Literatur
Bücher zum Thema Gentechnik, Biomedizin und Menschenwürde
Auf dieser Seite finden Sie ausgewählte Bücher zum Thema "Status des Embryos", Gentechnik, Biomedizin und Menschenwürde. Weitere Themen finden Sie in der kompletten Literaturübersicht. Die hier vorgestellten Bücher bieten einen Überblick und Orientierungshilfe über die einzelnen Bioethik-Themenbereich. Die Titel wurde nach den Leitlinien
der InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland ausgewählt und repräsentieren größtenteils diese Standpunkte. Bücher, bei denen dies nicht der Fall ist, wurden mit einem entsprechenden Hinweis versehen.
Diese Buchhinweise sollen dazu anregen, sich auch kritisch mit den Argumenten umstrittener Positionen in bioethischen Debatten auseinanderzusetzen.
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Die Themen:
Der Status des Embryos
Eine der grundlegenden Fragen in den bioethischen Debatten ist der Status des Embryos. Kommt ihm Menschenwürde zu oder nicht und wenn ja, ab welchem Zeitpunkt?
An dieser Frage scheiden sich die Geister.
Individualität und Eingriff
Zur Bioethik: Wann ist ein Mensch ein Mensch?
von Johannes Denger
Broschiert - 252 Seiten - Verlag Freies Geistesleben
Erscheinungsdatum: März 2005
Klappentext
Die öffentliche Bioethik-Diskussion spitzt sich zu auf die Frage: "Ab wann ist ein menschliches Leben lebenswert, und wer entscheidet das?" Ausgehend von den zahlreichen Möglichkeiten, durch pränatale Diagnostik das vorgeburtlich werdende menschliche Leben einer Wertung zu unterziehen, sowie hoch entwickelten Techniken Geburt und Tod zu manipulieren, hat in den letzten Jahren vor allem die "Aktion Mensch" durch ihre Kampagne "1000fragen.de" dazu beigetragen, das öffentliche Bewusstsein für die Problematik der Bioethik zu schärfen.
Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes beziehen in dieser Debatte Stellung aus unterschiedlichen Perspektiven, kommen aber darin überein, dass jedem Menschen, unabhängig von seiner körperlichen oder seelischen Disposition eine vorbehaltlose Daseinsberechtigung zugestanden werden muss. Gleichzeitig zeigen sie auf, wie Menschsein immer auch Entwicklung bedeutet, die aber eben nicht der Gattung nach, sondern nur im je individuellen Maßstab zu erfassen ist.
Bioethik schaut in einer aus der Werdedimension des Menschen sich ergebenden Sichtweise auf das je einzelne menschliche Individuum, auch über das gegenwärtige Erdenleben hinaus. Die Beiträge des vorliegenden Bandes bieten Orientierungshilfen im Ringen um das Verständnis dessen, was den Menschen zum Menschen macht.
Aus dem Inhalt:
- Johannes Denger: Aufgabe Mensch - ein Versuch
- Roland Kipke: Individualität und die Frage nach dem Status menschlicher Embryonen
- Klaus Dörner: Gesellschaftliche Aspekte der Reproduktionsmedizin
- Hinderk M. Emrich: Die vertauschten Köpfe
- Wolfgang Schad: Das Verständnis der Wiederverkörperung und die akuten sozialen Probleme
- Karl martin Dietz: Zum Verständnis von Individualität im Werk von Rudolf Steiners
- Wolf Ulrich Klünker: Wer bleibt? Die Grenze der Ich-Erfahrung
- Michaela Glöckler: Ethik in Krankheit und Schicksal
- Johannes Wirz: gegen die Entzauberung von Geburt und Tod
- Katrin Grüber, Sibylle Volz: Genforschung - Hilfe oder Bedrohung für die Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen?
- Rolf Dieter Graupner: Die Würde des Menschen hat keine Barrieren
- Günther Dellbrügger: "Ich bin nicht behindert, ich werde behindert"
- Johannes Denger: Barrierefreiheit für Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung
Der moralische Status menschlicher Embryonen. Pro und contra Spezies-, Kontinuums-, Identitäts- und Potentialitätsargument
Herausgeber: Gregor Damschen, Dieter Schönecker
Broschiert - 240 Seiten - Gruyter
Erscheinungsdatum: Oktober 2002
Kurzbeschreibung:
In der Debatte über den moralischen Status menschlicher Embryonen ist nicht immer klar, über welche Argumente genau eigentlich gestritten wird. Dieses Studienbuch bietet Studierenden und Forschenden, aber auch dem an der aktuellen Debatte interessierten Laien die Möglichkeit, sich über den gegenwärtigen Diskussionsstand gezielt zu informieren und die wichtigsten Argumente in klarer und knapper Form kennenzulernen. Sie besagen folgendes: Da Embryonen als Mitglieder der Spezies homo sapiens sapiens Menschen sind,
besitzen sie Würde (Spezies-Argument); Embryonen entwickeln sich kontinuierlich, d.h. ohne moralrelevante Einschnitte, zu erwachsenen Menschen, die Würde besitzen (Kontinuumsargument); Embryonen sind in moralrelevanter Hinsicht identisch mit erwachsenen Menschen, die Würde besitzen (Identitätsargument); Embryonen haben das Potential, Menschen zu werden, und dieses Potential ist uneingeschränkt schützenswert (Potentialitätsargument). Diese Argumente werden! jeweils durch eine Pro-Position und eine Contra-Position dargestellt und verteidigt oder kritisiert.
In einem begleitenden Beitrag der Herausgeber werden die vier Argumente im Zusammenhang rekonstruiert, bewertet und durch neue Argumente unterstützt. Der Band wird ergänzt durch eine knappe Darstellung der embryonalen Frühphase, ein naturwissenschaftlich-medizinisches Glossar, eine ausführliche Bibliographie zur Embryonendebatte sowie durch ein Personen- und Sachregister.
Es wird ein Mensch gemacht. Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnik.
von Jens Reich
Gebundene Ausgabe - 160 Seiten - Rowohlt, Berlin
Erscheinungsdatum: März 2003
Aus der Amazon.de-Redaktion
Wann ist ein Mensch ein Mensch? Der Titel des ersten Kapitels ist zugleich die grundlegende Frage, die das Buch des bekannten Wissenschaftlers und Bürgerrechtlers durchzieht. Darin behandelt Jens Reich alle Brennpunkte in der aktuellen Diskussion um die Möglichkeiten und Gefahren der Gentechnik: In einem großen Bogen erläutert er die naturwissenschaftlichen Sachverhalte und kommt zielsicher auf die jeweils drängenden ethischen Fragen zu sprechen.
Sehr eindrucksvoll beginnt Reich mit den einzelnen Entwicklungsstadien der Menschwerdung: der Embryonalentwicklung. Dem menschlichen Genom widmet er das nächste Kapitel, es folgen Abschnitte über Stammzellen, Klonen, Embryonenselektion vor und während der Schwangerschaft und über Ingenieurstechnik in der Keimbahn. So weit so gut -- Reich wäre nicht der Erste, der diese Themen dem Laien verständlich zu machen sucht. Das Besondere des Buchs befindet sich jeweils am Ende der Kapitel: Auf jedes Thema folgt ein fingierter Disput, in der zwei gegensätzliche Parteien versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen: Gilt die Menschenwürde bereits für einen frühen Embryo oder lässt sich willkürlich eine Grenze ziehen? Ist Klonen wirklich "unnatürlich"? Ist es ein Unterschied, ob man (kranke) Embryonen vor oder während einer Schwangerschaft verwirft?
Auch wenn immer schnell klar ist, welcher Diskussionspartei der Autor angehört: Der gestellte Disput ist ein ehrliches Bemühen, alle gängigen Argumente in der aktuellen Diskussion darzustellen und auch ernst zu nehmen. Sehr wohltuend wirkt der Wechsel von sachlicher Information und ethischer Grundsatzdebatte, und das Anliegen des Buches ist deutlich eher eine Konsensbildung als das Vertreten des eigenen Standpunktes. Ein sachliches und gleichzeitig zutiefst menschliches Buch -- unbedingt empfehlenswert. --Birgit Will
Forschungsobjekt Embryo.
von Reinhard Merkel
Broschiert - 294 Seiten - Dtv
Erscheinungsdatum: November 2002
Kurzbeschreibung: Das kategorische Verbot der "verbrauchenden" Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen ist Ausdruck nicht einer "hohen", sondern einer irrigen Moral und hat keine verfassungsrechtliche Basis. Zu diesem Ergebnis kommt der renommierte Rechtsphilosoph Reinhard Merkel in der vorliegenden Studie, in der er sich detailliert mit den rechtlichen und ethisch-moralischen Aspekten des Themas befasst und einen Entwurf zur Änderung des Embryonenschutzgesetzes vorlegt.
Anmerkung: Auch wenn Merkel sicher nicht die Ansichten kritischer BioethikerInnen vertritt, ist es dennoch sicher lohnenswert, sich mit seinen Ansichten auseinanderzusetzen.
Forschung an embryonalen Stammzellen
von Gisela Bockenheimer-Lucius, Gisela Bockenheimer- Lucius
Broschiert - 180 Seiten - Deutscher Arzte-Verlag
Erscheinungsdatum: 2002
Kurzbeschreibung
Seit der Gewinnung der ersten embryonalen Stammzellen von Mäusen durch James Thomson im Jahre 1998 wird das Interesse an der Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen von heftigen wissenschaftlichen wie öffentlichen Diskussionen begleitet. Dabei stehen auf Seiten der Medizin, der Forschung und vieler Patienten vor allem große therapeutische Hoffnungen im Mittelpunkt. Ebenso nachdrücklich ist andererseits die Reflexion und Debatte grundsätzlicher ethischer Normen.
