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30.10.03: Kurswechsel der Bundesregierung in der Biopolitik - Materialsammlung zur Rede von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zur Bioethik am 29.10.03

Am 29.10.2003 hielt Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eine richtungsweisende Rede zum Thema "Vom Zeugen zum Erzeugen? Verfassungsrechtliche und rechtspolitische Fragen der Bioethik" beim Humboldt-Forum der Humboldt-Universität zu Berlin. Darin spricht die Ministerin dem Embryo im Reagenzglas die Menschenwürde ab.

Diese Rede läutet einen biopolitischen Richtungswechsel ein. Denn ihre Meinung wird auch von Kanzler Schröder geteilt, der schon Ende 2001 einen Diskussion "ohne ideologische Scheuklappen" gefordert hat. Beide stellen mittlerweile die bisherige Regelung zum Stammzellengesetz in Frage und streben offenbar eine Überarbeitung zu Gunsten der Forschungsfreiheit an.

Pressespiegel und weitere Materialien

Nachfolgend finden Sie hier einen umfangreichen Pressespiegel zur Rede sowie weitere Hintergrundmaterial.

Dieser Pressespiegel stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Meldungen und Mitteilungen dar und soll Ihnen helfen, sich einen Überblick über das Geschehen zu verschaffen. Gleichzeitig wird in den Artikeln und Kommentaren auch verdeutlicht, welche Konsequenzen dieser biopolitische Richtungswechsel haben wird.

Da sich die Medien in der Berichterstattung geradezu überberschlagen und die Fülle der Meldungen kaum zu bewältigen ist, empfehlen wir, aus dem hier zusammengestellten Material zusätzlich selber eine Auswahl zu treffen. Je nachdem, was Sie selbst am meisten interessiert.

Die Sortierung erfolgte nach den wichtigsten Tageszeitungen, ergänzt durch Agenturmeldungen und Pressemitteilungen. Dazu finden Sie unten die Rede von Frau Zypries, das Embryonenschutzgesetz und weitere Grundsatzartikel zum Thema Menschenwürde.

Noch ein Hinweis zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ: Die Artikel der FAZ sind leider nicht verlinkbar, da sie fast nur kostenpflichtig abrufbar sind, oder nach einem Tag im kostenpflichtigen Archiv verschwinden und dort für 1,50 pro Artikel abrufbar sind. Daher wurde hier darauf verzichtet, obwohl die FAZ ebenfalls richtungsweisend ist. Wir bitten um Verständnis. Mehr unter http://www.faz.net

Hinweis zur Verfügbarkeit der Artikel

Achtung: Manche Artikel werden nach einiger Zeit vom Anbieter in ein kostenpflichtiges Archiv verschoben und sind dort nur gegen Bezahlung abrufbar oder verschwinden nach geraumer Zeit komplett, z.B. YAHOO NEWS. Hinweis zu WELT-ARTikeln: Seit 09.11.03 muss man sich zum kostenlosen abrufen der Daher ist ein vorheriges Ausdrucken für den persönlichen Gebrauch empfehlenswert.

Dieser Pressespiegel wird weiter ergänzt. Daher ist ein mehrmaliger Besuch dieser Seite sicher lohnenswert.
 

Briefe schreiben?!

Falls Sie als kritische Bioethik-BeobachterIn der Ministerin und/oder dem Kanzler in dieser Angelegenheit mitteilen möchten, was Sie von diesem Richtungswechsel halten und einen Brief schreiben wollen, hier die Kontaktadressen:

Bundesministerium der Justiz
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries
Mohrenstraße 37
10117 Berlin

Telefon: (0 18 88) - 5 80 - 0
Telefon: (0 30) 20 25 - 70
Telefax: (0 18 88) - 5 80 - 95 25
Telefax: (0 30) 20 25 - 95 25

E-Mail: poststelle@bmj.bund.de

Internet: http://www.bmj.bund.de
 

Bundeskanzler Gerhard Schröder
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt Str. 1
10557 Berlin

Fax: 01888 / 400-2357

 

Pressespiegel zur Zypries-Rede am 29.10.03

Stand: 07.11.03, ca. 100 Artikel

BERLINER ZEITUNG

Regierung will mehr Freiheit für Genforscher
Justizministerin Zypries entfacht neue Diskussion über Biopolitik und Embryonenschutz
Regina Kerner und Jörg Michel
BERLINER ZEITUNG 30.10.03

Laborwesen ohne Schutz
Jutta Kramm
In der Bundesrepublik war bisher Konsens - und daraus folgte eine entsprechende Gesetzgebung, dass das Leben von seinem ersten Ursprung an geschützt werden müsse.
BERLINER ZEITUNG 30.10.03

Heftiger Streit über Schutz von Embryonen
Ethikrat-Chef Simitis nimmt Justizministerin in Schutz
Jörg Michel
BERLINER ZEITUNG 31.10.03
 

