nun ist die Entscheidung gefallen. Der Bundestag hat in der Stammzellenfrage abgestimmt und mit einer Mehrheit den Import unter strengen Auflagen genehmigt.
Demnächst soll der Beschluß in ein Gesetz gefaßt werden.
Da das Thema Stammzellen mittlerweile jeden Rahmen sprengt, gibt es demnächst alle Informationen zu diesem Thema auf unseren Sonderseiten.
Dort findet sich eine umfangreiche Artikel- und Hintergrundmaterialsammlung rund um das Thema Stammzellen und die Entscheidung im Bundestag.
Einschließlich ausführlicher
Listen, sortiert nach Bundesländern mit namentlichen Abstimmungsergebnissen.
Damit jeder weiß, wem er/sie bei der anstehenden Bundestagswahl die Stimme geben kann.
Da die Arbeiten hierfür jedoch mehr Zeit in Anspruch nehmen als erwartet, bitte ich noch um etwas Geduld.
Denn nicht zu vergessen: Mit der Bioethik ist es wie mit Schokolade. Irgendwann wird einem unwohl, wenn man zuviel davon in sich aufnimmt...
Und daher war erst einmal eine kleine Auszeit notwendig.
Sobald die Sonderseiten freigeschaltet sind, erfolgt hierzu umgehend eine Mitteilung.
Diese Maßnahme soll auch zur Entlastung der Rubrik "News" beitragen. Daher wird das Thema Stammzellen diesmal ab sofort an dieser Stelle nahezu ausgeblendet.
Trotz allem bleiben noch mehr als genug Meldungen, um diese Rubrik zu füllen.
Denn neben dem Thema Stammzellen gibt es nach wie vor noch einige andere, schon fast vernachläßgte Felder der Bioethik.
Diesen Themen soll diesmal verstärkt die Aufmerksamkeit gewidmet werden, um sie in das Bewußtsein kritischer BioethikerInnen zu rücken.
Denn verdrängt heißt noch lange nicht abgehakt.
So steht als nächstes das Thema Präimplantationsdiagnostik zur Diskussion.
Vermutlich zwar nicht mehr vor der Bundestagswahl, aber die Diskussionen sind bereits im Gange.
(So hat sich die Enquete-Kommission mit 16:3 Stimmen gegen die Zulassung der PID bereits ausgesprochen.)
Und auch die anderen Themen wie Sterbehilfe, Palliativmedizin, Organspende und Klonen rücken wieder in den Vordergrund.
Zum besseren thematischen Verständnis wurden alle Artikel wie immer chronologisch aufsteigend sortiert.
Wie alle regelmäßigen BesucherInnen gemerkt haben werden, wurden unsere Seiten etwas umgestaltet und ergänzt.
Die Rubriken "Downloads", "Adressen" und "Links" wurden ebenfalls wieder ergänzt.
- "Ethik des Heilens" in der Praxis: PID-gezeugtes Baby als Lebensretter
Ärzteschaft ist uneins über PID-Zulassung
Anhörung im Bundestag zur Präimplantationsdiagnostik / Umstrittener FDP-Antrag
BERLIN (hak). Der Vorschlag der FDP, Präimplantationsdiagnostik (PID) in einem engen gesetzlichen Rahmen
zuzulassen, ist bei einer Anhörung im Bundestag auf Skepsis bei Ärzten gestoßen
Ärzte Zeitung, 24.01.2002
Stewens warnt vor Folgen der Einführung von PID
Bayerns Sozialministerin gegen Präimplantationsdiagnostik
MÜNCHEN (sto). Gegen eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) hat sich Bayerns Sozialministerin Christa
Stewens ausgesprochen. Ungeborenes Leben müsse von Anfang an geschützt werden. Eine Unterscheidung zwischen
"lebenswertem" und "nicht lebenswertem" Leben dürfe es nicht geben, betonte Stewens.
Ärzte Zeitung, 06.02.2002
Bei der Präimplantationsdiagnostik wiederholen sich für Politiker viele Fragen
aus der Stammzell-Debatte
Von Florian Staeck
Kaum hat der Bundestag einen Beschluß zum Import humaner embryonaler Stammzellen gefaßt, zeigt sich neuer
Regelungsbedarf in Fragen des Umgangs mit den Möglichkeiten der Gendiagnostik. Soll die Präimplantationsdiagnostik
(PID) in Deutschland zugelassen werden oder aber verboten bleiben?
Ärzte Zeitung, 13.02.2002
Selektions-Baby geboren - Die Frühlese hat begonnen
Ein britisches Elternpaar freut sich über eine neugeborene Tocher, die einen Schatz in sich trägt: Ihre
Zellen könnten das Leben des kranken Bruders retten. Das Baby ist Ergebnis eines umstrittenen
pränatalen Selektionsverfahrens.
SPIEGEL 16.02.02
Erstes genetisch ausgewähltes Baby in Europa geboren
sfk London - In den Streit um die Präimplantationsdiagnostik kommt neuer Z ündstoff: Am
Donnerstagabend ist in Großbritannien, und damit erstmals in Europa, ein Kind zur Welt gekommen,
das nach einem genetischen Test aus einer Anzahl künstlich befruchteter Eizellen ausgewählt
wurde.
BERLINER MORGENPOST 17.02.02
Erstes europäisches Retortenbaby mit Genmerkmalen, die zum
Bruder passen
Stammzellen aus dem Nabelschnurblut oder Knochenmark des neugeborenen Mädchens könnten in Zukunft
das Leukämieleiden des Bruders heilen
DIE WELT 18.02.02
Großbritannien: Familie darf Selektions-Baby zeugen
Um ihren Sohn zu retten, darf eine britische Familie durch künstliche Befruchtung ein genetisch
passendes Kind bekommen. Eine Behörde erteilte die Erlaubnis für das umstrittene Selektionsverfahren.
Mit offizieller Genehmigung kann die in Leeds lebende Familie ein speziell ausgewähltes Kind zeugen. Das Baby aus
dem Reagenzglas soll helfen, seinen älteren und schwer kranken Bruder zu retten. Der Junge leidet an Thalassämie,
einer seltenen und tödlichen Blutkrankheit. Mit dem Nabelschnurblut des Neugeborenen wollen Ärzte sein
Knochenmark ersetzen.
SPIEGEL 22.02.02
Designer-Babys sollen kranke Geschwister retten
Suche nach passendem Spender von Blutstammzellen: Britische Behörde erlaubt Selektion von Embryonen im
Reagenzglas
Von Claudia Ehrenstein
London - Schon sechs britische Elternpaare wollen Kinder in der Retorte zeugen und gezielt auswählen, um einen
passenden Organspender für ein schwer krankes Geschwister zu bekommen, berichtet die britische Zeitung "The
Observer". Erst am Freitagabend hatte die zuständige Behörde für Reproduktionsmedizin (HFEA) erlaubt, das Verfahren
anzuwenden.
DIE WELT 25.02.02
Familie in Leeds erhält Erlaubnis für Designer-Baby
Weitreichende Entscheidung der britischen "Human Fertilisation and Embryology Authority"
LONDON (ast). Die britische "Human Fertilisation and Embryology Authority" (HFEA) hat jetzt erstmals die Erlaubnis
erteilt, mittels Präimplantationsdiagnostik und In- vitro-Fertilisation (IVF) ein menschliches Embryo zu schaffen, das
als Zellspender für ein krankes Geschwisterkind dienen soll. Die Entscheidung ist kontrovers, könnte sie doch nach
Meinung von Kritikern leicht zur Massenproduktion von Designer-Babys führen.