Die Frage nach dem moralischen Status des Embryos und seiner Schutzwürdigkeit scheint in unserer Gesellschaft aufgrund divergierender Wertvorstellungen und Überzeugungen nicht im Konsens beantwortbar. Der vorliegende Band widmet sich daher jenseits der Statusfrage vornehmlich impliziten sozial-ethischen und rechtlichen Problemen einer Forschung am Embryo, die ebenso zu recht unterschiedlichen moralischen Urteilen führen.
Stammzellen im Diskurs
von Christof Tannert, Peter Wiedemann
Broschiert - 167 Seiten, Ökom-Verlag
Erscheinungsdatum: Dezember 2004
Klappentext:
Im Kontext divergierender Expertenmeinungen zu Risiken und Chancen der Biomedizin führte das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin die "Bürgerkonferenz zur Stammzellforschung 2004" durch. Als Instrument der partizipativen Technikfolgenbewertung verfolgt die Bürgerkonferenz das Ziel, den Einfluß von Laien auf Entscheidungsprozesse zu gesellschaftlich umstrittenen Forschungsfeldern zu stärken.
Im vorliegenden Sammelband werden Theorie, Ablauf und Ergebnisse der Bürgerkonferenz präsentiert und kritisch reflektiert. Vor dem Hintergrund demokratischer Entscheidungsprozesse diskutieren die Autorinnen und Autoren die naturwissenschaftlichen, ethischen und rechtlichen Dilemmata der Biomedizin und liefern wertvolle Ansätze zur Gestaltung eines breiten öffentlichen Diskurses.
Aufgrund der konkreten Erfahrungswerte der Konferenz dient das Buch auch als praktischer Leitfaden zur Durchführung bürgerbeteiligter Verfahren.
Inhaltsverzeichnis:
- Grußwort: Wolfgang Thierse
- Vorwort der Herausgeber: Christof Tannert und Peter Wiedemann - Stammzellen können unser Leben verändern.
I Handlungsfähig im Dilemma
- Reto U. Schneider: Vermittlungsstörungen? Reflexionen zum Spannungsfeld (Bio)Wissenschaft – Öffentlichkeit
- Margot von Renesse: Gesetzgebung im ethischen Wertekonflikt
- Julian Nida-Rümelin: Der ethische Diskurs in der modernen Medizin
- Jan P. Beckmann: Zu Eigenart, Methodik und Zielsetzung ethischer Analyse
- Christian Kummer: Was spricht gegen Stammzellen und Klonen? Zur Beurteilung der verbrauchenden Embryonenforschung
II Biomedizinische Forschung im Diskurs: Bürgerbeteiligung
- Rolf Kreibich: Zur Organisation von Verantwortung im Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft
- Jörg Niewöhner: Integration von Bürgerbeteiligung als politische Aufgabe? Alfons Bora: Was leisten Konsensuskonferenzen? Partizipative Technikbewertung aus der Sicht der Wissenschaftssoziologie
- Thomas von Schell: Erfahrungen mit Dialogen: das Beispiel Bürgerforen
III MDC-Bürgerkonferenz Stammzellforschung
- Sven Pompe und Christof Tannert: Stand der Stammzellforschung und Ethikdebatte in Deutschland
- Ali ben Salem und Christof Tannert: Planung und Organisation der Bürgerkonferenz
- Olaf-Axel Burow und Kathrin Kühnemuth: Brauchen Wissenschaft und Politik Bürgerberatung? Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerkonferenz
- Birgitt Erdwien: Bürgerpartizipation als Gruppenprozess: Ergebnisse der begleitenden Evaluation
- Ergebnis der Bürgerkonferenz 2004: Das Bürgervotum zur Stammzellforschung
IV Anhang
- Statements der Bürgerinnen und Bürger zur Bürgerkonferenz Stammzellforschung
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürgerkonferenz Stammzellforschung
- Beteiligte Expertinnen und Experten an der öffentlichen Anhörung der Bürgerkonferenz vom 12.-13. März 2004
- Gesamtliteraturverzeichnis
- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Die Autoren:
Christof Tannert, Biologe und Theologe, leitet die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Bioethik und Wissenschaftskommunikation am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin.
Peter Wiedemann, Psychologe, ist Leiter der Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik am Forschungszentrum Jülich. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Chancen und Risiken wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen.
Gentechnik / Biomedizin und Menschenwürde
Gentechnik und Biomedizin sind meist untrennbar mit der Frage der Menschenwürde verbunden. Daher sind alle Bücher meistens auch themenübergreifend.
Die neue Welt der Gene
Visionen Rätsel Grenzen
von Joachim Bublath
Gebundene Ausgabe - 256 Seiten - Droemer/Knaur
Erscheinungsdatum: September 2003
Kurzbeschreibung (aus dem Umschlagtext)
Vor einem halben Jahrhundert wurde die DNS, das Molekül des Lebens, entschlüsselt, und seither hat die Wissenschaft von den Genen beispiellosen Aufschwung genommen.
Mittlerweile wurde mit dem Human Genomproject das menschliche Erbgut offengelegt, und damit erhielten auch die Träume über die Möglichkeiten der Gentechnologie, von der grenzenlosen Machbarkeit des Lebens, vom Menschen als Schöpfer der Natur, neuen Auftrieb.
In diesem Buch bietet der bekannte ZDF-Autor und Wissenschaftsjournalist Joachim Bublath eine fundierte und verständliche Einführung in das komplexe Forschungsgebiet der Genetik und die Probleme, die sich der Menscheit dort mit wachsendem Wissen stellen.
Er erläutert die Grundlagen der Genetik und den Stand des erreichten Wissens, macht aber zugleich auch die übertriebenen Erwartungen und Hoffnungen deutlich, die in der Öffentlichkeit nicht selten über dieses Forschungsgebiet herrschen.
Denn eines ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu leugnen: Auch wenn das menschliche Genom so gut wie entschlüsselt ist, bleibt das genaue Zusammenspiel der Gene noch weitgehend ein Rätsel. Die DNS ist ein über Jahrmilliarden in der Evolution erprobtes Molekül und von Menschenhand offenkundig nur schwer zu verbessern. Der Mensch ist keineswegs beliebig reproduzierbar und es ist sehr die Frage, ob dies überhaupt wünschenswert wäre.
Welche Chancen, aber auch welche Risiken sind für uns alle mit dem Fortschreiten dieser Wissenschaft verbunden? Dieses Buch soll dazu beitragen, besser einschätzen zu können, was mit der modernen Genetik wirklich möglich ist und was Illussion bleiben wird.
Kommentar C.F.:
Joachim Bublath beschreibt in seinem Werk sachlich und relativ ausgewogen die Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnologien. Dabei deckt er zahlreiche Themenfelder ab. Nach einer umfangreichen Einführung in die biologischen Grundlagen des Lebens behandelt er sowohl die Stammzellenthematik, Klonen bei Mensch und Tier, Xenotransplantation, Organzüchtung im Labor, Gentherapie, den Wunsch nach Unsterblichkeit aber auch den Bereich Genfood, Pflanzen und Gentechnik.
Am Ende des Buches gibt es in einem eigenen Kapitel "Spekulationen über das Ende". Auch wenn insgesamt die ethischen Fragen oft nur am Rande ohne wirkliche Antworten angeschnitten werden, so regt dieses Buch dadurch sicher zu eigenen Überlegungen an, wie mit all diesen Fortschritten, die oftmals wohl keine wirklichen Fortschritte sind, umgegangen werden soll.
Die klar verständliche, leicht lesbare Sprache sowie zahlreiche faszinierende farbige Abbildungen und Illustrationen machen das Buch sowohl für Laien als auch für Fortgeschrittene, die sich über die technischen Abläufe in der Genetik informieren wollen, lesenswert.
Warum Frauen nicht schwach, Schwarze nicht dumm, und Behinderte nicht arm dran sind
von Wolfram Henn
Broschiert - Herder, Freiburg
Erscheinungsdatum: März 2004
Klappentext
Eine spannende Sicht auf die Gentechnik. Unsere Gene verhalten sich unberechenbarer als wir wünschen und wahrhaben wollen. Und sie sind nur sehr beschränkt manipulierbar. Der Humangenetiker und Ethiker Henn erklärt ihre Wirkungsweisen und Besonderheiten und macht klar: Wir sind nicht Sklaven unserer Gene. Denn nicht alles, was wir sind, wird durch sie festgelegt. Rassismus und Sexismus sind biologischer Unsinn. Jeder ist biologisch in der Minderheit. Und das ist gut so.
Zum Autor: (Quelle: Buchtext)
Wolfram Henn, geb. 1961. Facharzt für Humangenetik mit Schwerpunkt genetische Familienberatung.
Professor für Humangenetik und Ethik in der Medizin an der Universität des Saarlandes, Mitglied der Kommission für Grundpositionen und ethische Fragen der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik; Koordinator der Arbeitsgruppe "Reproduktionsmedizin und Embryonenschutz" in der Akademie für Ethik in der Medizin; Mitglied des Kuratoriums der Evangelischen Akademie der Pfalz.
Der geklonte Mensch
Das Spiel mit Technik, Träumen und Geld
von Alexander Kissler
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Herder, Freiburg
Erscheinungsdatum: September 2006
Kurzbeschreibung (Quelle: Herder-Verlag)
Ein „moralischer Tsunami" zog im Dezember 2005 durch die Welt der Wissenschaft. Hwang Woo Suk, der gefeierte Klonheld aus Südkorea, wurde des Betrugs überführt. Fast alle Daten, die die künstliche Herstellung und Weiterverwendung menschlicher Embryonen belegen sollten, waren gefälscht. Der Fall des Koreaners ist Ausgangspunkt einer spannenden Recherche: Wohin führt uns die von Menschenhand geplante Zukunft?