SZ Süddeutsche Zeitung

Zwischen Menschenwürde und Recht auf Leben
Schutz des ungeborenen Lebens
Wann beginnt das menschliche Leben? Und von wann an gilt für einen Embryo der im Grundge-setz verankerte Schutz der Menschenwürde? Mit einer Rede in Berlin hat Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) die Diskussion darüber neu entfacht.
Von Heidrun Graupner
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 30.10.03

Kommentar - Wann ist der Mensch ein Mensch?
Es ist noch nicht einmal zwei Jahre her, da hat der Bundestag der Wissenschaft die Tür einen winzigen Spalt weit geöffnet: Forschung an emb-ryonalen Stammzellen ist seither auch in Deutschland möglich - an importierten, bereits existierenden Stammzellen. Dieser Spalt in der Türe, sagten damals die Gegner der Embryonen-forschung, werde der Wissenschaft jedoch nicht genügen.
Von Heidrun Graupner
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 30.10.03

Aktuelles Lexikon: Nidation
Der Moment, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 30.10.03

"Die Beweislast hat der Embryo"
Interview mit Dietmar Mieth
Dietmar Mieth ist Professor für Theologische Ethik am katholischen Seminar der Universität in Tübingen. Er ist unter anderem Mitglied des Ethik-Beirats des Gesundheitsministeriums.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 30.10.03

Erbkrankheiten - Ungleiches Recht für alle
Spätabtreibung ja, Präimplantationsdiagnostik nein: In Deutschland dürfen Embryonen mit Erb-krankheiten im Mutterleib getötet werden - nicht aber in der Kulturschale.
Von Michael Simm
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 30.10.03

Zypries löst Kontroverse aus
Ethik-Rat begrüßt neue Embryonen-Debatte / Parteien-Kritik
Berlin (SZ) - Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat mit ihrem Vorstoß zur Lockerung des Embryonenschutzes eine Kontroverse ausgelöst.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 31.10.03

Vom Schlaf der Gerechten
Warum Brigitte Zypries nicht weit genug geht
Der Schlaf der Gerechten könnte so tief und fest sein.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 31.10.03

Vom anderen Ich
Warum Brigitte Zypries viel zu weit geht
Schleichend wächst die Tyrannei der Mitte und kappt das Leben von den Rändern her:
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 31.10.03

Im Profil - Brigitte Zypries
Eine Ministerin mit Talent zum Anpacken und Anecken
Es war nur eine Frage der Zeit, wann die neue Bundesjustizministerin so richtig in die Schlagzeilen kommen würde.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 31.10.03

Die Grenzen des Machbaren
Außenansicht
Von Hans-Jochen Vogel
Es geschieht nicht alle Tage, dass sich eine Ministerin öffentlich von einer Position distanziert, die ihre Vorgängerin vertreten hat. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat dies in einer zentralen Frage der Bioethik - von welchem Zeitpunkt an dem extrakorporal erzeugten Embryo der Menschenwürde-Schutz zukommt - getan und damit Aufsehen erregt.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 04.11.03
 

FR Frankfurter Rundschau

Zypries schafft neue Grundlagen
Bio-Ethik-Experte der SPD widerspricht der Justizministerin beim Embryonenschutz
Interview mit Rene Röspel, MdB, SPD, Vorsitzender der Enquete-Kommssion "Ethik und Recht der mosdernen Medizin"
FRANKFURTER RUNDSCHAU 30.10.03

Neuer Streit um Embryo-Schutz
Scharfe Kritik an Vorstoß von Ministerin Zypries
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries plädiert für Lockerungen in der Biopolitik. Künstlich ge-zeugten Embryonen komme nicht von vornherein Menschenwürde zu, erklärte die SPD-Politikerin. Aus der Union kam scharfe Kritik an der Position, die "Menschen zu Material" mache.
Von Knut Pries
FRANKFURTER RUNDSCHAU 30.10.03

Hintergrund - Mensch oder Material
Dürfen Wissenschaftler und Mediziner Eizellen, die bei künstlichen Befruchtungen übrig bleiben, für andere Zwecke nutzen? Darüber tobt seit vielen Jahren ein heftiger Streit.
Von Nicola Siegmund-Schultze (Franfurt a.M.)
FRANKFURTER RUNDSCHAU 30.10.03

Gewissheit unmöglich
Kommentar von Astrid Hölscher
Wann ist ein Mensch ein Mensch? Nein, es geht hier nicht um die geschlechtsneutral bereinigte Erwiderung auf Herbert Grönemeyers Männer-Song.
FRANKFURTER RUNDSCHAU 30.10.03

Grüne über Zypries erbost
Breite Front gegen Vorstoß zu Embryo-Schutz
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat mit ihrem Vorstoß zur Lockerung des Embryonen-Schutzes einen Sturm der Entrüstung - auch in den Reihen von SPD und Grünen - entfacht.
Von Vera Gaserow
FRANKFURTER RUNDSCHAU 31.10.03

Politik ohne Absicht
Justizministerin Zypries wirft mit ihren bioethischen Überlegungen vor allem die Frage auf, warum sie diese anstellt
Von Knut Pries (Berlin )
FRANKFURTER RUNDSCHAU 31.10.03