Ärzte Zeitung, 25.02.2002
Hüppe: Enquete-Votum gegen Präimplantationsdiagnostik ist
deutliches Signal
PRESSEMITTEILUNG zum Votum der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" gegen die Zulassung der
Präimplantationsdiagnostik (PID) vom der stellvertretende Kommissions-Vorsitzenden Hubert Hüppe
MdB (CDU)
25.02.03
Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin": Mehrheit für Verbot von PID - Minderheit hält PID
in Einzelfällen für vertretbar
PRESSEMITTEILUNG der Vorsitzenden der Enquete-Kommission Recht und Ethik
der modernen Medizin, Margot von Renesse, MdB,vom 26.02.02
Enquete will das Stammzell-Gesetz verschärfen
Bundestagskommission fordert Beschränkung auf Stammzell-Linien / Keine Zulassung der
Präimplantationsdiagnostik
BERLIN (fst). Die Enquete-Kommission des Bundestages "Recht und Ethik der modernen Medizin" verlangt Änderungen
am kürzlich von mehreren Abgeordneten vorgestellten Stammzellgesetz. Das Gremium sprach sich zudem am Montag
abend mit großer Mehrheit gegen eine auch begrenzte Zulassung der Präimplantationsdiagnostik aus.
Ärzte Zeitung, 27.02.2002
Die Biomedizin liefert auch künftig Stoff für Streit
Gentest-Gesetz noch vor der Wahl / Regelung zur Präimplantationsdiagnostik nicht mehr bis September
BOCHUM (bds). Die Entscheidung ist gefallen, aber die Diskussion über die Forschung an embryonalen Stammzellen
geht weiter. Nachdem sich der Bundestag für ein Importverbot mit Ausnahmeregelung entschieden hat, müssen die
Politiker eine Regelung für die Präimplantationsdiagnostik (PID) und Gentests finden.
Ärzte Zeitung, 27.02.2002
"Befürworter der PID halten Versprechen nicht"
Bayerns Sozialministerin Stewens verweist auf internationale Erfahrungen mit der
Präimplantationsdiagnostik
MÜNCHEN (sto). Die Versprechungen, die die Befürworter der Präimplantationsdiagnostik vor deren Zulassung
machen, werden sich nach Ansicht von Bayerns Sozialministerin Christa Stewens nicht erfüllen.
Ärzte Zeitung, 28.02.2002
Embryo-Selektion: Baby ohne Alzheimer-Gen geboren
Eine Amerikanerin, die ein Gen für eine schwere Alzheimer-Form in sich trägt, hat ein Baby ohne die
Veranlagung zur Welt gebracht. Mediziner sprechen von einem "Meilenstein" der
Präimplantationsdiagnostik.
SPIEGEL 27.02.02
Aktueller Fall schürt Diskurs über Präimplantationsdiagnostik
Frau in den USA wird wahrscheinlich an vererbbarer Alzheimer-Demenz erkranken / Veranlagung wurde
durch PID bei dem Kind ausgeschlossen
CHICAGO (nsi). Weltweit zum ersten Mal hat ein Paar die Präimplantationsdiagnostik (PID) genutzt, um die erbliche
Form einer präsenilen Alzheimer-Demenz für ihr Kind auszuschließen.
Ärzte Zeitung, 04.03.2002
Schattenkinder im Versorgungssystem
Von Nicola Siegmund-Schultze
Sollte eine Frau, die wegen einer genetischen Disposition für eine präsenile Form der Alzheimer-Demenz in zehn Jahren
wahrscheinlich stark geistig verwirrt und pflegebedürftig sein wird, überhaupt ein Kind bekommen? Darüber wird zur Zeit in
den USA diskutiert.
Ärzte Zeitung, 04.03.2002
"Verbot der PID hat heuchlerischen Charakter"
Der Medizinrechtler Professor Hans-Ludwig Schreiber über die rechtlichen Inkonsistenzen der
Reproduktionsmedizin
BERLIN. Für eine Harmonisierung der verschiedenen Gesetze, die den Schutz ungeborenen Lebens garantieren sollen,
haben sich führende Medizinjuristen ausgesprochen. Die gegenwärtige Rechtslage, aber auch das Verhalten von
Politikern ist inkonsistent.
Von Hanno Kautz
Ärzte Zeitung, 05.03.2002
Britische IvF-Kliniken wollen weitere Embryonen als Zellspender zeugen
Behörde erwartet mehrere Anträge / Genehmigungspraxis stößt auf heftige Kritik
LONDON (ast). In Großbritannien werden in den kommenden Wochen mehrere neue Anträge auf Zeugung von
sogenannten "Designer-Babys" mittels In-vitro-Fertilisation (IvF) und Präimplantationsdiagnostik (PID) gestellt.
Nachdem die zuständige britische Behörde erstmals eine solche Erlaubnis erteilt hatte, kündigten IvF-Kliniken im
Königreich ähnlich lautende Anträge an.
Ärzte Zeitung, 05.03.2002
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- Klonen - von Embryonen, Katzen und dicken Mäusen
Klonforscher schaffen neue Nieren
Mit Hilfe der Klontechnik wollen US-Forscher funktionsfähige Nieren hergestellt haben. Angeblich können
die neuen Organe sogar Urin produzieren, wenn sie in Tiere verpflanzt werden.
SPIEGEL 29.01.02
Forscher züchten neue Nieren im Labor
Therapeutisches Klonen im Tierversuch mit Kühen erfolgreich. Funktionsfähiges Organ produziert Urin
Von Claudia Ehrenstein
Worcester - US-Forschern ist es erstmals gelungen, mit Hilfe des therapeutischen Klonens funktionsfähige Nieren zu
züchten. Eine Kuh lebe seit mehreren Monaten mit den Organen, erklärt Robert P. Lanza, leitender Wissenschaftler der
Biotech-Firma Advanced Cell Technology (ACT) in Worcester (US-Bundesstaat Massachusetts). Damit sei bewiesen, dass
die Technik des therapeutischen Klonens im Prinzip funktioniere.
DIE WELT 31.01.02
Bulmahn zieht positive Bilanz ihrer USA-Reise
"Es gibt klare Signale für eine internationale Konvention gegen reproduktives Klonen"
Pressemitteilung BMBF 10.02.01
Zwischen hoher Moral und hoher Leistung
Forschungsministerin Edelgard Bulmahn wirbt auf ihrer USA-Reise um Verständnis für
den Stammzellen-Beschluss des Bundestages
Malte Lehming
TAGESSPIEGEL 10.02.02
Aus Körperzellen geklonte Mäuse sterben früher
Tiere leiden unter genetischen Defekten. US-Forscher liefern entgültigen Beweis für das Funktionieren der
"Dolly"-Methode
Von Sonja Kastilan
Cambridge - Trotz der Existenz des Klonschafs Dolly konnte eine Frage seit über 40 Jahren bislang nicht eindeutig geklärt
werden: Besitzt der Zellkern einer spezialisierten Körperzelle das Potenzial, ein vollständiges Lebewesen entstehen zu
lassen? Die Antwort darauf lautet Ja, wie jetzt die Experimente zweifellos zeigen, die Rudolf Jaenisch und Konrad
Hochedlinger am Whitehead-Institut für Biomedizinische Forschung in Cambridge mit Mäusen unternommen haben.