Aus dem Inhaltsverzeichnis: (Hauptüberschriften)
- Siegfried und die Gier nach Drachenblut
- Utopias lange Arme
- Der Boom der Ethikkommissionen und die vervielfältigte Moral
- Leben eben. Deutschland, Europa und der ganze Rest.
- Die Neo-Menschen kommen. Klone im Kino, Klone auf der Bühne, Klone im Roman
- Schattenhelden. Finita la commedia
Kurzkommentar Chr. Frodl (IG Kritische Bioethik Bayern):
Wer die Artikel des seit 2002 als Kulturjournalist im Feuilleton der "Süddeutschen Zeitung" tätigen Autors Alexander Kissler kennt, weiß was ihn erwartet: Ein bioethik-kritisches Buch, dass sehr deutlich und faktisch fundiert aufzeigt, wohin die Reise in die schöne neue Welt geht.
Ein Buch, das trotz der vielfältigen und komplexen Themen spannend und gut lesbar bleibt. Empfehlenswert auch für die, die sich einen kritisch beleuchteten Überblick über die (düsteren) Folgen der aktuellen Entwicklungen der Biotechnologie und Biopolitik verschaffen wollen.
Die Genomfalle.
von Ursel Fuchs
Broschiert - 334 Seiten - Heyne
Erscheinungsdatum: Dezember 2003
Aus der Amazon.de-Redaktion:
In dem Buch Die Genomfalle beschreibt Ursel Fuchs die aktuell bekannten Aspekte der Gentechnik und beleuchtet deren wissenschaftliche und politische Entwicklung bis zum heutigen Stand. Ihre eigene, durchaus kritische Einstellung zu dieser neuen Technik verhehlt sie dabei nicht -- und das ist auch gut so, denn heraus kommt eine durchaus runde Betrachtung vieler Für und Wider.
Wie auch der nicht naturwissenschaftlich ausgebildete Leser der Lektüre des Buches entnehmen kann, birgt gerade diese neue wissenschaftlich-technische Disziplin große Zukunftschancen. Weiterentwicklung der Medizin bis hin zur Anwendung gentechnischer Medikamente sind dabei genauso Thema wie wirtschaftliche Aspekte, von denen man sich die Initiierung völlig neuer Wirtschaftszweige verspricht. Unsere Welt wird, auch wenn sich nur ein Teil dessen verwirklichen läßt, sicher zu einem großen Teil von den Entwicklungen auf dem Sektor Gentechnik bestimmt werden. Aber es warten auch erhebliche Risiken auf den Menschen als Anwender.
Wer von uns will wirklich wissen, ob er ein genetisch wertvoller oder minderwertiger Mensch ist, wer will einer Versicherung eine genetische Expertise abgeben müssen, um Versicherungsschutz zu erhalten oder wer will bei einer Bewerbung nicht an seinen Fähigkeiten, sondern an seinem Gengutachten gemessen werden? Erleben wir eine Entwicklung zwar weg von alten Rassenvorurteilen, aber hin zur neuen Genklassentrennung? Dem interessierten Leser sei dieses Buch als Informationsquelle und kritischer Denkanstoß empfohlen. --Dr. Frank Zehren
© 1998-2001 Amazon.com, Inc. und Tochtergesellschaften
Kurzbeschreibung
In der öffentlichen Diskussion wird immer deutlicher: Genforschung birgt neben ihren Chancen auch große Risiken. Die Fachjournalistin Ursel Fuchs erläutert in ihrem komplett aktualisierten Standardwerk die biochemischen Hintergründe, beleuchtet verständlich und fundiert die politisch-rechtlichen Zusammenhänge und zeigt die Auswirkungen der Gentechnik auf das Leben jedes Einzelnen.
Anmerkung C.F.: Dieses Buch erschien bereits Ende 2000 und wurde nun überarbeitet und ergänzt als Taschenbuch aufgelegt.
Was wollen wir können? Ethik im Zeitalter der Biotechnik.
von Dietmar Mieth
Gebundene Ausgabe - 544 Seiten - Herder, Freiburg
Erscheinungsdatum: April 2002
Klappentext:
Gentechnik, Genwelten, Reproduktionsmedizin, Präimplantationsdiagnostik, Biotechnik genomanalyse, Gentherapie, Gentests, Klonierung, transgene tiere, Kreuzung von Mensch und Schwein, gen-Patentierung, Freisetzung von Mikroorgansimen,
Novel-Food - diese willkürliche Aufzählung der im Buch behandelten Themen führt deutlich vor Augen, wie bedrängend das ist,
was uns beinahe täglich in den Medien als neuester Forschunsgstand präsentiert wird.
Wollen wir das alles wirklich, wie kann sich die menschliche Gemeinschaft vor überraschenden und zerstörerischen Entwicklungen schützen, welche ethischen Maßstäbe können, ja müssen den Forschern weltweit vorgegeben werden?
Wie handelt man als Mediziner, als Biologe oder Biochemiker verantwortlich, wenn man biotechnisch arbeitet und forscht?
Welche Möglichkeiten haben Bürger und Politiker, haben die Staaten der Erde, um gefährlichen Folgen derBiomedizin und Biotechnik vorzubeugen?
Dietmar Mieth legt ein Kompendium vor, das erstmals aus einer Hand drängende Fragen beantwortet und die neuen Aufgaben der Ethik formuliert. Eine überzeugende Orientierung, nachdenklich, umsichtig und mit klaren Positionen. - Das grundlegende Ethik-Buch zur aktuellen Biotechnik-Entwicklung.
Kurze Inhaltsübersicht:
Das Buch ist in sechs Teile gegliedert, in denen in Unterpunkten die verschiedensten bioethischen Themen abgehandelt werden.
- Vorwort
- Erster Teil: Herausforderungen
- Zweiter Teil: Sozialethische Überlegenungen im Kontext der Biotechnik
- Dritter Teil: Ethik in der Biomedizin
- Vierter Teil: Ethik in der Biotechnik
- Fünfter Teil: Biopolitik - Experten und Institutionen
- Sechster Teil: Natur, Menschenbild und Menschenrechte
- Glossar
- Literatur
Die Diktatur der Gene. Biotechnik zwischen Machbarkeit und Menschenwürde.
von Dietmar Mieth
Broschiert - 155 Seiten - Herder, Freiburg
Erscheinungsdatum: Oktober 2001
Klappentext:
Mit der biomedizinischen Forschung verbindet sich die Hofnung auf heilung von bisher unheilbaren krankheiten. Aber Wunschträume nach einem
besseren, gesünderen, erfolgreichen leben können auch zu Alpträumen werden, wenn sie mit eugenischen gedanken und Verletzung der menschenwürde verbunden sind.
Ein Plädoyer für einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem, was Menschen können und für eine Ethik, die vor den komplexen Problemen nicht abdankt.
Über den Autor: (Quelle: Buchtext)
Dietmar Mieth ist Begründer und Sprecher des Ethikzentrums der Universität Tübingen, langjähriges Mitglied der Ethikkommission der Europäischen Union, Professor
für Theologische Ethik sowie beratend tätig in Fragen der interdisziplinären Ethik.
Das Gewissen der Medizin
von Klaus Bergdolt
Gebundene Ausgabe - 376 Seiten - Beck
Erscheinungsdatum: September 2004
Kurzbeschreibung
Das neue Buch des Kölner Medizinhistorikers Klaus Bergdolt zeigt die vielfältige und faszinierende Entwicklung der europäischen Medizinethik von der Antike bis zur Gegenwart. Der Blick in die Vergangenheit, der in der aktuellen Bioethik-Debatte bisher kaum eine Rolle spielt, sensibilisiert nicht nur gegen allzu schnelle Anpassungen an den Zeitgeist, sondern ruft in Erinnerung, daß es für viele medizinethische Fragestellungen keine Lösung ohne gewichtige Gegenargumente
geben kann. Fragen der Medizinethik rücken zunehmend in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Während Philosophen, Theologen, Politiker, Journalisten, Ärzte und Naturwissenschaftler den aktuellen Diskurs in der Bioethik nachhaltig beeinflussen, wurden medizin- und kulturhistorische Argumente bisher kaum berücksichtigt. Zwar war das Ethos der Ärzte und Naturforscher niemals einheitlich, doch lassen sich seit frühester Zeit, ungeachtet aller Diskontinuitäten und Brüche, charakteristische Argumentationsmuster aufzeigen.
Auch wird die Brisanz mancher aktueller Probleme wie etwa der gesundheitsökonomischen Wertung von Lebensqualität oder der Diskussion über die Euthanasie in ihrer ganzen Dimension erst im Rückblick verständlich. Klaus Bergdolt ruft in Erinnerung, daß es für komplizierte medizinethische Fragestellungen kaum Lösungen ohne Widersprüche und legitime Gegenargumente geben kann. Oft genug war die Menschenwürde gerade dann in Gefahr, wenn Forscher, Politiker und wissenschaftlich geprägte Ethiker dem "gesunden Menschenverstand" folgten.
Die Geschichte der medizinischen Ethik mahnt zur Toleranz, aber auch zu Vorsicht und Wachsamkeit.