Lebensschutz verträgt keine Abstufungen
Interview mit Johannes Reiter
Katholischer Moraltheologe Reiter warnt davor, Embryonen die Menschenwürde abzusprechen
FRANKFURTER RUNDSCHAU 31.10.03

Abrücken vom Klonverbot
Berlins Doppelrolle bei den UN
Von Corinna Emundts
Berlin - Während Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) im Inland für ein neues Verständnis des Embryonenschutzes wirbt, das eine gesetzliche Liberalisierung zur Folge haben könnte, verhandelt Deutschland auf internationaler Ebene vermeintlich über einen umfassenden Embryonenschutz.
FRANKFURTER RUNDSCHAU 01.11.03
 

Tagesspiegel

Recht auf Leben, aber keine Würde
Justizministerin Zypries sieht Reagenzglas-Embryonen nicht als Menschen - Union und Grüne reagieren empört auf ihre Definition
TAGESSPIEGEL 30.10.03

Zarte Worte, harte Folgen
Die Justizministerin entfacht eine neue biopolitische Debatte
TAGESSPIEGEL 30.10.03

"Zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt"
In Kürze fallen wichtige Beschlüsse zum Klonverbot und zur EU-Förderung der Embryonenforschung. Hat die Justizministerin deutsche Positionen geschwächt?
Von Rainer Woratschka
TAGESSPIEGEL 31.10.03

Kratzen am Konsens
Mit ihren Thesen zur Bioethik hat Justizministerin Zypries den Stammzell-Kompromiss in Frage gestellt. Doch für einen Kurswechsel ist noch keine Mehrheit in Sicht
Von Markus Feldenkirchen
TAGESSPIEGEL 01.11.03

Zypries nennt Stammzell-Gesetz unehrlich
Justizministerin weist Kritik der Grünen an ihrer Haltung zurück
Berlin. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat ihre umstrittenen Thesen zur Bioethik verteidigt und die Kritik an ihrer Grundsatzrede in der vergangenen Woche scharf zurückgewiesen.
TAGESSPIEGEL 07.11.03

Würde los
Dem Embryo in der Petrischale wird ein Grundrecht abgesprochen - mit Recht
Von Jost Müller-Neuhof
TAGESSPIEGEL 10.11.03

Geburtsfehler und Sündenfall
Warum das weltweite Klonverbot zunächst scheitern musste / Von Alexander S. Kekulé
Brigitte Zypries und Kerstin Müller bekamen dieser Tage harte Kritik aus den eigenen Reihen zu hören. Die Justizministerin (SPD) hatte in ihrer „Humboldt-Rede“ Embryos im Frühstadium die Menschenwürde abgesprochen, die grüne Staatssekretärin im Auswärtigen Amt sich für die Vertagung des Klonverbotes bei den Vereinten Nationen eingesetzt.
TAGESSPIEGEL 13.11.03
 

taz die tageszeitung

Biopolitik: Embryonen waren 1949 kein Thema
Justizministerin Brigitte Zypries ist keine Ideologin, und das ist in der Regel sehr wohltuend. Auch in ihrer Politik zur Embryonenforschung vertritt sie eine vernünftige Position. Es macht keinen Sinn, schon die befruchtete Eizelle in der Petrischale dem absoluten Schutz der Menschenwürde zu unterstellen. Dieses zentrale Grundrecht soll den Menschen davor schützen, vom Staat erniedrigt und als bloßes Objekt behandelt zu werden. Diese Bestimmung ist nicht für die frühesten Vorformen menschlichen Lebens gedacht.
Kommentar von Christian Rath
TAZ 30.10.03

Kein Mensch verlässt das Labor!
Die Justizministerin kann im Grundgesetz kein absolutes Verbot der Embryonenforschung erkennen. Der Labor-Embryo habe noch keine Menschenwürde
von Christian Rath
Es war eine ihrer bisher wichtigsten Reden. Gestern forderte Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) mehr Freiheit für den Gesetzgeber in bioethischen Fragen.
TAZ 30.10.03

Interview - "Es gibt keine Embryonen zweiter Klasse"
Wenn Embryonen keine Menschenwürde mehr haben, schafft man Abwägungstatbestände, kritisiert der grüne Vizefraktionschef Reinhard Loske. Damit könnten Interessen Dritter ins Spiel kommen, etwa von Eltern und Forschern
TAZ 30.10.03

Hilfe für Embryonen
Der Vorschlag, Embryonen im Reagenzglas die Men-schenwürde abzuerkennen, stößt auf heftige Ablehnung bei Grünen, Union und SPD
von Wolfgang Löhr
TAZ 31.10.2003

Ein sinnvolles Tabu gebrochen
Die Justizministerin macht sich zur Gehilfin der Forschungslobby
Kommentar Philip Gessler
TAZ 31.10.2003

Wesen mit Würde
Von Oliver Tolmein
Brigitte Zypries will der Biotechnologie in Deutschland den Weg bahnen und dafür den Embryonenschutz schmälern. Den Begriff der Menschenwürde weicht sie gefährlich auf
TAZ 07.11.03
 