DIE WELT 11.02.02
Klonforscher: Menschenversuche sollen im März starten
Der umstrittene US-Mediziner Panayiotis Zavos will im kommenden Monat mit dem Klonen von Menschen
beginnen. Selbst Forscherkollegen halten die Pläne für unmoralisch.
SPIEGEL 13.02.02
Kopiertes Haustier: Forscher klonen erstmals Katze
Ein texanisches Forscherteam hat das erste geklonte Kätzchen der Welt vorgestellt. Trotz seines
Namens "Cc:" ist das Tier, wie die Wissenschaftler betonen, keine absolut exakte Kopie.
SPIEGEL 15.02.02
Katzenklonen klappte mit nur drei Versuchen
Cumulus-Zellen sind offenbar sehr gut zum Kopieren von Säugetieren geeignet / Hunde-Klon als nächstes
geplant
HOUSTON (mut). Von nur drei aus Cumulus-Zellen hergestellten Katzen-Embryonen ist ein Embryo zu einem gesunden
Tier herangewachsen. Damit ist die Hauskatze die bisher sechste Säugetierart, bei der Klonen funktioniert hat.
Ärzte Zeitung, 18.02.2002
Der süße Klon
Was "Copycat" über Erfolg und Grenzen der Genforschung lehrt
Von Andreas Sentker
Das jüngste Produkt aus den Labors der Klonforscher zielt mitten ins Herz. "Wie
süß", tönt es beim Anblick des ersten geklonten Katzenjungen. Perfekt das
Kindchenschema, die rosa Nase, dieser Blick aus unschuldigen Augen. Kann da noch
Klonen Sünde sein?
DIE ZEIT 09/2002 vom 20.02.02
Geklonte Mäuse zeigen typische Symptome der Fettleibigkeit
Klonen führt zu Anomalitäten, diese werden jedoch nicht an die nächste Generation weiter gegeben
New York – Geklonte Mäuse werden im Alter häufig dicker als ihre auf natürliche Weise entstandenen Artgenossen,
berichten jetzt US-Forscher der Universität von Cincinnati im Fachmagazin "Nature Medicine".
DIE WELT 01.03.02
Weitere menschliche Klone gemeldet
Chinesische Wissenschaftler konnten Zellhaufen mit 200 Zellen
züchten
Gentechnologie. - Was bisher niemandem in der
westlichen Welt geglückt ist, melden jetzt chinesische
Wissenschaftler. Im aktuellen "Wall Street Journal" wird
berichtet, dass sie geklonte menschliche Embryonen
züchten konnten, die immerhin das Stadium einer
Blastocyste von rund 200 Zellen erreichten.
DEUTSCHLANDRADIO 07.03.02
Anmerkung: Eine Meldung, die trotz der Brisanz kaum anderswo zu finden ist.
Australische Firma will kranke Embryonen-Klone erzeugen
Medikamente könnten an den Embryonen getestet werden
Sydney - Eine australische Firma will noch in diesem Jahr mit dem Klonen menschlicher Embryonen für die Erforschung
genetisch bedingter Krankheiten beginnen.
DIE WELT 09.03.02
Asiatische Forscher klonen Embryos
Südkoreanische und chinesische Forscher haben nach eigenen Angaben zahlreiche Embryonen zu
therapeutischen Zwecken geklont.
BERLINER MORGENPOST 10.03.02
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- Auch noch Thema: Organtransplantation
Verlockung oder Albtraum?
Von Peter Leiner
So verlockend der Gedanke ist, für eine Transplantation vielleicht eines Tages nicht mehr auf Spenden von Menschen angewiesen zu
sein, weil fast unbegrenzt Tierorgane verfügbar sind: Als Organempfänger wird man sich nach einer Xenotransplantation darauf
einstellen müssen, nur noch ein gesetzlich extrem reglementiertes Leben führen zu können.
Ärzte Zeitung, 06.02.2002
Empfänger von Tier-Organen als biologisches Risiko: Wie weit dürfen
Grundrechte eingeschränkt werden?
Von Nicola Siegmund-Schultze
Ärzte Zeitung, 06.02.2002
Werden zu wenig Organspender weitergemeldet?
HEIDELBERG (mm). Klinikärzte in Baden-Württemberg melden angeblich nur etwa 40 Prozent aller Patienten an, die
zu einer Organentnahme bereit wären. Diese Zahl hat jetzt die Deutsche Stiftung Organtransplantation gemeldet.
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Lebendspende bringt Transplantationsmediziner in die Kritik
Nachdem die Ethikkommission des eigenen Krankenhauses in Essen den Eingriff ablehnte, wurde die
Transplantation in Jena vorgenommen
ESSEN. Weil er eine Nierentransplantation an der Universität Jena statt am Essener Universitätsklinikum
vorgenommen hat, ist der Essener Chirurg Professor Christoph Broelsch in die Kritik geraten. Mitglieder der Essener
Ethikkommission hatten sich gegen den Eingriff ausgesprochen, das Gremium in Jena hatte keine Bedenken.
Ärzte Zeitung, 11.02.2002
Zahl der Organspender hat sich 2001 erhöht
Ende der Stagnation kann aber nicht über den immer noch eklatanten Mangel an Spenderorganen
hinwegtäuschen
WIESBADEN (aza). Die Zahl der Organspender hat sich im letzten Jahr zum ersten Mal seit Jahren wieder erhöht.
Doch trotz dieser positiven Entwicklung sterben immer noch viele Menschen während sie auf ein Spenderorgan
warten.
Ärzte Zeitung, 13.02.2002
Mehr Organe gespendet
Die Bereitschaft zur Organspende steigt.
Ärzte Zeitung, 18.02.2002
Ist die neue Niere drin, fühlen sich Patienten oft vernachlässigt
Nach der Operation wächst außer der Lebensqualität auch oft das Gefühl von Einsamkeit / Forscher aus
Essen befragten über 400 Personen
ESSEN (nsi). Etwa zwölftausend Menschen hierzulande warten zur Zeit auf eine neue Niere. 2200 Patienten auf der
Warteliste bekommen jährlich ein neues Organ. Ziele der Nierenverpflanzung sind, die Lebensqualität zu verbessern
und Kosten zu sparen. Aber werden sie auch erreicht? Dies wurde in einer Studie mit Nierenpatienten und Gesunden
untersucht.
Ärzte Zeitung, 19.02.2002
In den USA leben schon einige Empfänger von Nieren ohne Immunsuppression
Von Nicola Siegmund-Schultze
Weltweit zum ersten Mal versuchen amerikanische Transplantationsmediziner, mit peripheren Blutstammzellen des
Nierenspenders im Empfänger eine spezifische Toleranz für das übertragene Organ hervorzurufen. Die Universität
Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania hat über einen solchen klinischen Versuch informiert.
Ärzte Zeitung, 20.02.2002
Stammzellen sind der Schlüssel für die Immuntoleranz
Im Tierversuch haben embryonale Stammzellen dazu beigetragen, daß ein fremdes Organ ohne
Immunsuppression nicht abgestoßen wird
KIEL. Ein internationales Team um Professor Fred Fändrich von der Universität Kiel hat eine Methode zur Induktion
der Immuntoleranz im Tiermodell erprobt, die schonender ist als die wenigen, bislang angewendeten Verfahren (Nat
Med 8, 2002, 171). Die Empfängertiere erhielten keine immunschwächenden Mittel oder Bestrahlung. Mit Fändrich
hat Nicola Siegmund-Schultze, Mitarbeiterin der "Ärzte Zeitung", über das Konzept und seine Bedeutung für die
Organtransplantation gesprochen.