Über den Autor
Klaus Bergdolt, Dr. med. Dr. phil. studierte nach seiner Ausbildung als Augenarzt Kunstgeschichte, Geschichte, Byzantinistik und Religionswissenschaften. Er habilitierte sich in Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und wurde 1990 zum Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig ernannt. Seit 1995 ist er o. Professor für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln.
Die "Würde des Menschen" - beim Wort genommen.
von Rolf J. Lorenz, Dietmar Mieth, Ludolf Müller
Broschiert - 180 Seiten - Francke
Erscheinungsdatum: September 2003
Kurzbeschreibung:
Das in allgemein verständlicher Sprache gehaltene Buch stellt das Entstehen
des heutigen Verständnisses von der "Würde des Menschen" aus historischer Perspektive dar. Die in jetzigen Bioethikdiskussionen zu beobachtenden begrifflichen Zweideutigkeiten müssen aufgearbeitet werden, damit die Menschenwürde,
Grundlage unserer Kultur, unserer Demokratie und unserer Moral, eindeutig bleibt.
Hintergrund zum Buch:
Zwischen Herbst 2000 und Frühjahr 2002 wurden unter dem Thema "Die Würde des Menschen - beim Woert genommen" zahlreiche Vorträge
in Tübingen organisiert. An der gemeinschaftlichen trägerschaft beteilgztene sich neben der "Tübinger Initiative gegen die geplante Bioethik-konvention" das Diakonische Werk Tübingen, das evangelische Kreisbildungswerk, das KoordinationstreffenTübinger Behindertengruppen,
der Lehrstuhl für Theologische Ethik/Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, Terres des Femmes e.V., Tübinger Hospizdienste u.a..
Dieses Buch umfasst die Vorträge der Veranstaltungen, zum Teil in erweiterter Form. Der vorliegende Band soll dabei laut Vorwort als Lesebuch, nicht als systematische Einführung in das Thema verstanden werden. Die neun Beiträge stellen eine facettenreichen Sammlung von völlig unterschiedlichen Annäherungen an das Thema dar.
Inhaltsübersicht:
- Vorwort der Herausgeber
- Ludolf Müller: Moralisches Gesetz und Menschenwürde bei Kant, Schopenhauer, Nitsche und Solowjow.
- Arnold Köpcke-Duttler: Die Würde der Schwachen ist die Würde der Starken. Zum Gespräch zwischen der Rechtsphilosophie und der Heilpädagogik
- Ottmar Miles-Paul: Paradigmawechsel in der Behindertenpolitik - Selbsbestimmung statt Bevormundung und Ausgrenzung
- Dietmar Mieth: Menchenbild und Menschenwürde angesichts des Fortschritts der Biotechnik
- Hille Haker: Die moderne Fortpflanzungsmedizin und die "Würde des Menschen"
- Christa Stolle: Sind Menschenrechte auch Frauenrechte?
- Klaus Michael Meyer-Abich: Ist die menschenwürde ein individueller oder gesellschaftlicher Wert? Zur Sozialverträglichkeit humangenetischer Eingriffe
- Johannes Schwartländer: Von der Würde des Menschen und der Notwendigkeit der Menschenrechte
- Margot von Renesse: "Gut gegen Gut". Gesetzgebung im Widerspruch der Wertungen
- Autorinnen und Autoren
Wider den Genrausch
Eine Jahrhundertbegegnung
Doris Weber im Gespräch mit Erwin Chargaff
von Erwin Chargaff, Doris Weber
Sondereinband - 142 Seiten - Publik-Forum
Erscheinungsdatum: 1999
Verlagsinfo
Erwin Chargaff ist einer der letzten großen Denker des 20. Jahrhunderts. Er war einer der Ersten, der gentechnisch am Ursprung des Lebens forschte. Erwin Chargaff erkannte früh die geheimen Wünsche der Gentechniker.
Doris Weber: Meinen Wunsch, diesem Menschen zu begegnen, trug ich seit zwanzig Jahren mit mir herum. Plötzlich dachte ich: jetzt muss es geschehen, noch in diesem Jahrhundert. Ich wollte mir diese Begegnung „schenken“. So wählte ich ihn in New York einfach an und wollte eigentlich schnell wieder auflegen. Doch dann hörte ich eine Stimme: „Ja, bitte“, und ich fragte: „Sind Sie es, Herr Chargaff?“ - „Ja, höchst persönlich.“ Ich trug ihm schüchtern mein Anliegen vor, und er sagte: „Dann kommen Sie schnell, wer weiß, wie lange ich noch lebe, ich bin schon 95 und das Jahrhundert geht dem Ende zu.“ - Sie kam alsbald und sprach mit ihm über das alte und neue Jahrhundert, über Genforschung und Fortschritt, über das jämmerliche Sein des Menschen, über Habgier und Hass, über die Liebe, das Altsein und das Sterben, und über die einzige Sprache, in der die Menschen zu Gott reden können - wenn überhaupt.
Erwin Chargaff, ab 1935 vier Jahrzehnte an der Columbia Universität in New York lehrend, Träger höchster wissenschaftlicher Auszeichnungen, war einer der Ersten, der gentechnisch am Ursprung des Lebens forschte. Er schrieb die weltberühmten Chargaffschen Regeln.
Der 95-Jährige wird nicht müde, die naturwissenschaftliche Hybris und die Goldrausch-Mentalität der gegenwärtigen biologischen Forschung anzuprangern: „Das Wunder des Lebens ist eine Ware geworden, mit der geschachert wird.“
Erwin Chargaff ist ein außergewöhnlicher Mensch, ein Zeitzeuge, eine Persönlichkeit, von denen es in diesem Jahrhundert nur wenige, im kommenden Jahrhundert vielleicht keine mehr gibt. Was er uns sagt, weist gleichwohl über dieses Jahrhundert hinaus.
Autorenporträt
Erwin Chargaff, Prof. Dr. phil., geboren 1905. In den Jahren 1923 bis 1928 Studium der Chemie in Wien. Seit 1935 an der Columbia University, New York, tätig. Seit 1952 Professor der Biochemie, 1970 Direktor des Biochemischen Instituts. Zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen und Ehrendoktorate.
Kommentar von Chr. Frodl (IG Kritische Bioethik Bayern):
Dieses Buch ist durchaus nicht nur für Bioethik-KritikerInnen interessant. Auch "Laien" werden daran gefallen finden. Durch die Einschübe mit denkwürdigen Zitaten aus anderen Werken Chargaffs an verschiedenen Stellen des Buches und durch die klare Sprache wird das Lesen zum Genuß. Selbst meine bioethisch sonst desinteressierte Mutter war begeistert...
Es wird ein Mensch gemacht. Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnik.
von Jens Reich
Gebundene Ausgabe - 160 Seiten - Rowohlt, Berlin
Erscheinungsdatum: März 2003
Aus der Amazon.de-Redaktion
Wann ist ein Mensch ein Mensch? Der Titel des ersten Kapitels ist zugleich die grundlegende Frage, die das Buch des bekannten Wissenschaftlers und Bürgerrechtlers durchzieht. Darin behandelt Jens Reich alle Brennpunkte in der aktuellen Diskussion um die Möglichkeiten und Gefahren der Gentechnik: In einem großen Bogen erläutert er die naturwissenschaftlichen Sachverhalte und kommt zielsicher auf die jeweils drängenden ethischen Fragen zu sprechen.
Sehr eindrucksvoll beginnt Reich mit den einzelnen Entwicklungsstadien der Menschwerdung: der Embryonalentwicklung. Dem menschlichen Genom widmet er das nächste Kapitel, es folgen Abschnitte über Stammzellen, Klonen, Embryonenselektion vor und während der Schwangerschaft und über Ingenieurstechnik in der Keimbahn. So weit so gut -- Reich wäre nicht der Erste, der diese Themen dem Laien verständlich zu machen sucht. Das Besondere des Buchs befindet sich jeweils am Ende der Kapitel: Auf jedes Thema folgt ein fingierter Disput, in der zwei gegensätzliche Parteien versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen: Gilt die Menschenwürde bereits für einen frühen Embryo oder lässt sich willkürlich eine Grenze ziehen? Ist Klonen wirklich "unnatürlich"? Ist es ein Unterschied, ob man (kranke) Embryonen vor oder während einer Schwangerschaft verwirft?
Auch wenn immer schnell klar ist, welcher Diskussionspartei der Autor angehört: Der gestellte Disput ist ein ehrliches Bemühen, alle gängigen Argumente in der aktuellen Diskussion darzustellen und auch ernst zu nehmen. Sehr wohltuend wirkt der Wechsel von sachlicher Information und ethischer Grundsatzdebatte, und das Anliegen des Buches ist deutlich eher eine Konsensbildung als das Vertreten des eigenen Standpunktes. Ein sachliches und gleichzeitig zutiefst menschliches Buch -- unbedingt empfehlenswert. --Birgit Will
Im Zeitalter der Bio- Macht. 25 Jahre Gentechnik - eine kritische Bilanz.
von Michael Emmrich (Herausgeber)
Broschiert - 473 Seiten - Mabuse-Verlag
Erscheinungsdatum: 1999
Kurzbeschreibung:
25 Jahre Gentechnik - scheinbar ohnmächtig steht die Öffentlichkeit derzeit vor den Fakten, die die Bio-Macht schafft: geklonte Tiere und bald auch Menschen, das Aufspüren von Fehlern im genetischen Bauplan, das Aussortieren von nicht-normgerechtem Leben, Menschen nach Maß, Organe von gentechnisch zugerichteten Tieren, genmanipulierte Nahrung, Patente auf Leben und vieles mehr - der Zugriff der Biologie auf den Menschen mutet grenzenlos an. Die Folgen werden revolutionär sein. Höchste Zeit für einen vielstimmigen Einspruch gegen die Reduktion von Individuen auf ihren genetischen Bauplan - und ein Plädoyer für ein anderes, humaneres Bild vom Menschen.