DIE WELT

Wende in der Bioethik-Politik
Zypries spricht In-vitro-Embryonen umfassende Menschenwürde ab - Harsche Kritik
von Guido Heinen
Berlin - Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) ist für ihren Vorstoß, den Schutz von im Reagenzglas gezeugten Embryonen einzuschränken, aus der Bioethik-Enquetekommission des Bundestages sowie aus der Union scharf kritisiert worden.
DIE WELT 30.10.03

Was den Menschen ausmacht
Leitartikel von Guido Heinen
Die für die Verfassung zuständige Ministerin hat einen historischen Schritt getan. Menschliche Embryonen außerhalb des Mutterleibes, so meint sie, besitzen nicht die grundgesetzlich garantierte Menschenwürde. Damit vollbringt die "Verfassungsministerin" der Regierung Schröder einen bemerkenswerten Kunstgriff.
DIE WELT 30.10.03

EU-Parlament fürchtet Scheitern des weltweiten Klonverbots
von Andreas Middel
Berlin/Brüssel - Im Europaparlament befürchtet man das Schlimmste, sollte sich Justizministerin Brigitte Zypries mit ihren Vorstellungen zum eingeschränkten Embryonenschutz durchsetzen.
DIE WELT 30.10.03

Zypries schockiert die Kirchen
Welle der Kritik an Forderung der Ministerin nach geringerem Embryonenschutz
Berlin - Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat mit ihrem Vorstoß, Embryonen außerhalb des Mutterleibes die grundgesetzlich garantierte Menschenwürde abzusprechen, ein vorwiegend kritisches Echo ausgelöst.
DIE WELT 31.10.03

"Die Bundesregierung will Grenzen verschieben"
Unionsfraktions-Vize Böhmer zur Bioethik-Debatte
Berlin - Professor Maria Böhmer, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, warnt die Bundesregierung, Biopolitik gegen die Mehrheit des Bundestages zu betreiben. Mit Böhmer sprach Guido Heinen.
DIE WELT 01.11.03

Wann beginnt menschliches Leben?
Ein Diskussionsbeitrag zur aktuellen Debatte um Stammzellenforschung und Menschenwürde
von Professor Hubert Markl
Professor Hubert Markl war von 1996 bis 2002 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
DIE WELT 01.11.03

Menschenwürde von Anfang an: Der Embryo ist ein Wer, kein Was
Debatte
von Christian Starck
Die Bundesjustizministerin hat am Mittwoch in ihrer Berliner Rede zur Bioethik gegen Präimplantationsdiagnostik und therapeutisches Klonen mit pragmatischen Argumenten Stellung bezogen. Damit hat sie im Ergebnis die Position des Ministeriums, wie sie insbesondere ihre Vorgängerin deutlich vertreten hat, bestätigt. Leider hat sie aber die verfassungsrechtliche Grundlage dessen, was sie vertreten will, in Frage gestellt.
(Professor Dr. iur. Christian Starck lehrt Öffentliches Recht an der Universität Göttingen. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist der verfassungsrechtliche Status des Embryos.)
DIE WELT 01.11.03

Embryonenschutz: CSU-General Söder greift Zypries an
München - Der von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) unternommene Vorstoß bei der Bewer-tung ungeborenen Lebens stößt in weiten Kreisen auf empörte Ablehnung.
WELT am SONNTAG 02.11.03

Zellhaufen Mensch?
Besinnung tut Not im Embryo-Streit - Kommentar
von Heimo Schwilk
Ein Aufschrei der Empörung geht durch Deutschland - wieder einmal. Ausgelöst hat ihn Justizministerin Zypries mit ihrem Vorstoß, den Embryonenschutz zu lockern.
WELT am SONNTAG 02.11.03
 

DIE ZEIT

In vitro
Die Äußerungen der Bundesjustizministerin haben die Debatte über den Weg der Menschwerdung neu entfacht
Kommentar von Gero von Randow für ZEIT.de
Verrät die Bundesregierung den Embryonenschutz? Hat Brigitte Zypries (SPD), die Bundesjustizministerin, den Embryonen den Schutz der Menschenwürde aufgekündigt, womöglich noch mit Billigung oder auf Anregung des Kanzlers?
ZEIT.DE 30.10.03
Anmerkung: Dieser Artikel kann kommentiert werden

Leben gegen Leben
Embryonenschutz im Streit
Ein Embryo darf niemals Mittel zum Zweck werden. Das verbietet seine Menschenwürde
Von Robert Leicht
Kurze Sätze, lange Wirkungen: Im September 2002, kurz vor der Bundestagswahl, verhedderte sich Hertha Däubler-Gmelin, die damalige Bundesjustizministerin, in einigen Formulierungen über George W. Bush und Adolf Hitler – und verspielte damit den Rest ihrer politischen Karriere.
DIE ZEIT 06.11.2003 Nr.46

