dieses Kind am Leben bleiben? Das Problem schwerstgeschädigter Neugeborener.
von Helga Kuhse, Peter Singer (Herausgeber)
Sondereinband - 317 Seiten - Harald Fischer Verlag
Erscheinungsdatum: 1993
Wichtiger Hinweis: Mit der Auflistung dieses Buches soll keine Werbung für die Thesen von Peter Singer gemacht werden, sondern kritischen Bioethik-BeobachterInnen die Möglichkeit gegeben werden,
sich über die Thesen eines der wohl umstrittensten Bioethiker der vergangenen Jahre aus erster Hand zu informieren. Mit diesem Buch begann eine der heftigsten bioethischen Debatten in Deutschland.
Kurzbeschreibung:
Bereits vor seinem Erscheinen löste das Buch eine heftige Kontroverse aus. Die moderne Medizin ermöglicht heute sogar die zeitweise Lebenserhaltung anenzephaler Neugeborener. Doch kann das Credo der Medizin die Lebenserhaltung um jeden Preis sein, bei der das Wohl der Betroffenen in den Hintergrund rückt?
Kuhse und Singer stellen in Muß dieses Kind am Leben bleiben? die Frage, ob im Umgang mit schwerstgeschädigten Neugeborenen in jedem Fall alles getan werden muß, um dieses Leben zu erhalten, oder ob es auch Fälle geben kann, in denen es moralisch geboten ist, das Leben eines Neugeborenen nicht um jeden Preis und unter Einsatz aller Mittel der medizinischen Technik zu erhalten. - Und weiter: ob es in einem solchen Fall nicht humaner ist, dem Kind durch aktives Handeln zu einem schnellen und schmerzlosen Tod zu verhelfen, anstatt es einem langsamen und leidvollen Sterben zu überlassen.
Über den Autor
Peter Singer ist in Deutschland vor allem mit seinem Buch Praktische Ethik bekannt geworden. Seine Bücher zur Bioethik haben über Jahre heftige Kontroversen ausgelöst. In der angelsächsischen Welt kennt man Peter Singer primär als Autor von Animal Liberation, das oft als "Bibel" der Tierrechtsbewegung bezeichnet wird. Peter Singer hat viele Jahre an der Monash University in Melbourne/Australien gelehrt und ist seit 1998 Professor an der Princeton University, USA.
Helga Kuhse, Ph.D., lehrte bis 1999 als Professorin an der Monash University Melbourne/Australien und war Direktorin des dortigen Centre for Human Bioethics. Sie ist jetzt Senior Research Fellow am Centre for Human Bioethics. U.a. erschien von ihr "Die 'Heiligkeit des Lebens' in der Medizin. Eine philosophische Kritik" (ISBN 3-89131-028-5), 1993.
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