Medizin ohne Ethik?
von Otfried Höffe
Broschiert - 262 Seiten - Suhrkamp
Erscheinungsdatum: Juli 2002
Kurzbeschreibung:
Möglichkeiten medizinischer Behandlung, von denen Hippokrates, auf dessen "Eid" sich die Ärzte nach wie vor berufen, nicht zu träumen gewagt hätte, verlangen neue Antworten auf die Frage, was ethisch vertretbar ist und was nicht.
Die neuen biomedizinischen Möglichkeiten werfen eine Frage auf, die weder die religiösen Texte, noch Kant, noch die Verfasser der Charta der Vereinigten Nationen oder die des deutschen Grundgesetzes vor Augen hatten und die die medzinische Ethik auf Neuland schickt: Wer genau ist jenes Wesen, das den vollen Lebensschutz und die ihn begründende Menschenwürde verdient?
Ethische Aspekte in der Pflege von Wachkoma-Patienten
von Christel Plenter
Sondereinband - 150 Seiten - Schlütersche Verlag
Erscheinungsdatum: Juli 2001
Kurzbeschreibung
Der Begriff Wachkoma bezeichnet in der Medizin einen ganzen Symptomenkomplex: Menschen im Wachkoma sind nicht bei Bewusstsein, sie haben aber trotzdem Schlaf- und Wachphasen. Die Menschen verfügen über bestimmte Reflexe, die sie aber nicht kontrollieren können (wie z.B. Atmen, Lidschlag). Menschen im Wachkoma sind nicht in der Lage, mit ihrer Umwelt aktiv zu kommunizieren.
Für Pflegende ist der Umgang mit Menschen im Wachkoma außerordentlich schwierig und herausfordernd. Sie verbringen die meiste Zeit mit dem Patienten. Sie müssen die Würde und die Rechte des Patienten wahren und sie sollen - so beschreiben es die ethischen Grundregeln des "International Council of Nurses" (ICN) Fürsprecher des Patienten sein. Damit aber steht auch die Pflege im Spannungsfeld zwischen Technisch-Machbarem und Ethisch-Verantwortbarem.
Um ihre Verantwortung wahrnehmen zu können, müssen die Pflegekräfte die ethischen Grundlagen ihres Berufs kennen.
Christel Plenter erläutert in ihrem Buch diese Grundlagen im Hinblick auf den Umgang mit Patienten im Wachkoma und leitet daraus Forderungen für die Pflegepraxis ab.Christel Plenter ist examinierte Krankenschwester und Diplom-Theologin in Münster.
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Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Wege zur liberalen Eugenetik?
von Jürgen Habermas
Broschiert - 125 Seiten - Suhrkamp
Erscheinungsdatum: 2001
Konstruiertes Leben
von Thomas Zoglauer
Broschiert - 144 Seiten - Primus Verlag
Erscheinungsdatum: Februar 2002
Kurzbeschreibung
Spektakuläre Klon-Erfolge bei Säugetieren, neue Therapiemöglichkeiten, die Gewinnung von menschlichen Stammzellen aus Embryonen – fast täglich erreichen uns neue Meldungen und heizen die öffentliche Debatte an. In die Euphorie mischen sich aber gleichzeitig kritische und warnende Stimmen: Dürfen wir Embryonen zu Forschungszwecken ‘verbrauchen’? Werden bald menschliche Klone als Ersatzteillager für Organe erzeugt? Steht uns eine neue ‘Eugenik’, die Züchtung perfekter Menschen, bevor? Wie weit ist unser Verhalten überhaupt von den Genen gesteuert? Thomas Zoglauer gibt einen allgemein verständlichen Überblick über den Stand der Forschung, diskutiert die ethischen Argumente beider Seiten und bezieht dabei auch selbst engagiert Stellung.
Patente am Leben?
Ethische, rechtliche und politische Aspekte der Biopatentierung
von Christoph Baumgartner, Dietmar Mieth
Broschiert - 332 Seiten - Mentis-Verlag
Erscheinungsdatum: August 2003
Inhalt: Quelle: Mentis Verlag, http://www.mentis.de/artikel/3-89785-382-5.html
Im Zuge der Entwicklung der modernen Biotechnologie zu einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts wurde das Patentrecht als wirtschafts- und forschungspolitisches Instrument auch auf den Bereich der belebten Natur ausgedehnt. Diese Entwicklung stößt unter ethischen Aspekten jedoch vielfach auf Bedenken – zahlreiche Fragen werden kontrovers diskutiert:
Bedeutet die Patentierung von Genen eine Kommerzialisierung des menschlichen Körpers?
Kann im Bereich des Lebendigen überhaupt sinnvoll von „Erfindung“ gesprochen werden, was für die Erteilung von Patenten erforderlich ist?
Sind die Privilegien (der Forscher, der Züchter) ausreichend, um Monopolisierungen zu verhindern?
Derartige Fragen wurden auch durch die EU-Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen aus dem Jahr 1998 nicht abschließend geklärt. Die Tatsache, dass diese Richtlinie in verschiedenen europäischen Ländern bislang nicht umgesetzt wurde, zeigt zudem, dass auch auf rechtlicher Ebene noch ein erheblicher Klärungsbedarf besteht.
In „Patente am Leben? Ethische, rechtliche und politische Aspekte der Biopatentierung“ kommen Befürworter der Biopatentierung ebenso wie deren Kritiker zu Wort, so dass die kontroverse Diskussion zu diesem Thema abgebildet wird.
Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes stammen aus Disziplinen wie Ethik, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft. Darüber hinaus sind Vertreter der pharmazeutischen Industrie, der Politik, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und Pflanzenzüchter mit Beiträgen beteiligt.
Die angefügten Dokumente, die EU-Biopatentierungsrichtlinie und zwei Stellungnahmen der Ethik-Beratergruppe der Europäischen Kommission von 1996 und 2002 sowie ein Glossar vertiefen und erweitern die angestrebte Übersicht.
Der Mensch wird geboren. Kleine Apologie der Humanität.
von Volker Gerhardt
Broschiert - 150 Seiten - C.H.Beck Verlag
Erscheinungsdatum: 2002
Kurzbeschreibung:
Schon die ersten Meldungen über die Entschlüsselung des menschlichen Genoms waren mit der Behauptung verknüpft, die Biowissenschaften führten geradewegs zur Selbstabschaffung des Menschen. Dieser These tritt das vorliegende Buch mit einer pointierten Argumentation entgegen. Es verteidigt den humanen Impuls der Forschung, eröffnet neue Perspektiven für die interdisziplinäre Arbeit der Wissenschaften und macht deutlich, welche politischen Konsequenzen zu ziehen sind. Zuvor aber setzt sich Volker Gerhardt, der unter anderem dem nationalen Ethikrat angehört, mit dem weltanschaulichen Streit um die embryonale Stammzellenforschung auseinander.
Anmerkung: Auch wenn Gerhardt, sicher nicht die Standpunkte kritischer Bioethiker vertritt, ist es dennoch sicher lohnenswert, sich mit den Ansichten Gerhardts auseinanderzusetzen.
Schöner neuer Mensch?
von Hubert Markl
Gebundene Ausgabe - 256 Seiten - Piper
Erscheinungsdatum: September 2002
Kurzbeschreibung
"Die Gentechnik wird uns weder bedrohen noch erlösen", "Dolly und die Folgen", "Was ist dran an den Schreckenstechnologien?", "Entgrenzte Wissenschaft" - dazu und zu anderen brisanten Themen bezieht der Biologe Hubert Markl, Präsident der Max Planck-Gesellschaft, hier in deutlicher Sprache Position. Embryonale Stammzellen, therapeutisches Klonen, Präimplantationsdiagnostik, Bioethik, Biopolitik - das sind Schlagworte, die die Diskussion beherrschen, wenn es um die Lebenswissenschaften geht. Dazu äußern sich der deutsche Bundespräsident, die Medien, die Parteien und zahlreiche Wissenschaftler. Viele Menschen verfolgen die Debatte mit großer Anteilnahme.
Einer, der deutlich dazu Stellung nimmt, ist der Biologe Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Er hat Verantwortung als Wissenschaftsmanager übernommen und sich häufig exponiert. Als er letzten Sommer in Berlin eine pointierte Rede zur Diskussion in der Biologie und Medizin hielt, löste dies eine Kontroverse in den Medien aus. In seinem neuen Buch setzt er sich mit aktuellen Fragen zu den Lebenswissenschaften auseinander, erklärt, worum es in der Gentechnik geht, reflektiert "Dolly und die Folgen", denkt nach über die Möglichkeiten, Grenzen und Gefährdung en der Wissenschaften. Markl sagt, daß "wir ständig Grenzen überschreiten und uns dennoch in eigener Verantwortung neue Grenzen setzen müssen".
Anmerkung C.F.:
Wenn auch Markl sicher nicht die Standpunkte kritischer Bioethiker vertritt, ist es dennoch lohnenswert, sich mit seinen Ansichten auseinanderzusetzen. Denn Markl sorgt in bioethischen Debatten immer wieder mit seinen Beiträgen für hitzige Diskussionen.