Die Pragmatikerin
Die Bioethik-Rede der Justizministerin war nicht bloß ein Diskussionsbeitrag, sondern Politik
Von Klaus Hartung
Wer die Justizministerin Brigitte Zypries am Wochenende bei der Tagung des Weißen Rings über Gewaltprävention in der Schule sah, wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie unter Beschuss steht. Angegriffen wirkt sie nicht.
DIE ZEIT 06.11.2003 Nr.46

Freiheit der Forschung oder Schutz des Embryos?
Die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries möchte die Beschränkungen in der Stammzellforschung lockern. Sie behauptet, der in vitro erzeugte Embryo besitze keine Menschenwürde. Ihr Argumentation überzeugt nicht
Von Robert Spaemann
DIE ZEIT 20.11.2003 Nr.48
 

RHEINISCHER MERKUR

Bioethik: Werte-Unordnung
Autor: Matthias Gierth
Die Justizministerin hat für ihren Versuch, Embryonen die Menschenwürde abzuerkennen, heftigen Widerspruch geerntet – zu Recht. Ehrenwürde mag zu- und aberkannt werden, nie aber Menschenwürde.
RHEINISCHER MERKUR Nr. 45, 06.11.2003

Rheinischer Merkur spezial: Zypries-Vorstoß - Embryonen ohne Würde?
Der Vorstoß von Justizministerin Zypries hat eine heftige Kontroverse ausgelöst. Ihre Argumentation hat Folgen: Besitzen befruchtete Eizellen keine Menschenwürde, ist jede Forschung erlaubt.
RHEINISCHER MERKUR Nr. 45, 06.11.2003
Anm.: Hier finden Sie 7 sehr lesesnwerte Artikel zum Thema
 

Agenturmeldungen und sonstige Reaktionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Regierung plant Wende in Biopolitik
BERLIN. Die Bundesregierung plant offenbar eine grundlegende Wende in ihrer Biopolitik. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Ausgabe vom 29. Oktober) berichtet, soll künftig dem im Reagenzglas gezeugten Embryo Menschenwürde nicht länger unmittelbar zugesprochen werden.
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 29.10.03

Regierung will Embryonenschutz beschneiden
Berlin (AP) Knapp zwei Jahre nach dem parteiübergreifenden Parlamentsentscheid zur Stammzellforschung hat die Regierung die Debatte über die Gren-zen der Gentechnik neu entfacht.
YAHOO NEWS 29.10.03

Zypries entfacht neue Diskussion über Embryonenschutz
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat den Streit über die Grenzen der Forschung an embryonalen Stammzellen überraschend neu entfacht.
YAHOO NEWS 29.10.03

Zypries will Embryonenschutz einschränken
Alte Frage neu entfacht: Ab wann gilt die Menschenwürde?
Der bislang geltende strenge Embryonenschutz in Deutschland soll offenbar gelockert werden. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries stellte am Mittwoch in Berlin den bisherigen Grundsatz in Frage, dass der Schutz der Menschenwürde bereits mit dem Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt. Dies wollte sie in einer Rede an der Berliner Humboldt-Universität erläutern.
ZDF heute 29.10.03

Wende im Embryonenschutz?
tagesschau.de 29.10.03
Embryonen, die im Reagenzglas gezeugt wurden, sollen nach Auffassung der Regierung künftig nicht mehr den vollen Schutz der Menschenwürde genie-ßen.

Mögliche Kehrtwende in der Biopolitik
Bundesjustizministerin bewertet das Embryonenschutzgesetz neu
Grit Kienzlen
Forschungspolitik. - Mit einer Grundsatzrede an der Berliner Humboldt-Universität hat Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, SPD, den Streit um den Schutz von Embryonen im Reagenzglas erneut entfacht. Einem künstlich erzeugten Embryo, der sich noch im Reagenzglas befinde, fehlten noch wesentliche Voraussetzungen, ein Mensch zu werden, so Zypries. Für die Zuerkennung der Menschenwürde reiche das nicht aus.
DEUTSCHLANDFUNK 29.10.03

Biotechnologie: Zypries stellt Embryonenschutz in Frage
Wenn es nach Justizministerin Brigitte Zypries geht, ist der mühsam erarbeitete überparteiliche Kompromiss zur Stammzellenforschung bald Makulatur.
SPIEGEL ONLINE - 29.10.03

Die Deutsche Bischofskonferenz erklärt zur Rede der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am 29. Oktober 2003 in der Humboldt-Universität, Berlin
PRESSEMITTEILUNG DBK 29.10.03

Flach: Rot-Grün schwenkt bei Embryonenschutz auf FDP-Linie ein
PRESSEMITTEILUNG FDP 29.10.03

Böhmer: Beim Schutz des menschlichen Lebens gibt es keinen Spielraum
PRESSEMITTEILUNG 29.10.2003 Prof. Dr. Maria Böhmer MdB, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 29.10.2003

Eichhorn: Die Würde des Menschen ist unantastbar
PRESSEMITTEILUNG 29.10.2003 Maria Eichhorn MdB familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion

Kues: Zypries auf Abwegen
PRESSEMITTEILUNG 29.10.2003 Dr. Hermann Kues MdB, Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,