Ärzte Zeitung, 20.02.2002
Organisation der Organspende ausgezeichnet
HANNOVER (jh). Zum dritten Mal in Folge ist die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Region Nord, mit
einem TÜV-Qualitätszertifikat nach der DIN-Norm ISO 9001 ausgezeichnet worden. Damit wird die Organisation der
Organspende als auch die Wartelistenführung der DSO an der Medizinischen Hochschule Hannover als vorbildlich
anerkannt.
Ärzte Zeitung, 05.03.2002
Kommunikationsteams werben für Organspenden
Nordrhein-Westfalen plant Gemeinschaftsaktion mit allen Beteiligten im Gesundheitswesen
DÜSSELDORF (iss). Mit einer "Gemeinschaftsaktion Organspende" will das nordrhein-westfälische
Gesundheitsministerium die Zahl der Organspenden erhöhen, die unter dem Bundesdurchschnitt liegt.
Ärzte Zeitung, 08.03.02
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- Palliativmedizin und Sterbehilfe
Skandal in Polen:
Klinik-Skandal in Polen: Schwerkranke getötet, Leiche verkauft
Schon seit zehn Jahren soll in einer Klinik im zentralpolnischen Lodz der Leichenhandel blühen. Angeblich
verabreichten Ärzte und Sanitäter schwer kranken Patienten tödliche Mittel. Anschließend sollen sie von
Bestattungsunternehmen Geld für die Leichen kassiert haben.
SPIEGEL 23.01.02
Leichenhandel: Die Häute von Lodz
Ein Zeitungsartikel hat ganz Polen in Horror versetzt. In einem Krankenhaus in Lodz sollen Ärzte und
Sanitäter gemeinsame Sache mit Leichenbestattern gemacht haben. Um den hungrigen Totengräbern
"Kunden" zuzuschachern, haben die Mediziner wohl öfters auch mal beim Ableben nachgeholfen.
SPIEGEL 24.01.02
"Leichenhandel" in Lodz erschüttert Polen
Falsche Arzneien verabreicht. Eintreffen von Rettungsfahrzeugen verzögert
Von Gerhard Gnauck
Warschau - Die zweitgrößte Stadt Polens steht unter Schock, und mit ihr das ganze Land: In Lodz, so ermittelte die "Gazeta
wyborcza", haben Mitarbeiter des ärztlichen Notdienstes gegen Schmiergeld Bestattungsunternehmen "Kunden" vermittelt.
DIE WELT 25.01.02
Anmerkung: Einfach lesen, wer es nicht glaubt.
Polen überprüft Sanitäter
Nach Leichen-Skandal stehen Notfalldienste am Pranger
tro
In Polen schlägt der Skandal um den Leichenhandel beim Notfalldienst in Lodz hohe Wellen. Nach
Zeitungsberichten, wonach Rettungsärzte Patienten sterben ließen und gar ermordeten, um die
Leichen-Provisionen von Bestattungsunternehmen einzustreichen, hat Gesundheitsminister Mariusz
Lapinski seinen Urlaub abgebrochen und die landesweite Überprüfung aller Notfallsdienste
angeordnet.
TAGESSPIEGEL 25.01.02
Leichenhandel in Polen: Landesweite Ermittlungen im Klinikskandal
Für Schmiergelder von Bestattungsunternehmen sollen Ärzte und Sanitäter in Lodz schwer kranke
Patienten ermordet haben. Auch in anderen polnischen Städten soll es zu ähnlichen Vorkommnisse
gekommen sein. Nun hat die Staatsanwaltschaft die ersten Haftbefehle erlassen.
SPIEGEL 28.01.02
Klinikskandal in Lodz: Gift statt Medizin?
5000 Fälle werden geprüft / Anrufe voller Hass
Der Klinik-Skandal in der polnischen Stadt Lodz bringt das Gesundheitswesen in Polen immer mehr
in Verruf. Für Ärzte und Sanitäter wird die Arbeit immer mehr zum Spießrutenlauf, berichtete das
polnische Fernsehen. Rettungsstationen im ganzen Land klagten über Hass-Anrufe, in denen die
Mitarbeiter als Mörder beschimpft wurden.
TAGESSPIEGEL 28.01.02
Luftschlauch im Magen
Polens Ärzte haben einen schlechten Ruf im Land
Thomas Roser
Seit den Enthüllungen über den einträglichen Leichenhandel von Rettungsärzten mit
Bestattungsunternehmen seien seine Mitarbeiter "vulgären" Telefonaten ausgesetzt,
sagt Boguslaw Tyka, der Direktor der Lodzer Notfallzentrale. Rettungswagen wurden in
den letzten Tagen mit Hakenkreuzen beschmiert und mit Steinen beworfen.
TAGESSPIEGEL 29.01.02
Leichenhandel in Polen: Pfeilgift nur in Lodz gespritzt
Mit dem Medikament Pavulon sollen Rettungsmannschaften einer Klinik in Lodz Kranke ermordet haben.
Auch andere polnische Krankenhäuser wurden verdächtigt, Patienten das Gift verabreicht zu haben. Doch
bislang konnte ihnen der erhöhte Verbrauch der tödlichen Arznei nicht nachgewiesen werden.
Warschau/Kattowitz - Zunächst wurde vermutet, dass auch in anderen Jrankenhäusern das mit dem Pfeilgift
Curare verwandte Mittel auffallend häufig verwendet wurde. Dies hat sich aber nicht bestätigt. Nach Angaben des
polnischen Gesundheitsminister Mariusz Lapinski war der Verbrauch von Pavulon nicht höher als erwartet.
SPIEGEL 31.01.02
Klinik-Skandal in Polen: Korrupte Ärzte, gefledderte Leichen
Von Claus Christian Malzahn, Warschau
Polen im Bann eines makabren Skandals: In immer mehr Städten werden Hinweise auf Leichenhandel
zwischen Ambulanzen und Rettungsfirmen gefunden. Die grassierende Korruption ramponiert das
ohnehin fragile Image des Landes und gefährdet die Aufnahme in die Europäische Union.
SPIEGEL 01.02.02
Sonstige Artikel zum Thema
Wartelisten für Todkranke - Defizite in der Palliativmedizin
Die Kapazitäten müßten auf mehr als das Doppelte steigen, um die ambulante Betreuung zu
sichern / Beste Versorgung in NRW
BERLIN (rv/cl). Deutschland ist für die Palliativmedizin noch immer eine Diaspora. Das haben Experten von vier
Fachgesellschaften in Berlin kritisiert.
Obwohl 80 Prozent von 200 000 unheilbaren Tumorpatienten am liebsten zu Hause versorgt sein wollten, erfülle sich der Wunsch
allenfalls für fünf Prozent. In Hospizen oder Palliativstationen beendeten lediglich vier Prozent der Betroffenen ihr Leben.
Ärzte Zeitung, 07.02.2002
Studie über die Situation von Sterbenden
OLDENBURG (jh). Wie sehen Sterbende ihre Situation, was empfinden sie kurz vor dem Tod? Das wollen Psychologen
der Universität Oldenburg herausfinden, die erstmals in Deutschland eine repräsentative Umfrage zu diesem Thema
planen. Ziel sei, eine bessere Grundlage für die Versorgung und Begleitung sterbender Menschen zu schaffen, so
Studienleiter Professor Wilfried Belschner.
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Sterben und Tod werden in Essen kulturell beleuchtet
ESSEN (bds). Am Martin-Luther-Krankenhaus in Essen entsteht eine Akademie für hospizliche Bildung und Kultur.