Medizin, Ethik und Behinderung
Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW)
Herausgeber Sigrid Graumann, Katrin Grüber
Sondereinband - 196 Seiten - Mabuse-Verlag
Erscheinungsdatum: Oktober 2003
Kurzbeschreibung: (Quelle: IMEW)
AutorInnen: Klaus Dörner, Linus S. Geisler, Sigrid Graumann, Marianne Hirschberg, Clemens Pornschlegel, Martina Puschke, Ulrike Riedel, Hans-Walter Schmuhl, Sibylle Volz, Michael Wunder
Mit der Debatte um die Entwicklungen der modernen Biomedizin, wie Präimplantationsdiagnostik, die embryonale Stammzellforschung und das Klonen von Menschen, kommen auch Themen, wie der Umgang mit chronisch Kranken und Sterbenden auf die Tagesordnung. Offensichtlich geht es in diesem gesellschaftlichen Diskurs um eine umfassende Neubewertung des Umgangs mit Leben, Behinderung, Gesundheit, Krankheit und Tod. Diesem Wertewandel geht das Buch anhand konkreter Beispiele wie der „Kind-als-Schaden“-Rechtsprechung, der Diskussion über aktive Sterbehilfe, der Klassifizierung von Krankheit und Behinderung und der Arzt-Patienten-Beziehung in der modernen Medizin nach. Darüber hinaus wird der allgemeine Umgang mit chronischen Krankheiten und Behinderungen in seinem sozialen, kulturellen und historischen Kontext thematisiert.
Die Beiträge dieses Buches aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Ethik, Literaturwissenschaft, Rechtswissenschaft, Geschichte, Medizin und Psychologie sind mehrheitlich für Veranstaltungen des Instituts Mensch, Ethik und Wissenschaft entstanden und sollen hiermit einem breiteren Kreis zugänglich gemacht werden.
Was wollen wir, wenn alles möglich ist? Fragen zu Bioethik für die Aktion Mensch.
von Heike Zirden
Gebundene Ausgabe - 887 Seiten - DVA
Erscheinungsdatum: September 2003
Kurzbeschreibung (Klappentext)
Ein einzigartiges Projekt zur Bioethik startete die Aktion Mensch im Oktober 2002: Auf der Internetseite www.1000fragen.de wurden zehn Monate lang Fragen der Bevölkerung zu bioethischen Themen gesammelt. Mehr als 8.500 Fragen und über 35.000 Kommentare gingen bis August 2003 ein.
Sie handeln von den Chancen und Risiken der Genforschung und Gendiagnostik, der Diskussion um Wunschkinder, Stammzellen und Embryonen, der Würde des Menschen, der Bedeutung von Glück und Leid und den "letzten Fragen" rund um Sterben und Tod.
Der Band dokumentiert das Projekt, präsentiert alle Fragen und gibt anhand ausgewählter Kommentare Einblicke in verbreitete Denk- und Argumentationsmuster. Das Buch der 1000 Fragen wirft ein faszinierendes Schlaglicht auf die Grundlagen und den Stand der öffentlichen Meinung zur Bioethik und gibt in bisher ungekannter Unmittelbarkeit Auskunft darüber, was die Menschen in Deutschland zu diesem Thema denken.
Anmerkungen C.F.
Das Buch enthält am Ende ein 75-seitiges Glossar mit ausführlichen Begriffserklärungen, dazu Statistiken über die Fragen und ihre Absender z.B. Alter, Bundesländer, Geschlechterverteilung und Berufskategorien.
Bioethik und Behinderung
von Markus Dederich
Broschiert - 268 Seiten - Klinkhardt
Erscheinungsdatum: April 2003
Kurzbeschreibung
Der Band enthält kritische Anfragen an die moderne Biomedizin und die sie legitimierende Ethik, die aus ethischer, soziologischer, historischer, politischer und pädagogischer Sicht zur Diskussion gestellt werden. Seit einigen Jahren stehen neuere Entwicklungen und ethische Probleme der Biomedizin und der ,Bioethik' im Brennpunkt des öffentlichen Interesses und werden höchst kontrovers diskutiert. Verfechter von neuen medizinischen Technologien berufen sich fast durchgängig auf eine humanitär motivierte und aus ihrer Sicht unanfechtbare ,Ethik des Heilens'. Jedoch zeigen sich bei einer nüchternen und kritischen Betrachtung gravierende Bruchlinien, Ambivalenzen, fragwürdige Implikationen und Gefahren. Diese resultieren im Kern aus einer Negativbewertung menschlichen Behindertenseins. Daher impliziert oder intendiert die ,Bioethik' immer auch Selektion und Exklusion.
Mit Beiträgen von Georg Antor, Ulrich Bleidick, Dieter Gröschke, Wolfgang Jantzen, Emil E. Kobi, Therese Neuer -Miebach, Martina Schlüter, Otto Speck, Anne Waldschmidt und Markus Dederich.
Von wegen Gene.
von Christian Trutschel (Herausgeber), Heike Neumann (Herausgeber)
Gebundene Ausgabe - 237 Seiten - Königsfurt
Erscheinungsdatum: Oktober 2001
Kurzbeschreibung: (Quelle: Literaturliste Dr. Martin Kalusche, www.bioethische-informationen.de)
„Wir brauchen keine Milliardenbeträge für gentechnische Irrwege, sondern Engagement und Investitionen für
eine Gesellschaft, in der es normal ist, verschieden zu sein. Die Debatte um das Thema Gentechnik spitzt sich
immer mehr zu, und abermals wird die Frage nach sogenanntem "unwerten" Leben gestellt. Wer aber kann
wissen und darf entscheiden, was "lebenswert" ist und was nicht? Was macht den "Wert" des Lebens aus? Ist
"Wert" der richtige Begriff im Zusammenhang mit einem Menschenleben? Endlich mischen sich in diesem Buch
Prominente und Betroffene ein, die direkt oder indirekt mit Behinderung leben.“ (Verlagstext) Mit Beiträgen von
E. Aljukic, R.Büsing/R. Willemsen, M. Buggenhagen, H. Däubler-Gmelin, A. Fischer, H. D. Hüsch, Chr. Judith,
H. Kröger, E. Lingner, R. v. Weizsäcker.
Der ( im-)perfekte Mensch. Vom Recht auf Unvollkommenheit.
von Peter Gorsen, Dietmar Kamper, Detlef Linke, Dieter Mattner, Dietmar Mieth, Peter Sloterdijk
Broschiert - 261 Seiten - Hatje Cantz Verlag
Erscheinungsdatum: Januar 2001
Kurzbeschreibung:
Ausstellung: Deutsches Hygiene-Museum, Dresden 20.12.2000- 12.8.2001
Wer ist schön? Wer ist hässlich? Wer ist gesund? Wer ist krank?
Der Biotechnologie-Boom und die Machbarkeitsfantasien, die er auslöst, erhöhen den gewaltigen gesellschaftlichen Normierungsdruck, der ohnehin
auf jedermann lastet: »Normal« oder noch besser, »perfekt« zu sein, erscheint zunehmend erstrebenswert. Obwohl alle betroffen sind, lässt sich anhand der
großen Gruppe von Menschen mit Behinderungen besonders klar veranschaulichen, welche Funktionen und welche Folgen diese je nach historischer Machtsituation verschiebbaren
Normen haben. Die Aggressivität und Lebensfeindlichkeit, die sich hinter nur scheinbar wertfreien Idealen wie Ästhetik, Gesundheit oder Rationalität verbergen, werden in dieser
Publikation anhand von Aufsätzen namhafter Fachleute und von Biografien behinderter Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart deutlich. Sich den von den Medien propagierten Leitbildern
menschlicher Perfektion zu entziehen, stellt einen ersten Schritt zu sozialer Mündigkeit dar. Ausstellung und Publikation wollen Denkanstöße dazu geben. Der Band beinhaltet eine CD, die Tonaufnahmen
aller Begleittexte bietet und es zudem ermöglicht, sämtliche Texte und Bilder hoch zu vergrößern.
Ethik und Wissenschaft in Europa. Die gesellschaftliche, rechtliche und philosophische Debatte.
von Uta Knoerzer, Dietmar Mieth (Herausgeber)
Gebundene Ausgabe - 293 Seiten - Alber
Erscheinungsdatum: August 2000
Dolly. Der Aufbruch ins biotechnische Zeitalter.
von Ian Wilmut, Keith Campbell, Colin Tudge
Broschiert - 404 Seiten - Dtv
Erscheinungsdatum: Dezember 2002
Aus der Amazon.de-Redaktion
Expandierende Firmen, steigende Aktien, revolutionäre Forschungsergebnisse und lukrative Gewinne, all das assoziiert man heute mit der Biotechnologie, dem Forschungs- und Investitionszweig der Zukunft schlechthin. Aber noch nie war Forschung wohl auch gleichzeitig so umstritten, heiß diskutiert und zwischen ethisch vertretbar und moralisch verwerflich hin- und hergerissen. Oder haben wir vielleicht nur vergessen, welch einen Aufschrei es damals bei den ersten -- heute routinemäßig durchgeführten -- künstlichen Befruchtungen gab?
Wie auch immer, das Buch der beiden "Dolly-Väter" Wilmut und Campbell, für das Autor Colin Tudge sozusagen die Schirmherrschaft übernahm, es hätte zu keinem passenderen Zeitpunkt erscheinen können. "Die breite Öffentlichkeit muss wissen, was auf diesen Feldern geschieht, wenn die gesellschaftliche Kontrolle nicht verloren gehen soll", verspricht sich das Autorentrio von seinem 400-seitigen Unternehmen. Gesagt, getan und: großes Lob an die Wissenschaftler, die sich doch eigentlich nur schwer aus ihrem Fachchinesisch lösen, im Gegenteil, es nicht selten als imageschädigend ansehen, Forschung auf einen populären Level zu bringen.