Rachel: Zypries spricht dem Embryo die Menschenwürde ab
PRESSEMITTEILUNG 29.10.2003 Thomas Rachel MdB, Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin",

Zypires leistet bioethischen Offenbarungseid der Bundesregierung
PRESSEMITTEILING 29.10.03 Hubert Hüppe MdB, CDU, stellvertretender Vorsitzender der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin"

Bioethik - Müller: Zypries torpediert Embryonenschutz - Menschenwürde nicht disponibel
Als inakzeptabel bezeichnet es Bayerns Gesundheitsstaatssekretärin Emilia Müller, dass Bundesjustizministerin Brigitte Zypries nach Medienberichten offenbar den breiten Konsens verlassen will, der den grundgesetzlichen Schutz der Menschenwürde bereits mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle beginnen lässt.
PRESSEMITTEILUNG Bay StMGEV Nr.: 016 – 29. Oktober 2003

Justizministerin Zypries diskutierte verfassungsrechtliche und rechtspolitische Fragen der Bioethik
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat in einer Rede an der Berliner Humboldt-Universität davor gewarnt, die medizinische und ethische Debatte um die Stammzellenforschung allein auf verfassungsrechtliche Gesichtspunkte zu be-schränken.
MITTEILUNG BUNDESREGIERUNG 30.10.2003

Röspel und Loske gegen Lockerung des Embryonenschutzes
Berlin (AP) Der Vorsitzende der Bundestags-Enquetekommission zur Bioethik, René Röspel, hat sich gegen eine Lockerung des Embryonenschutzes ausgesprochen.
YAHOO NEWS 30.10.03

Grüne gegen Zypries im Streit um Embryonenforschung
Berlin (dpa) - Die Grünen machen weiter Front gegen eine Erweiterung der Grenzen für die Gentechnik.
YAHOO NEWS 30.10.03

Heftige Kritik um Zypries-Vorstoß für mehr Embryonenforschung
Berlin (dpa) - Der Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) zur erweiterten Forschung mit im Reagenzglas erzeugten Embryonen ist auf heftige Kritik aus Kirchen und Politik gestoßen.
YAHOO NEWS 30.10.03

Zypries-Vorstoß zum Embryonenschutz stößt auf breite Ablehnung
BERLIN. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) ist mit ihrem Vorstoß zur Lockerung des Embryonenschutzes auf breite Ablehnung gestoßen. Politiker von Koalition und Opposition kritisierten die Äußerungen der Ministerin am 30. Oktober scharf.
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 30.10.03

Regierung will Embryoforschung ausweiten
Von Cordula Tutt und Christiane Schreier, Berlin
Die Regierung macht einen neuen Anlauf, der biotechnischen Forschung mehr Spielraum zu geben und dafür den Schutz von Embryonen einzuschränken. Bislang ist das Forschen an im Reagenzglas gezeugten Embryonen in Deutschland verboten.
FTD FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND 30.10.2003

Erweiterte Embryonenforschung "weder verfassungs- noch forschungspolitisch notwendig"
Scharfe Kritik an Zypries-Vorstoß
Der Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) zur erweiterten Forschung mit im Reagenzglas erzeugten Embryonen ist auf heftige Kritik aus Kirchen und Politik gestoßen. Vertreter aus Parteien und Kirchen wollen an dem noch jungen Konsens unbedingt festhalten. Doch auch Bundeskanzler Schröder hat schon eine neue Debatte angemahnt.
ZDF heute 30.10.03

Entrüstungssturm wegen Vorstoßes für reduzierten Embryonenschutz
Frankfurt/Main (AP) Der Vorstoß von Bundesjustizmi-nisterin Brigitte Zypries (SPD) zur Lockerung des Embryonenschutzes hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
YAHOO NEWS 30.10.2003

Kehrtwende in der Embryonenforschung?
Thorsten Stegemann
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sorgt für Aufregung und Widerspruch
Der Blätterwald rauscht, und die Suchmaschinen überschlagen sich, sobald sie nach dem Namen Brigitte Zypries fahnden dürfen. Das ist insofern beruhigend als das Bundesministerium der Justiz offenbar doch noch besetzt ist. Ob der Gegenstand der heftigen Diskussionen den Aufwand lohnt, muss freilich vorerst dahingestellt bleiben.
TELEPOLIS 30.10.2003

Bundesjustizministerin hält Änderungen im Stammzellengesetz für möglich
Embryonenschutz erneut in der Diskussion
Die Aussagen von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) zur erweiterten Forschung mit im Reagenzglas erzeugten Embryonen sind auf ein geteiltes Echo gestoßen.
DEUTSCHLANDRADIO 30.10.03

Grundsätzliches Umdenken der Bundesregierung bei der Embryonenforschung?
Interview mit Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft
DEUTSCHLANDFUNK Interview 30.10.2003

CDU-Politikerin befürchtet Lockerung der Stammzellengesetzgebung
Interview mit Maria Böhmer (CDU), stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag
DEUTSCHLANDFUNK Interview 30.10.2003