Ärzte Zeitung, 11.02.2002
Ärztin gründet "Initiative für ambulante Sterbebegleitung"
Ehrenamtliche sollen Ärzten unterstützend zur Seite stehen
KAMP LINTFORT (bds). Im rheinischen Kamp Lintfort hat die Ärztin Marion Emmerichs die Inititative "Ambulante
Sterbebegleitung" gegründet. Seniorenbeiräte, Pflegedienstleiter und Mediziner unterstützen die Idee, daß Laien
Angehörige bei der Betreuung ihrer sterbenden Angehörigen zu Hause entlasten und wichtige Informationen für Ärzte
bereitstellen.
Ärzte Zeitung, 14.02.2002
Gegen Vorurteile und Mythen
Führende Schmerztherapeuten haben die Ärzteschaft aufgefordert, Sterbenskranken vermehrt mit
modernen Opioiden die letzten Lebenstage zu erleichtern.
Ärzte Zeitung, 19.02.2002
Eine waghalsige Praxisidee - Palliativmedizin
HANNOVER. Er könnte einfach als Hausarzt arbeiten, Patienten mit Grippe, Diabetes oder Bluthochdruck behandeln -
das ganz normale Spektrum. Aber Dr. Christian Robold will Todkranken und Sterbenden helfen, er will die ambulante
Palliativmedizin etablieren. Das besondere: Der Allgemeinarzt, der in einer Praxisgemeinschaft arbeitet, macht nur
Hausbesuche.
Ärzte Zeitung, 19.02.2002
Patientenverfügungen sollten mit Hilfe des Hausarztes abgefaßt werden
Experten: Professionell verfaßte Verfügung hilft im Ernstfall dem Intensivmediziner
KÖLN (akr). Patientenverfügungen sollten nach Möglichkeit mit Hilfe des Hausarztes abgefaßt werden. Dies ist die
beste Gewähr dafür, daß die Verfügung für Intensivmediziner im Ernstfall wirklich hilfreich ist. Darauf wiesen
Experten bei einer Fachtagung der Bundearbeitsgemeinschaft Hospiz in Köln hin.
Ärzte Zeitung, 26.02.2002
Kinder brauchen eine bessere Schmerztherapie
Schmerzen werden häufig nicht ernst genommen
Ärzte Zeitung, 28.02.2002
Defizite in der Palliativmedizin durch Fallpauschalen?
Hospiz Stiftung sieht in Tagesbudgets eine Alternative
Ärzte Zeitung, 04.03.2002
Euthanasie: Web-Tagebuch einer Todgeweihten
Nancy Crick ist 70 Jahre - und sie leidet. Seit drei Jahren lebt sie mit dem Darmkrebs, der sie langsam
tötet. Jetzt will sie ihrem Leben ein Ende setzen - und führt öffentlich Tagebuch per Internet über ihre
letzten Wochen.
SPIEGEL 06.03.02
Keine Angst vor Opioid-Therapie bei Todkranken
BERLIN (gün). Mehr als 200 000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an Krebs, viele davon mit unnötigen
Schmerzen. Dabei ist eine effektive Schmerztherapie der wichtigste Baustein einer palliativen Medizin, die einen
würdigen Tod erst möglich macht.
Ärzte Zeitung, 06.03.2002
Gelähmte Britin kämpft um ihr Recht zu sterben
LONDON (ast). Eines der ungewöhnlichsten und für Mediziner und Patienten zugleich wichtigsten Gerichtsverfahren der
britischen Nachkriegsgeschichte spielt sich derzeit in einem Londoner Krankenhaus ab: Eine 43jährige gelähmte Patientin
kämpft um ihr Recht zu sterben.
Ärzte Zeitung, 08.03.02
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- Neues zum Thema Gentechnik und Patente
Grüne beharren auf Änderungen bei Biopatenten
Koalition ringt um Kompromiß
BERLIN (fst). Nach mehr als einjährigen Beratungen im Bundestag über die Umsetzung der EU-Biopatent-Richtlinie
wollen SPD und Grüne kommende Woche einen konsensfähigen Entwurf vorlegen.
Dies sagte die Grünen-Abgeordnete Ulrike Höfken der "Ärzte Zeitung".
Ärzte Zeitung, 05.02.2002
Klon-Patent für US-Firma Geron
MENLO PARK (ple). Das Europäische Patentamt in München hat jetzt der
US-Firma Geron das Patent über jenes Verfahren zuerkannt, mit dem das
Schaf Dolly geklont worden ist.
Ärzte Zeitung, 11.02.2002
Hoppe warnt vor Patent auf Brustkrebs-Gen
Bundesärztekammer-Chef unterstützt Einspruch von Greenpeace beim Europäischen Patentamt
BERLIN (fst). Bundesärztekammer-Chef Professor Jörg-Dietrich Hoppe hat anläßlich des Einspruchs von Greenpeace
gegen die Patentierung des Brustkrebs-Gen davor gewarnt, Gen-Patente behinderten die medizinische Forschung.
Ärzte Zeitung, 25.02.2002
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- Neues aus den Labors der Pharma- und Biotechunternehmen
Auf dem Weg in die vaterlose Gesellschaft
Ein Kind von zwei Müttern: Künstlicher Samen aus der Körperzelle einer Frau soll männliches Sperma bei der
Befruchtung ersetzen
Von Michael Remke
Chicago - Bye, bye, Männer. Das starke Geschlecht, so scheint es, hat endgültig ausgedient. Amerikanische Forscher der
Fortpflanzungsklinik Reproductive Genetics Institute in Chicago haben aus der erwachsenen Zelle einer Frau eine Art
künstlichen Samen geschaffen und damit eine Eizelle befruchtet.
DIE WELT 23.01.02
Gentherapie kann Komplement massiv aktivieren
Berliner Forscher um Dr. Günter Cichon vom Max-Delbrück-Centrum für
Molekulare Medizin haben in In-vitro-Versuchen einen möglichen Grund
für den tödlichen Ausgang der Gentherapie des US-Amerikaners Jesse
Gelsinger vor zwei Jahren gefunden.
Ärzte Zeitung, 23.01.2002
Eierstock nach Tiefkühlung transplantiert
Eierstöcke von Ratten wurden in flüssigem Stickstoff zwischengelagert und dann erfolgreich transplantiert
Montreal - Eine Transplantation menschlicher Organe ist nur kurz nach der Entnahme möglich, da Einfrieren das Gewebe
schädigen würde. Jetzt ist es kanadischen Forschern gelungen, Eierstöcke von Ratten in flüssigem Stickstoff
zwischenzulagern und dann erfolgreich zu transplantieren. Das berichtet jetzt das Fachblatt "Nature".
DIE WELT 24.01.02
Neue Nervenzellen aus dem Knochenmark
Adulte Stammzellen überraschen Forscher mit ihrer Vielseitigkeit. Ersatz für ethisch umstrittene embryonale
Stammzellen
Von Claudia Ehrenstein
Berlin - Eine Entdeckung amerikanischer Forscher könnte der Debatte um den Import
menschlicher embryonaler Stammzellen neue Akzente geben. Bestimmte Stammzellen des
erwachsenen Menschen haben demnach das gleiche Entwicklungspotenzial wie die ethisch
umstrittenen embryonalen Stammzellen, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin "New
Scientist".