Die Gentechnik, die Genomik und das Klonen sind die drei wichtigsten Biotechnologien, die ausführlich vorgestellt werden. Dabei dürfte die Gentechnik mit dem Übertragen von Genen von einem auf einen anderen Organismus das bekannteste Kapitel sein, die Genomik, also das Erstellen einer Genkartierung, so spannend wie ein Thriller und die Klonierungsmethode das wohl aktuellste und emotionsbeladenste Thema.
Sachliche Aufklärung tut ausgesprochen gut, neutralisiert das Horrorbild von Massenmedien und Klatschblättern, führt sehr schnell und Gott sei Dank die Vision von geklonten Diktatoren oder einer gesichtslosen genormten Gesellschaft ad absurdum. Verständliche Analysen und Erklärungen schaffen persönliches Wissen und Einordnungsmöglichkeit. Dennoch: Die Frage der eigenen Bewertung bleibt zwangsläufig, und auch die Autoren können sich dem nicht entziehen. Forschung zum Wohle des Menschen, so ihr Plädoyer, muss erlaubt sein. Ein Restrisiko bleibt, denn: "... moderne Gentechniker sind theoretisch nur noch an die Grenzen der Physik, an die Grenzen ihrer Phantasie und [...] die Moral ihrer Gesellschaft gebunden. -- In den falschen Händen könnte diese Macht entsetzliche Folgen haben." --Barbara Wegmann
Eigene Ergänzung (Kommentar Roland Graf, www.cloning.ch)
Besonders lesenswert und aus ethischer Sicht erschreckend ist der vierte Teil "Das Zeitalter biologischer Kontrolle", der die Zukunftsaussichten beschreibt.
Die Übersetzung hält sich - abgesehen vom Titel - recht treu an die englische Vorlage. Der Originaltitel "Die zweite Schöpfung" sagt über den anmassenden Anspruch, den die Forscher erheben, wesentlich mehr aus.
Klonen: Prüfstein für die ethischen Prinzipien zum Schutz der Menschenwürde
von Roland Graf
Gebundene Ausgabe - 452 Seiten - EOS Verlag Erzabtei St. Ottilien
Erscheinungsdatum: Oktober 2003
Inhalt (Quelle: www.cloning.ch)
Die Klontechniken und die Forschung mit Stammzellen haben in den letzten sechs Jahren ganz neue ethische Fragestellungen aufgeworfen, die auch in der Öffentlichkeit auf großes Interesse stoßen. Eine wichtige Aufgabe der Moraltheologie besteht darin, nicht nur Antworten zu geben, sondern die Fachleute und die Öffentlichkeit für das christliche Verständnis der Menschenwürde zu sensibilisieren.
In der vorliegenden Untersuchung werden zunächst die grundlegenden Begriffe und biologischen Prozesse erklärt. Neben den Klontechniken werden auch Verfahren besprochen, die als Alternativen des so genannten therapeutischen Klonens gelten: Die Parthenogenese, die Xenotransplantation, die Verwendung von embryonalen Stammzellen, die Transplantation von fetalem Gewebe und die eher unterschätzten Möglichkeiten mit adulten Stammzellen. Die Problematik des reproduktiven Klonens des Menschen wird ausführlich dargelegt.
Diese Situationsanalyse kombiniert mit philosophischen Überlegungen führt zu einer neuen Definition des Lebensbeginns. Anschließend werden verschiedene philosophische Menschenwürdekonzeptionen vorgestellt und diskutiert. Vor diesem Hintergrund wird das Spannungsverhältnis zwischen den Schutzbestimmungen aufgrund der Menschenrechte und dem Recht auf Forschungsfreiheit in internationalen Erklärungen und Deklarationen untersucht.
Aus theologischer Perspektive wird eine christlich verstandene Menschenwürde dargestellt, die sich auf die Offenbarung stützt. Mit Hilfe der Aspekte der Ebenbildlichkeit, der Berufung, der Inkarnation und der Erlösungstat Christi wird die inhärente Menschenwürde beschrieben. Diese wird von der erwerb- und verlierbaren Menschenwürde unterschieden. Aus der inhärenten Menschenwürde werden zwei primäre ethische Prinzipien abgeleitet: Die Würde der Weitergabe des menschlichen Lebens und die Würde des gezeugten Lebens achten. Unter dem Gesichtspunkt dieser ethischen Prinzipien werden die im medizinischen Teil besprochenen Verfahren und die unterschiedlichen Positionen der Morallehre diskutiert.
Als Fazit plädiert der Autor für eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern und Moraltheologen. Die Klontechniken als extreme Formen der Missachtung der Menschenwürde stellen eine Art Prüfstein dar. Jede Ethik, jede Moral hat sich daran zu messen, wie umfassend sie den Menschen in seiner inhärenten Würde zu schützen vermag.
Gentechnik - Schöpfung aus Menschenhand?
von Ulrich Eibach
Broschiert - 236 Seiten - Brockhaus, Haan
Erscheinungsdatum: Oktober 2002
Inhalt: (Quelle: Roland Graf, www.cloning.ch)
Der evangelische Prof. Ulrich Eibach ist Verfasser zahlreicher Publikationen zum Bereich medizinische Ethik. Ausgehend vom christlichen Menschenbild und Verständnis von Menschenwürde behandelt der Autor insbesondere Embryonenforschung (inkl. Klonen), pränatale und prädiktive Diagnostik und Präimplantationsdiagnostik. Das Buch wird mit einem Nachtrag zum Beschluss des Deutschen Bundestages bezüglich Import von embryonalen Stammzellen aus dem Ausland abgerundet.
Die genetische Gesellschaft. Handlungsspielräume und Grenzen.
von Johannes Reiter
Broschiert - 143 Seiten - Topos Plus
Erscheinungsdatum: Januar 2002
Inhalt: (Quelle: Roland Graf, www.cloning.ch)
Der katholische Moraltheologe Johannes Reiter ist Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Recht und Ethik der modernen Medizin" und gehört der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer an. Auf der Basis von früheren Veröffentlichunge wie z.B. in der Herder Korrespondenz, die der Autor aktualisiert hat, behandelt er Themen wie: Die Bioethikkonvention des Europarates, PND, PID, Klonen bei Tieren und Menschen, Heilen durch Klonen und Wunschkindergeneration. Die letzten beiden Kapitel sind der Biopolitik und ihrem Verhältnis zur Moral gewidmet. Eigentlich erstaunlich, was in diesem kleinen Büchlein alles Platz gefuden hat, und allemal lesenswert.
Das biotechnische Zeitalter. Die Geschäfte mit der Genetik.
von Jeremy Rifkin, Susanne Kuhlmann-Krieg (Übersetzer)
Broschiert - 383 Seiten - Goldmann
Erscheinungsdatum: Oktober 2000
Aus der Amazon.de-Redaktion
Als zwei schottische Wissenschaftler im Juli 1996 ein Schaf erfolgreich geklont hatten, entfachte die Nachricht eine heftige wissenschaftliche, ethische, theologische und philosophische Debatte, die die Biotechnologie zusehends aus den Laboratorien heraus auf die Titelseiten warf. Mit dem lebenden Beweis dafür, daß solche Entwicklungen nicht mehr der Stoff für Science-Fiction-Romane waren, präsentierte sich nun eine ganze Fülle von Möglichkeiten -- und Gefahren. Jeremy Rifkin ist mehr um die Gefahren dieser Technologie besorgt, und in Das biotechnische Zeitalter präsentiert er eine Vielzahl von zwingenden Gründen, warum wir es vielleicht auch sein sollten.
Viele dieser Gefahren drehen sich um die scheinbar unvermeidliche Kommerzialisierung von gentechnisch veränderten Lebensformen, die uns bevorsteht, wenn Firmen um die Rechte an Patenten für neue oder veränderte Pflanzen, Tiere oder sogar Menschen kämpfen. Rifkin warnt davor, daß "Designer"-Babies und genetisch perfekte Menschen, zusammen mit anderen künstlichen Schöpfungen, verheerende Schäden am natürlichen Genbestand und an der Natur anrichten könnten. Zwar räumt er ein, daß die Biotechnologie auch Nutzen bringt, trotzdem macht er klar, daß zum jetzigen Zeitpunkt die Risiken bei weitem überwiegen, und drängt auf größere Zurückhaltung und Verantwortung gegenüber dem Öffnen einer möglichen Büchse der Pandora. --Marcus Polke
Anmerkung C.F.: Erschreckend, was von dem bereits eintraf, was Rifkin prophezeit hat...
Das Ende des Menschen
von Francis Fukuyama
Gebundene Ausgabe - 351 Seiten - Dva
Erscheinungsdatum: Mai 2002
Aus der Amazon.de-Redaktion
Ist das Ebenbild Gottes nur Geschöpf oder auch Schöpfer? Diese Frage ist nicht nur theologisch relevant. Auch evolutionstheoretisch erscheint es plausibel, dass der Mensch an einem Punkt angelangt ist, an dem er seine weitere Entwicklung nicht mehr der natürlichen Selektion überlässt, sondern selbst in die Hand nimmt. Nachdem er etwas vorschnell Das Ende der Geschichte verkündete, hat der amerikanische Ökonomie- und Kulturtheoretiker Francis Fukuyama ein bemerkenswertes Buch mit dem Titel Our Posthuman Future. Consequences of the Biotechnology Revolution vorgelegt. Darin stellt er sich dem ungebrochenen Fortschritt der Historie auf dem Felde der Naturwissenschaft und setzt sich mit den ethischen wie soziopolitischen Implikationen künstlicher Menschenoptimierung auseinander. Eine deutsche Übersetzung mit dem albernen Titel Das Ende des Menschen ist bei der DVA erschienen.