FDP: Positives Signal für den Forschungsstandort Deutschland
Interview mit Ulrike Flach, Vorsitzende des Forschungsausschusses im Bundestag, FDP
DEUTSCHLANDFUNK 30.10.2003

Justizministerin relativiert Embryonenschutz
Brigitte Zypries: Für künstlich befruchtete Embryonen kein umfassender Schutz / Trendwende in der Biopolitik?
BERLIN (hak). Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat eine Trendwende in der verfassungspolitischen Debatte um die Bioethik eingeleitet. In-vitro-Embryonen sollen ihrer Meinung nach keinen umfassenden grundgesetzlichen Schutz genießen.
Ärzte Zeitung, 30.10.2003

Ärzte fürchten Wende in der Biomedizin
Vorstoß von Justizministerin Zypries entfacht erneut Debatte um Embryonenschutz
BERLIN (hak). Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat mit ihrer verfassungsrechtlichen Interpretation des Grundgesetzes in Bezug auf In-vitro-Embryonen die Diskussion um den Embryonenschutz neu entfacht. Kritik erntete die Ministerin sowohl von Bundestagsabgeordneten wie auch von Ärztefunktionären.
Ärzte Zeitung, 30.10.2003

Regierung weicht Embryonenschutz auf
Heftige Kritik an Zypries-Vorstoß – Justizministerin spricht künstlich erzeugten Embryonen die Menschenwürde ab
Würzburg (Re) Mit Empörung und Entsetzen haben Politiker aus Regierung und Opposition auf die Ankündigung von Bundesjustizministerin Zypries (SPD) reagiert, den in Deutschland verfassungsmäßig garantierten Embryonenschutz aufzuweichen.
DIE TAGESPOST Nr.129 vom 30.10.03

Niemand ist mehr sicher
reh
Zugegeben, ein wenig überrascht es schon, dass Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) ausgerechnet jetzt in die Offensive geht und künstlich erzeugten Embryonen die Menschenwürde abspricht.
DIE TAGESPOST Nr.129 vom 30.10.03

Union kritisiert Aufweichung des Embryonenschutzes
Heftige Kritik gibt es an Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, die vom unbedingten Schutz künstlich erzeugter Embryonen abrücken will.
Berlin (www.kath.net / idea) Eine mögliche Aufweichung des Embryonenschutzes durch die Bundesregierung ist auf scharfe Kritik aus der Union gestoßen.
KATH.NET 30.10.03

Menschenwürde muss entsprechend dem Grundgesetz geschützt bleiben
EKD-Ratsvorsitzender zum Schutz künstlich erzeug-ter Embryonen
PRESSEMITTEILUNG EKD 30.10.03

Lebenshilfe fordert von Bundesregierung Zurückhaltung
PRESSEMITTEILUNG Lebenshilfe 30.10.03

Vom Erzeuger zum Erzeugnis?
Menschlichem Leben den Grundrechtsschutz auf Menschenwürde abzusprechen, heißt menschliches Leben in die willkürliche Verfügbarkeit Dritter zu stellen.
PRESSEMITTEILUNG Bundesärztekammer 30.10.2003

FLACH: Zypries hat Recht - jetzt müssen Taten folgen
Die Justizministerin leitet einen wichtigen und richtigen Paradigmenwechsel ein. Die FDP begrüßt ihre Bewertung des Grundrechtsschutzes von in-vitro erzeugten Embryonen.
PRESSEMITTEILUNG FDP vom 30.10.2003

Bulmahn: Kein Bedarf zur Änderung des Stammzellengesetzes
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn teilt die Haltung von Justizministerin Brigitte Zypries zur Forschung mit embryonalen Stammzellen. "Ich finde es erfreulich, dass wir hier eine gemeinsame Position haben", sagte Bulmahn in Berlin. Derzeit bestehe kein Bedarf, das bestehende Stammzellengesetz zu ändern.
MITTEILUNG BUNDESREGIERUNG 31.10.2003

Zypries stellt einen wackeligen Konsens in Frage
Warum die Justizministerin mit ihrer verfassungspolitischen Rede zur Bioethik einen Sturm der Entrüstung entfachte
Von Hanno Kautz
BERLIN. Noch bevor Justizministerin Brigitte Zypries am Mittwoch im Senatssaal der Humboldt-Universität Berlin ans Rednerpult trat (wir berichteten), hatten sie die üblichen Verdächtigen der Bioethikdebatte schon abgestempelt.
Ärzte Zeitung, 31.10.2003

Gerhard Schröder als Ghostwriter
Kommentar von Florian Staeck
Merken wir uns den 29. Oktober im Kalender! An diesem Tag hat die Bundesregierung ihren Spurwechsel in der Biopolitik eingeleitet.
Ärzte Zeitung, 31.10.2003

Gynäkologen begrüßen „Bewegung in der Biopolitik“
MÜNCHEN. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Dr. Klaus Diedrich, hat die Rede von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zur Biopolitik begrüßt.
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 31.10.03