DIE WELT 24.01.02
Wissenschaftler kreuzen Schweine mit Spinat
Erstmals pflanzliches Gen in höheres Säugetier eingebaut. Fleisch soll wesentlich gesünder werden
Berlin - Erstmals ist es gelungen, ein pflanzliches Gen in das Erbgut eines Säugetiers einzuschleusen, behauptet Professor
Akira Iritani von der japanischen Kinki-Universität bei Osaka. Damit sei bestätigt, so Iritani, dass Pflanzen-Gene nicht nur in
Zellkulturen, sondern auch in lebenden Säugetieren normal funktionieren. Das dabei verwendete Gen aus dem Spinat solle
künftig für gesünderes Schweinefleisch sorgen.
DIE WELT 26.01.02
Anmerkung: Na Mahlzeit. Und was kommt als Nächstes?
Klonforscher schaffen neue Nieren
Mit Hilfe der Klontechnik wollen US-Forscher funktionsfähige Nieren hergestellt haben. Angeblich können
die neuen Organe sogar Urin produzieren, wenn sie in Tiere verpflanzt werden.
SPIEGEL 29.01.02
Forscher züchten neue Nieren im Labor
Therapeutisches Klonen im Tierversuch mit Kühen erfolgreich. Funktionsfähiges Organ produziert Urin
Von Claudia Ehrenstein
Worcester - US-Forschern ist es erstmals gelungen, mit Hilfe des therapeutischen Klonens funktionsfähige Nieren zu
züchten. Eine Kuh lebe seit mehreren Monaten mit den Organen, erklärt Robert P. Lanza, leitender Wissenschaftler der
Biotech-Firma Advanced Cell Technology (ACT) in Worcester (US-Bundesstaat Massachusetts). Damit sei bewiesen, dass
die Technik des therapeutischen Klonens im Prinzip funktioniere.
DIE WELT 31.01.02
Pharma - Handel mit Hautgout
Für 200 Millionen Euro hat die Pharmaindustrie der Regierung den Schneid
abgekauft - der bisher letzte Coup der erfolgreichsten Lobby Deutschlands
Von Wolfgang Gehrmann
DIE ZEIT 06/2002 vom 30.01.02
Verborgener Jungbrunnen
Leben im Menschen noch Embryozellen? Forscher haben multipotente Zellen im
Knochenmark gefunden
Von Ulrich Bahnsen
War die ganze Aufregung für die Katz? Just als sich die Streithähne im Stammzelldisput auf
den entscheidenden Schlagabtausch diese Woche im Bundestag vorbereiteten, platzte eine
Meldung des Magazins New Scientist in die bioethischen Schlachtreihen - unversehens schien
die Dauerdebatte obsolet. Ein Forscherteam habe "multipotente" Zellen aus dem
menschlichen Knochenmark isoliert, die in ihrem Entwicklungspotenzial den umstrittenen
embryonalen Stammzellen durchaus ebenbürtig scheinen.
DIE ZEIT 06/2002 vom 30.01.02
Gen-Chip erleichtert Diagnose
Analyse bei Frauen mit Brustkrebs / Chip mit 25 000 Genen
AMSTERDAM (ple). US-Forscher haben einen DNA-Chip zur Brustkrebs-Diagnose entwickelt, auf dem 25 000 Gene Platz
haben. Die Forscher analysierten damit DNA aus Tumoren von 78 Frauen. Anhand von 70 Genen gelang es den
Forschern, bei 17 von 19 Patientinnen die Prognose vorherzusagen.
Ärzte Zeitung, 05.02.2002
Gefahr aus der Spritze
Im Kampf gegen Alzheimer setzten Ärzte auf eine Impfung. Nun leiden sieben
der Probanden unter einer Hirnhautentzündung
Von Ulrich Bahnsen
DIE ZEIT 07/2002 vom 06.02.02
Down-Syndrom: Gene am Pranger
Forscher haben mit Hilfe menschlicher Stammzellen Gene dingfest gemacht, die offenbar für die
Entstehung des Down-Syndroms verantwortlich sind. Die Mediziner erhoffen sich nun neue
Behandlungsmethoden.
SPIEGEL 06.02.02
Auf die individuelle Stoffwechsel-Karte muß man noch lange warten
Pharmakologen, die den Patienten die medikamentöse Behandlung gewissermaßen auf die Gene
schneidern wollen, denken längst nicht nur an individuelle Dosierungsschwankungen. Mit Hilfe der
Gendiagnostik könnten in Zukunft auch jene Patienten herausgefiltert werden, denen bestimmte,
hochwirksame Medikamente nutzen oder schaden.
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Keimzellmutation nach Atomtests
ALMATY (ple). Bei Menschen, die sich in der Nähe des russischen Atomwaffen-Test-Gebietes während der Versuche
aufgehalten haben, ist die Mutationsrate in den Keimzellen um fast das Doppelte erhöht.
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Stammzellen zur Parkinsontherapie
BELMONT (ple). Im Tierversuch ist jetzt gelungen, was mancher sich auch für Patienten mit Morbus Parkinson erhofft:
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Impfstudie zu Alzheimer gestoppt
Hirnhautentzündungen bei Patienten: Konrad Beyreuther setzt auf alternative Therapien
Von Sonja Kastilan
Dublin - AN-1792 lautete die Abkürzung für eine große Hoffnung der Behandlung von Alzheimer. Der so bezeichnete Impfstoff der irischen Pharmafirma Elan
zeigte im Tierversuchen viel versprechende Ergebnisse: In Mäusegehirnen lösten sich die für Alzheimer charakteristischen Proteinablagerungen auf, so dass
auch kein weiterer Gedächtnisverlust mehr drohte.
Gleichfalls optimistisch stimmte ein erster Sicherheitstest an etwa hundert Patienten. Doch jetzt in Phase II der klinischen
Erprobung kommen erste Zweifel.
DIE WELT 08.02.02
Aus Körperzellen geklonte Mäuse sterben früher
Tiere leiden unter genetischen Defekten. US-Forscher liefern entgültigen Beweis für das Funktionieren der
"Dolly"-Methode
Von Sonja Kastilan
Cambridge - Trotz der Existenz des Klonschafs Dolly konnte eine Frage seit über 40 Jahren bislang nicht eindeutig geklärt
werden: Besitzt der Zellkern einer spezialisierten Körperzelle das Potenzial, ein vollständiges Lebewesen entstehen zu
lassen? Die Antwort darauf lautet Ja, wie jetzt die Experimente zweifellos zeigen, die Rudolf Jaenisch und Konrad
Hochedlinger am Whitehead-Institut für Biomedizinische Forschung in Cambridge mit Mäusen unternommen haben.
DIE WELT 11.02.02
Gezüchtete Zellen ersetzen Band nach Kreuzbandruptur
DALLAS (sko). US-amerikanische Forscher haben eine Methode
entwickelt, bei der ein aus adulten Stammzellen gezüchtetes Band
das Knie nach einer vorderen Kreuzbandruptur stabilisieren kann.
Ärzte Zeitung, 13.02.2002
Morbus Parkinson im Tiermodell gestoppt
PHILADELPHIA (mut). In einem Tiermodell für Morbus Parkinson ist es Forschern gelungen, die Neurodegeneration
komplett zu stoppen und die Krankheit zu verhindern. Dazu genügte es, ein bestimmtes Hitze-Schock-Protein zu
aktivieren.