"Es gibt keine ein für allemal festgelegten menschlichen Eigenschaften, sieht man von der grundlegenden Fähigkeit ab, selbst zu entscheiden, was wir sein wollen", räumt der derzeitige bioethische Berater der Bush-Administration ein. Doch Agitation, Propaganda, Arbeitslager, Umerziehung, Freud'sche Psychoanalyse, frühkindliche Konditionierung, Behaviourismus -- all das mutet Fukuyama geradezu primitiv an verglichen mit den subtilen Methoden der Biotechnologie. Beispiel Neuropharmakologie: Die forcierte Verabreichung "kosmetischer Psychopharmaka" wie Prozac oder Ritalin zur Emotions- und Verhaltenssteuerung mit ihren begleitenden Begehrlichkeiten der Konsumenten und Wirtschaftsinteressen gäben einen deutlichen Vorgeschmack auf die fatalen Folgen von Eingriffsmöglichkeiten in die Keimbahn. Doch auch ohne Genmanipulation und Menschenklone stellten
die ersten drei Stufen der Biotechnologie -- Neuropharmakologie, Wissen um genetische Ursachenketten und Lebensverlängerung -- die menschliche Gleichheit bedenklich in Frage, gesellschaftliche Hierarchien auf den Kopf und eröffneten völlig neue Möglichkeiten zur sozialen Kontrolle. Was erst, wenn wir Menschen mit Sätteln auf dem Rücken oder mit Stiefeln und Sporen an den Füßen züchten können?
Francis Fukuyama warnt vor Defätismus gegenüber der Technik. Seine Mahnungen, Appelle und Vorschläge nationaler und internationaler Überwachungsgremien zeugen freilich von Ohnmacht. Aber immerhin sind sie nicht selbstverständlich für den Berater einer Regierung, die sich aus Wirtschaftsräson für gewöhnlich überhaupt nicht um Multilateralismus schert. --Roland Detsch
Medizin und Gewissen. Wenn Würde ein Wert würde...
von Ute Watermann, Stephan Kolb (Herausgeber)
Broschiert - 472 Seiten - Mabuse-Verlag
Erscheinungsdatum: Februar 2002
Kurzbeschreibung
Dokumentation über den internationalen IPPNW-Kongreß 2001 in Erlangen.
Weitere Infos siehe dortige Leserrezension.
Lizenz zum Töten. Der Preis des technischen Fortschritts in der Medizin.
von Hans Grewel
Broschiert - 301 Seiten - Klett-Cotta
Erscheinungsdatum: April 2002
Kurzbeschreibung
"Die Medizin hat durch die technologischen Fortschritte eine unglaubliche Ausweitung ihres Leistungsangebots erfahren. Krankheiten, die bisher schicksalhaft angenommen werden mussten, können (vielleicht) geheilt werden. Dieser Fortschritt wird dadurch erkauft, dass menschliches Leben in bestimmten Phasen und Gestalten zerstört wird. Ärzte helfen nicht nur zu leben; sie haben auch gelernt zu töten - nicht brutal und offensichtlich, sondern unter wohlklingenden Namen wie 'Embryonenforschung', 'Prävention', 'Organspende' oder 'Sterbehilfe'. Ärzteschaft und Gesellschaft gewöhnen sich ans Töten. Wie aber könnte ein Neuanfang zwischen Mensch, Medizin und Maschine aussehen? Wie lassen sich Menschenwürde wahren und das Leben eines jeden Menschen schützen? Der Ethikexperte Hans Grewel gibt einen Überblick, analysiert die entgegengesetzten Konzepte und gibt Hilfen für ethische Entscheidungen. Das Buch des Ethikexperten und Theologen Hans Grewel bietet einen Überblick über die technisch bedingten Fortschritte der Medizin; eine Analyse der gefährlichen Logik der Biotechnologien; eine Gegenüberstellung der Konzepte von Ethik und Menschenbild."
Leben in der Hand des Menschen. Die Brisanz des biotechnischen Fortschritts.
von Günter Altner
Broschiert - 234 Seiten - Wissensch. BG., Dst.
Erscheinungsdatum: Dezember 1998
Kurzbeschreibung
Ziel des Autors ist es, die Gefahren des biotechnischen Fortschritts anhand von Bild- und Textbeispielen zu erläutern und bewußt zu machen. Dabei stellt er die wesentlichen, in der Öffentlichkeit diskutierten Probleme und Maßstäbe heraus und deckt die Arroganz wissenschaftlicher Eigeninteressen auf.
Über den Autor
Günter Altner, geboren 1936, Dr. theol., Dr. rer. nat.; Dr. rer. nat. h.c.; war sowohl Professor für Humanbiologie an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd als auch Professor für ev. Theologie an der Universität Koblenz-Landau; Mitbegründer des Instituts für angewandte Ökologie e.V. (Öko-Institut) in Freiburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Grenzfragen zwischen Naturwissenschaft und Sozialethik.
Patient - Bürger - Kunde
Soziale und ethische Fragen des Gesundheitswesens
Herausgegeben von Sigrid Graumann, Katrin Grüber
Broschiert - 248 Seiten - Lit Verlag
Erscheinungsdatum: Ende 2004
Kurzbeschreibung
Das vorliegende Buch will einen Beitrag zur aktuellen Debatte der Gesundheitsreform leisten. Einerseits wird konkret die jetzige Situation, insbesondere die von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen beschrieben. Anderseits liefern die Autorinnen und Autoren des Buches aus unterschiedlichen Disziplinen Vorschläge zur gerechten Gestaltung des Gesundheitssystems unter den jetzigen ökonomischen Verhältnissen. Dies zeigt, dass Reformen und die Achtung der Rechte der Patienten vereinbar sind, wenn Rationierungs-, Priorisierungs- und Finanzierungsmodelle entwickelt werden, die ethische Grundsätze - und nicht lediglich einen maximalen Nutzen - zur Grundlage haben.
Inhalt:
Einleitung Sigrid Graumann und Katrin Grüber
- Frigga Haug: Patientin im neoliberalen Krankenhaus
- Sigrid Graumann: Autonomie als moralisches Recht - eine Grundlage für die politische Gestaltung des Gesundheitswesens?
- Klaus Dörner: Gesundheit in der Marktfalle
- Dietmar Mieth: Gentests und prädiktive Medizin - eine Herausforderung für die Allokation im Gesundheitswesen aus Sicht der Ethik
- Regine Kollek: Gentests und prädiktive Medizin - eine Herausforderung für die Allokation im Gesundheitswesen aus Sicht der Technikfolgenabschätzung
- Jeanne Nicklas-Faust: Auswirkungen der Gesundheitsreform auf chronisch kranke Patienten und Menschen mit Behinderung
- Georg Marckmann und Uwe Siebert: Normative Implikationen von Allokationskriterien am Beispiel der Kosteneffektivität
- Monika Bobbert: Individuelle Rechte als Maßstab für eine gerechte Verteilung von Mitteln im Gesundheitswesen
- Micha H. Werner: Solidarität oder Gerechtigkeit? Anmerkungen zur ethischen Bewertung eines sozial finanzierten Gesundheitssystems
- Julika Loss und Eckhard Nagel: Ansätze für ein gerechtes Gesundheitssystem unter den gegebenen ökonomischen Rahmenbedingungen
- Günter Altner: Ergebnisse und Perspektiven
Autorinnen und Autoren
Die Krankheitserfinder. Wie wir zu Patienten gemacht werden.
von Jörg Blech
Gebundene Ausgabe - 256 Seiten - Fischer (S.), Frankfurt
Erscheinungsdatum: August 2003
Kurzbeschreibung
Die Pharmaindustrie definiert die Gesundheit des Menschen gegenwärtig neu. Viele normale Entwicklungsphasen des Lebens - Geburt, Alter, Sexualität und Tod - werden systematisch zu Krankheiten umdefiniert. Global operierende Konzerne sponsern die Erfindung von "Krankheiten" und Behandlungsmethoden und schaffen so ihren Produkten die Märkte. Häufig genug stehen hinter alarmierenden, aufklärenden Nachrichten über Krankheiten finanzkräftige Marketingstrategien. In diesem Zusammenhang erscheinen beispielsweise Osteoporose, das sogenannte Zappelphilipp-Syndrom, Bluthochdruck und die männliche Menopause in neuem Licht. Wo ist die Grenze zwischen seriöser Medizin und raffinierter Marketingkampagne?
Die Gesundheitsfalle. Woran unsere Medizin krankt - Zwölf Thesen zu ihrer Heilung.
von Klaus Dörner
Gebundene Ausgabe - 200 Seiten - Econ
Erscheinungsdatum: Oktober 2003
Kurzbeschreibung:
Mehr medizinische Leistung produziert mehr Kranke. Mehr Kranke kosten mehr Geld. Mehr Kosten machen das Sozialwesen kaputt. Wir waren noch nie so gesund, dennoch sind 40 Prozent der Patienten chronisch krank und verursachen 75 Prozent der Ausgaben im Gesundheitswesen. Die neuen medizinischen Trends, inklusive der Wellness-Industrie, treiben in Wirklichkeit der Gesellschaft ihre Gesundheit aus. Medizin ist zur Dienstleistung verkommen, die den Mechanismen des Marktes unterliegt und damit künstliche Bedürfnisse erzwingen muss. Der profilierte Autor und Sozialpsychiater Klaus Dörner zeigt in zwölf Thesen die Missstände in unserem Gesundheitswesen auf und weist den Weg einer zukünftigen Heilung.
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