Bundesforschungsministerin stellt sich beim Embryonenschutz hinter Zypries
Bulmahn betont, sie habe diese Position seit vielen Jahren deutlich vertreten
Jochen Spengler
DEUTSCHLANDFUNK Interview 31.10.2003

Bulmahn: Kein Bedarf für neues Stammzellengesetz
Berlin/New York (dpa) - Nach dem Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries für eine Lockerung des Embryonenschutzes hat ihre Forschungskollegin Edelgard Bulmahn (beide SPD) klargestellt, dass sie keine Änderung des Stammzellengesetzes anstrebt.
YAHOO NEWS 31.10.03

Menschenwürde kann nicht abgestuft werden
Caritaspräsident Peter Neher wirft Bundesjustizministerin Zypries die Aufkündigung eines ethischen Konsenses vor
Eine klare und langfristige Position zugunsten des Lebensschutzes allen menschlichen Lebens fordert der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher , von der Bundesregierung. Nachdrücklich wendet er sich gegen die Äußerung von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries , die Menschenwürde von Embryonen außerhalb des Mutterleibes sei anders zu bewerten als diejenige von implantierten Embryonen.
PRESSEMITTEILUNG Deutscher Caritasverband e.V. 31.10.03

Thierse: Schutz für Embryonen muss bleiben
Bundestagspräsident Thierse hat den Vorschlag von Justizministerin Zypries zur Lockerung des Embryonenschutzes abgelehnt. Er warnte davor, die Parlamentsentscheidung zu unterlaufen.
NETZEITUNG.DE 01.11.03

Thierse gegen Aufweichung des Embryonenschutzes
Berlin/München (AP) Im Streit um die Stammzellforschung lehnt Bundestagspräsident Wolfgang Thierse jede Aufweichung des Embryonenschutzes strikt ab.
YAHOO NEWS 02.11.03

Kock warnt auf EKD-Synode vor Lockerung des Embryonenschutzes
Trier (dpa) - In Trier ist die 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland eröffnet worden.
YAHOO NEWS 02.11.03

Kock warnt vor sinkender Relevanz der Menschenwürde in Bioethikdebatte
BERLIN/TRIER. Die Evangelische Kirche in Deutsch-land (EKD) warnt vor einer Aufweichung des Embryonenschutzes in Deutschland.
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 03.11.03

Harsche Kritik an Zypries
Deutsche Bischofskonferenz widerspricht Bun-desjustizministerin
Berlin (DT/KNA) Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) ist mit dem Plädoyer für eine Aberkennung der Menschenwürde von Reagenzglas-Embryos auf deutliche Ablehnung gestoßen.
DIE TAGSPOST Nr.131 vom 04.11.03

Würdelos
Von Rainer Beckmann
Justizministerin Zypries (SPD) hat für ihren biopolitischen Vorstoß nur wenig Unterstützung erhalten und von verschiedenen Seiten Kritik geerntet. Doch es wäre fatal, die Wirkung ihrer Rede zu unterschätzen. Die Ministerin hat mit dem erkennbaren Wohlwollen des Bundeskanzlers einen Stein ins Wasser geworfen, der unweigerlich seine Kreise ziehen wird.
(Medizinrechtsexperte Rainer Beckmann ist als Sachverständiger Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags "Ethik und Recht der modernen Medizin".)
DIE TAGSPOST Nr.131 vom 04.11.03

Trockene Wasser
Begriffsbildung - Frau Zypries und die Embryonen
Andrea Roedig
Es war eine der großen Ethik-Vorlesungen an der Freien Universität Berlin Ende der achtziger Jahre. Ein namhafter Professor legte vor großem Publikum akribisch dar, welche Bedingungen gegeben sein müssten, um ein Wesen als "Person" bezeichnen zu können.
FREITAG 46, 07.11.03
 

Dokumente

Rechtliches

Ethisches und Philosophisches

  • Menschenwürde - eine unverzichtbare Idee
    Menschenwürde als Zentralbegriff von Ethik und Recht
    IMEW konkret Nr. 2, September 2002

    PDF Der Embryo und die Würde des Menschen
    Von Rainer Beckmann
    aus der Neuerscheinung: Rainer Beckmann / Mechthild Löhr (Hg.):
    Der Status des Embryos. Medizin - Ethik - Recht. Verlag Johann Wilhelm Naumann, Würzburg 2003, S. 170 ff.
    33 Seiten 2003
    Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors.

  • PDF Brauchen wir noch die Würde, wenn wir die Gene entziffert haben?
    Von Dr. Gerhard Stamer
    13-seitiger Eröffnungsvortrag zur Tagung "Menschenleben - Menschenwürde"
    Kooperationsveranstaltung des Behindertenbeauftragten des Landes Niedersachsen mit REFLEX, dem Institut für Praktische Philosophie und der Volkshochschule Hannover am 21./22.September 2001

  • Weitere lesenswerte Texte zum Themenkomplex Bioethik finden Sie in unserer Rubrik Ethisches und Philosophisches. Eine Sammlung richtungsweisender Texte zu bioethischen Debatten.

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