Ärzte Zeitung, 15.02.2002
Erfolgreiche Gentherapie gegen Arthritis
CHICAGO (ple). Im Tiermodell für rheumatoide Arthritis ist es jetzt
US-Forschern erstmals gelungen, mit einer Gentherapie Entzündungsvorgänge
und die Zerstörung von Knochengewebe deutlich zu vermindern.
Ärzte Zeitung, 18.02.2002
Bakterien-Gen bekämpft den Krebs
Neuer Ansatz zur gezielteren Chemotherapie. Gesundes Gewebe bleibt verschont. Die Forscher halten eine Impfung zum
Schutz vor Krebs für denkbar
Von Claudia Ehrenstein
Berlin - Mit einer Gentherapie ist es jetzt französischen Forschern der Universität Nizza gelungen, Krebstumoren im Tierversuch mit Ratten zum Schrumpfen zu
bringen, berichtet das britische Fachmagazin "Gut".
DIE WELT 20.02.01
Tote Zonen des Gehirns werden wieder belebt
Amerikanische Forscher beweisen im Tierversuch: Stammzellen reparieren
geschädigtes Nervengewebe nach Schlaganfall
Von Sonja Kastilan
DIE WELT 20.02.01
Schwarzer Tod aus dem Labor
Die USA fördern massiv die Erforschung waffentauglicher Krankheitskeime.
Wissenschaftler warnen, davon könnten auch Terroristen profitieren. Das zeigt
das Beispiel Pest
Von Michaela Streimelweger & Thomas Vacek
Kommt der Schwarze Tod in Zukunft aus dem Labor? Eine neue
Superpest, ein Monsterbakterium, aggressiver als je zuvor, erschaffen von skrupellosen
Molekularbiologen? Seit Jahren entwerfen Terrorexperten solche Horrorszenarien.
DIE ZEIT 10/2002 vom 27.02.02
Neue Methode erhöht Erfolgsrate bei der Befruchtung im Reagenzglas
Bonn - Mediziner der Universität Bonn haben deutschlandweit erstmals vor einer künstlichen Befruchtung im Reagenzglas
gesunde von anormalen Eizellen getrennt. Mit der Methode kann die Erfolgsrate der Reagenzglasbefruchtung gerade bei
älteren Frauen deutlich erhöht werden, teilten die Forscher mit. Bereits ein gesundes Mädchen wurde in Bonn geboren.
DIE WELT 27.02.02
Polkörper-Analyse erhöht Chance auf Schwangerschaft
Eizellen mit Chromosomen-Fehlern werden nicht implantiert
BONN (gwa). Wissenschaftler der Universität Bonn haben nach eigenen Angaben deutschlandweit erstmals eine Methode angewandt,
mit der nach in-vitro-Befruchtung (IVF) Eizellen mit Chromosomen-Verteilungsfehlern identifiziert und von einer Implantation in den
Uterus ausgeschlossen werden können. So erhöhen sich die Chancen auf erfolgreiche Schwangerschaften nach IVF.
Ärzte Zeitung, 01.03.2002
Ein Gen schützt Mäuse vor der Entstehung von Darmkrebs
Ein Experiment mit genetisch veränderten Mäusen hat wichtige Einblicke in die Entstehung von Darmkrebs
gegeben
DIE WELT 04.03.02
Ultraschall-Simulator: Frauenärzte proben an der Puppe
Von Dirk E. Hans
Ähnlich wie Piloten können jetzt auch Gynäkologen für den Ernstfall trainieren: Ein in Hannover
entwickelter Ultraschallsimulator konfrontiert übende Ärzte auch mit seltenen Missbildungen von
Ungeborenen.
SPIEGEL 06.03.02
Gentherapie soll Blinde wieder sehen lassen
Forscher suchen Gene, die das Signal zum Nervenwachstum geben. Bypass für durchtrennten Sehnerv
Von Claudia Ehrenstein
Münster - Durchtrennte Sehnerven können wieder zusammenwachsen. Das belegt Professor Solon Thanos
von der Universität Münster jetzt in Experimenten mit Ratten. Die blinden Tiere erlangten wieder zehn Prozent
ihrer Sehfähigkeit. Sie konnten zwischen Hell und Dunkel unterscheiden und einfache Muster erkennen, mit
denen sie vor dem Experiment vertraut gemacht worden waren.
DIE WELT 07.03.02
Rechtshändigkeit lässt sich auf ein spezielles Gen zurückführen
Forscher der University of California untersuchten Gehirne eineiiger Zwillingen
Los Angeles - Forscher der University of California in Los Angeles haben entdeckt, dass die Rechtshändigkeit beim
Menschen durch ein spezielles Gen verursacht wird.
DIE WELT 08.03.02
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- Sonstiges zu bioethischen Themen
Europas Biotechnologie soll Nummer eins der Welt werden
Bei ihrem bevorstehenden März-Gipfel in Barcelona wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs der
Biotechnologie Priorität einräumen
Von Thomas A. Friedrich
Brüssel - Die Europäische Union droht ihre Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt in der Biotechnologie zu verspielen. Diese Gefahr sieht EU-Forschungskommissar
Philippe Busquin. Heute diskutiert die Brüsseler EU-Kommission über einen Aktionsplan "Lebenswissenschaften und Biotechnologie". Damit will die Kommission die
EU unter anderem aus der "Sackgasse" des seit 1997 bestehenden Moratoriums über die Zulassung von genetisch modifizierten Organismen (GMO) in den
Bereichen Lebensmittel, Pharmazie und Pflanzengenetik herausführen.
DIE WELT 23.01.02
Geizige Genetiker
"Wenig mitteilsam" scheint eine der wichtigsten Charaktereigenschaften von Genforschern zu sein.
Eine neue Studie warnt vor den Konsequenzen dieses Verhaltens für die Wissenschaft.
NETZEITUNG.DE 23. Jan 13:09
Minister regt Debatte über Genforschung an
MÜNCHEN (sto). Eine breite öffentliche Debatte über die ethischen Maßstäbe einer modernen Medizin und über die
Chancen und Risiken der Bio- und Gentechnik hat Bayerns Staatsminister Erwin Huber gefordert.
Ärzte Zeitung, 23.01.2002
Interview: Auf schiefer Ebene
Vor der Bundestagsdebatte: Ein Gespräch mit Jürgen Habermas über Gefahren
der Gentechnik und neue Menschenbilder
Von Thomas Assheuer und Jens Jessen (Gesprächsführung)
DIE ZEIT 05/2002 vom 23.01.02
Zukunft von gestern
Hartmut Wewetzer über den Abgang des Genom-Pioniers Craig Venter
TAGESSPIEGEL 26.01.02
Ethik-Theater: Das Faustische im Stammzellen-Streit
Von Holger Kulick
Mobiles Theater ist das Prinzip der Berliner Theatergruppe PAN. Aus Anlass der bevorstehenden
Bundestagsentscheidung über den Stammzellenimport lud ein führender Biochemiker der Berliner
Charité die Schauspieler ein, um mit "Faust" seine Vorlesung zu sprengen. Danach wurde Bundestag
gespielt.
SPIEGEL 29.01.02
Einfach revolutionär.
NS-Vergangenheit der Unis: Ahnungslose Studenten
Von Armin Himmelrath
Als Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, zählten Studenten und Professoren zu
den eifrigsten Anhängern der braunen Machthaber. Heute beschäftigen sich nur wenige Studenten mit
der Geschichte des eigenen Fachs oder der Hochschule, wie eine Berliner Studie zeigt.
SPIEGEL 30.01.02
Biomedizin - Freie Wildbahn
Nach der Entscheidung über den Stammzellen-Import steht das Parlament vor einer neuen Hürde: Sollen
Embryonen per Gentest selektiert werden?
SPIEGEL 04.02.02
Münchner Modell will anonyme Geburt rechtlich möglich machen
Pilotprojekt am Krankenhaus Schwabing soll helfen, Interessenkonflikt zu entschärfen
MÜNCHEN (sto). In einem Pilotprojekt sollen am Städtischen Krankenhaus München-Schwabing Erfahrungen mit der
anonymen Geburt gesammelt werden. Bei dem Münchner Modell, das auf ein Jahr befristet ist, sollen Frauen bereits
während der Schwangerschaft beraten und medizinisch versorgt werden.
Ärzte Zeitung, 12.02.2002
Gentests sollen in jedem Fall freiwillig bleiben
Bundeskabinett will bis zur Sommerpause über einen Gesetzentwurf entscheiden / Was Versicherungen
wissen dürfen
BERLIN (rv/cl). Noch vor der Sommerpause will das Bundeskabinett ein Gentestgesetz verabschieden. Es soll
Aufklärung und Beratung bei genetischen Untersuchungen umfassend regeln und Betroffenen helfen, nicht
unvorbereitet mit einer genetischen Veranlagung konfrontiert zu werden.
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Der Kampf der Werte
Entscheiden statt mogeln: Was es heißt, liberal zu sein - nicht nur in der Biopolitik
Von Andreas Kuhlmann
Debatte und Votum des Bundestags zum Stammzellimport haben einen zwiespältigen
Eindruck hinterlassen. Der siegreiche Kompromissantrag soll, indem die deutsche Forschung
auf bereits existierende Stammzelllinien verwiesen wird, keinen Anreiz zu weiterem
Embryonenverbrauch bieten. Mehrheitsfähig war diese Position aber nur durch die
Unterstützung von Abgeordneten, die eigentlich mehr erlauben und den strengen deutschen
Embryonenschutz überhaupt lockern wollen.
DIE ZEIT 09/2002 vom 20.02.02
Ein Erbhygieniker im Nationalen Ethikrat?
Verfahren gegen Psychiatrie-Kritiker eingestellt
Fabian Kröger 26.02.2002
Als "Erbhygieniker" bezeichnen Psychiatrie-Erfahrene auf einer
Webseite den Humangenetiker Peter Propping, Mitglied des Nationalen
Ethikrates. Ein von Propping deshalb angestrengtes Strafverfahren wurde
jetzt vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten auf Antrag der
Staatsanwaltschaft eingestellt, die moniert hatte, es handle sich um
einen "Fall minderer Schwere", man hätte "Wichtigeres zu tun".
TELEPOLIS 26.02.02
Anmerkung: Sehr lesenswert!
Dazu zur Kenntnis der beanstandete Link mit einem weiteren Artikel.
http://www.psychiatrie-erfahrene.de/horror.htm
Anmerkung: Dieser Link zur Seite mit dem Link dient selbstverständlich nur rein zur Information, damit alle wissen worum es in dem Prozess ging.
Wir machen uns die Inhalte dieser Seite wie bei allen angebrachten Links nicht zu Eigen. (Siehe unsere Rechtlichen Hinweise zu Links.)
Das Kindchenschema
Tag der Gene: Heute berät der deutsche Ethikrat darüber, was wir mit Embryonen tun dürfen. Unsere Nachbarn
handeln längst: Großbritannien erlaubt seit gestern therapeutisches Klonen. Und ein US-Arzt bringt ein Kind
ohne Alzheimer-Gen zu Stande
Von Ulli Kulke
DIE WELT 28.02.02
Anmerkung: Sehr lesenswert!
Die Barrieren für behinderte Menschen sollen endlich fallen
Bundestag hat das sogenannte Gleichstellungsgesetz für Behinderte gebilligt / Mehr Rechte und weniger
Hindernisse
BERLIN. Von einem historischen Tag spricht Volker Beck, rechtspolitischer Sprecher im Fraktionsvorstand der Grünen.
Von einem "guten und wichtigen Schritt" Bundesarbeitsminister Walter Riester. Und die Sozialverbände - allen voran
VdK-Präsident Walter Hirrlinger - sehen einen Paradigmenwechsel vom "Objekt der Fürsorge" zum selbstbewußten
Subjekt.
Ärzte Zeitung, 04.03.2002
Referendum - Iren lehnen Verschärfung des Abtreibungsrechts ab
Von Michael Sontheimer
Der irische Ministerpräsident Bertie Ahern und die katholische Kirche erlitten eine Schlappe. Bei der von
Ahern initiierten Volksabstimmung zur Verschärfung des Abtreibungsrechts wurden die Vorschläge der
Regierung knapp abgelehnt. Jetzt bleibt erst mal alles so, wie es ist.
SPIEGEL 07.03.02
Kulturkampf um die Gattung Mensch
Die Debatte ist vorüber! Die Debatte beginnt! Zur Stammzellenforschung in Deutschland
Von Wolfgang Frühwald
Wolfgang Frühwald war von 1992 bis 1997 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ist jetzt Präsident
der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.
DIE WELT 07.03.02
CDU fordert für Forschung verläßliche Rahmenbedingungen
Unions-Politiker streben sichere Finanzierung und eine offensivere Kommunikationsstrategie gegenüber
Bevölkerung und Kapitalgebern an
BERLIN (HL). Eine nationale Lifescience-Strategie fordert der Bundesfachausschuß Forschung und Innovation der
CDU. Dazu gehöre eine langfristig sichere Finanzierung der Forschung und Ausbildung von Wissenschaftlern sowie
eine offensive Kommunikationsstrategie gegenüber der Bevölkerung und potentiellen privaten Kapitalgebern, heißt
es.
Ärzte Zeitung, 07.03.2002
Die Inkonsequenz in der Demokratie
Eine Podiumsdiskussion zur Ethik der Genforschung
Rainer Woratschka
Am Ende wurde Andrea Fischer richtig wütend. Sie sei "dieses Eiferertum" leid, schimpfte die
Grünen-Politikerin - den ständigen Vergleich von Genforschungs-Skeptiker mit mittelalterlichen
Fortschrittsfeinden, das Herumreiten auf deren "Inkonsequenz" angesichts akzeptierter,
vieltausendfacher Abtreibung. "Natürlich sind wir inkonsequent in einer demokratischen
Gesellschaft", räumte sie ein.
TAGESSPIEGEL 09.03.02
Noch zwei Buchtipps:
Nachfolgend zwei Buchtipps, ohne kommentar, da ich diese Bücher noch nicht gelesen habe. Trotzdem als Anregung.
BUCHTIP: Diskussionsgrundlage zum Thema Gentests
Die Entwicklung bei der Erforschung des Human-Genoms und die verbesserten Möglichkeiten, genetische Veränderungen
aufzudecken, verstärken die Diskussionen um die Anwendung von Gentests. Noch in dieser Legislaturperiode ist ein
Gentest-Gesetz geplant. Doch was können Gentests überhaupt leisten? Wie können sie sinnvoll in die humangenetische
Diagnostik eingebaut werden?
Ärzte Zeitung, 08.02.2002
Buchtipp: Handbuch der Genmedizin - eine Bestandsaufnahme
Das Handbuch zur Genmedizin bietet einen hervorragenden Überblick über die
Anwendungsmöglichkeiten der Ergebnisse aus der Genforschung und über das Spektrum der
ethischen Diskussionen.
Ärzte Zeitung, 19.02.2002
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